Yoga und tibetischer Buddhismus

Ich praktiziere Techniken aus allen buddhistischen Wegen, aber mein Hauptweg ist der tibetische Buddhismus. Aus meiner Sicht ist der tibetische Buddhismus ein geniales spirituelles System, welches die besten Techniken aus allen Religionen in sich vereinigt. In der Essenz besteht der tibetische Buddhismus aus dem indischen Kundalini-Yoga, der buddhistischen Meditation und der christlichen Lehre der umfassenden Liebe. Der tibetische Buddhismus ist also ein Mischsystem aus vielen Religionen. Er beruht auf der ursprünglichen Lehre Buddhas. Das ist die Basis. Diese Basis wird ergänzt durch viele tantrische Techniken (Körperübungen, Kundalini-Yoga, Gottheiten-Yoga, Guru-Yoga), die etwa tausend Jahre nach Buddha in Indien entwickelt wurden. Hinzu kommt dann noch der Weg der umfassenden Liebe aus dem Mahayana-Buddhismus. Hier finden wir Anklänge zum Christentum und zur Bhagavad-Gita (Krishna). Krishna war der erste erleuchtete Meister (Avatar), der den Weg der umfassenden Liebe lehrte. Er hat aus meiner Sicht den Mahayana-Weg und die Lehre von Jesus inspiriert.
 
Religionen dürfen sich weiter entwickeln. Der tibetische Buddhismus ist eine Weiterentwicklung der Buddhismus, die im 8. Jahrhundert von dem indischen Yogi Padmasambhava nach Tibet gebracht wurde. Diese Weiterentwicklung wurde dann im Laufe der Zeit immer weiter an die ursprüngliche tibetische Kultur angepasst. Das war damals für Tibet richtig. Allerdings ist es aus meiner Sicht jetzt notwendig, den tibetischen Buddhismus an die westliche Kultur anzupassen, damit er im Westen erfolgreich sein kann. Dafür müssen wir uns auf die Essenz konzentrieren und einige tibetische Besonderheiten überarbeiten. Das betrifft vor allem die tibetische Form des Guru-Yoga mit seiner extremen Verehrung der Lamas.
 
Für mich ist der tibetische Buddhismus ein passendes spirituelles System. Ich komme ursprünglich vom indischen Yoga (Hatha-Yoga). Ich habe achtzehn Jahre als Yogalehrer gearbeitet und wurde in der Tradition von Swami Sivananda ausgebildet. Ich war allerdings schon immer sehr undogmatisch und habe genau gespürt, was zu mir passt und was bei mir gut funktioniert. Ich bin schon immer meinen eigenen undogmatischen Weg gegangen. Ich bin schon immer im Schwerpunkt meiner eigenen Weisheit gefolgt. Und das rate ich auch allen meinen Anhängern.
 
Ich hatte verschiedene Phasen auf meinem spirituellen Weg. Ich hatte eine philosophische Phase, wo ich meinen Weg der Weisheit gesucht habe. Ich fand ihn dann bei dem griechischen Philosophen Epikur mit seiner Lehre vom innere Glück. Das führte mich dann zur Glücksforschung und zur positiven Psychologie. Danach hatte ich eine Phase, wo ich mich streng an die ursprüngliche Lehre Buddhas gehalten und seine Schriften gelesen haben. Ich machte eine Ausbildung als Yogalehrer und beschäftigte mich mit dem Tantrismus. Ich war begeistert vom christlichen Weg der umfassenden Liebe. Ich lernte bei vielen Gurus aus unterschiedlichen Religionen. Zu diesen Gurus gehört auch der Dalai Lama, der mich 1991 in den tibetischen Gottheiten-Yoga und 1998 in den Bodhisattva-Weg einweihte.
 
Wie sieht mein Weg des tibetischen Buddhismus aus? Ich aktiviere jeden Tag durch Visualisierungen, Mantren und Atemtechniken meine Kundalini-Energie. Dadurch komme ich schnell zum inneren Frieden und ins Glück. Ich praktiziere das beim Spazierengehen und zu Beginn jeder Meditation. Ich verbinde mich jeden Tag mit meinen erleuchteten Meistern und lasse mich von ihnen auf meinem spirituellen Weg führen. Und ich sende jeden Tag allen Wesen Licht und arbeite auf meine Art für eine glückliche Welt.
 
Essentiell ist für mich der Vorbild-Yoga (Gottheiten-Yoga). Ich suche mir jeden Tag ein Vorbild, dass mich inspiriert, bringe mich durch eine Visualisierung und ein Mantra in seine Energie und bekomme daraus Kraft für meinen spirituellen Weg. Ich visualisiere mich als Buddha der Ruhe (Buddha Shakyamuni) und komme so in die Ruhe. Ich visualisiere mich als Buddha der Kraft (Vajrasattva, innere Reinigung) und aktiviere damit meine Glücksenergie. Ich visualisiere mich als Buddha der Liebe (Amitabha) und komme so in die umfassende Liebe. Ich verbinde mich mit meinen erleuchteten Meistern und kann mich so vertrauensvoll dem Leben überlassen.
 
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