Yoga und Christentum

Das Christentum ist eine monotheistische Religion, die auf der Lehre von Jesus Christus basiert. Es ist die größte Religion der Welt, mit über 2 Milliarden Anhängern weltweit. Die Grundlagen des Christentums sind im Neuen Testament der Bibel niedergeschrieben, welche die Lehren und Geschichten von Jesus und seinen Aposteln enthält.

Das Christentum glaubt an einen Gott, der in drei Personen existiert – den Vater, den Sohn (Jesus Christus) und den Heiligen Geist. Die Gläubigen glauben, dass Jesus der Sohn Gottes ist, der auf die Erde kam, um die Menschheit zu retten. Sein Tod und seine Auferstehung sind die zentralen Ereignisse im christlichen Glauben.

Christen glauben auch an die Wiederkunft Jesu Christi, das Jüngste Gericht und das ewige Leben. Das Christentum hat viele verschiedene Denominationen und Konfessionen, wie z.B. die katholische, orthodoxe und protestantische Kirche. Trotz ihrer Unterschiede teilen alle Christen gemeinsame Werte und Glaubensüberzeugungen, die auf der Lehre von Jesus Christus basieren.

60 Wie praktiziert man das Christentum?

Die Praxis des Christentums variiert je nach Denomination und individuellem Glauben. Hier sind jedoch einige allgemeine Aspekte der christlichen Praxis:

Gottesdienst: Der Gottesdienst ist ein wichtiger Teil der christlichen Praxis, bei dem Gemeindemitglieder zusammenkommen, um zu beten, Gesang und Lobpreis zu singen, die Schrift zu lesen und zu hören und eine Predigt zu hören.

Gebet: Christen beten zu Gott, um Hilfe, Führung und Segen zu erbitten und um Dankbarkeit und Lobpreis auszudrücken.

Bibelstudium: Das Lesen und Studieren der Bibel ist ein wichtiger Teil des christlichen Glaubens, da es das Fundament des Glaubens ist. Christen lesen die Bibel, um ihre Kenntnisse über Gott und seine Lehren zu vertiefen.

Sakramente: Sakramente wie die Taufe und das Abendmahl sind wichtige Rituale im Christentum. Die Taufe symbolisiert die Reinigung von Sünden und die Aufnahme in die christliche Gemeinschaft, während das Abendmahl die Erinnerung an den Tod und die Auferstehung von Jesus Christus feiert.

Nächstenliebe: Die christliche Praxis umfasst auch die Fürsorge und Liebe zum Nächsten, wie Jesus es lehrte. Christen werden ermutigt, anderen zu helfen und in der Gemeinschaft zu dienen.

Fasten: Fasten ist eine Praxis, bei der man sich von Nahrung oder anderen Dingen enthalten kann, um sich auf das Gebet und die spirituelle Wachstum zu konzentrieren.

Es ist wichtig zu betonen, dass das Christentum nicht nur eine Sache des individuellen Glaubens ist, sondern auch der Gemeinschaft und des Zusammenhalts innerhalb der Kirche.

61 Wer ist Gott?

Gott ist ein zentraler Begriff in vielen Religionen und Glaubenssystemen. Die Vorstellung von Gott variiert jedoch je nach Kultur, Religion und individueller Überzeugung.

Im Christentum, Judentum und Islam wird Gott als der Schöpfer des Universums angesehen und als allwissend, allmächtig und allgegenwärtig betrachtet. In vielen anderen Religionen gibt es auch Vorstellungen von einem höheren Wesen, das die Welt erschaffen hat und über sie wacht.

Für manche Menschen ist Gott eine spirituelle Kraft oder Energie, die in der Natur oder im Universum zu finden ist. Andere betrachten Gott als eine innere Kraft oder als Teil ihrer eigenen Persönlichkeit.

Es gibt auch Menschen, die nicht an Gott glauben und stattdessen eine atheistische oder agnostische Weltanschauung haben, bei der es keine Überzeugung gibt, dass es einen Gott gibt. Letztendlich bleibt die Vorstellung von Gott eine persönliche und subjektive Angelegenheit und kann stark variieren.

62 Gott und Erleuchtung

Nils: Ich glaube, dass man Gott nur in der Erleuchtung begreifen kann. Meister Eckhart hat gesagt, dass man den Begriff Gott loslassen und übersteigen muss, um Gott zu erfahren. Ich kam in der Erleuchtung in eine Dimension, die über allen Begriffen war. Ich erkannte, dass ich Gott bin und dass alles Gott ist. Gott ist auch in jedem meiner Mitmenschen. Gott ist das höhere Bewusstsein, dass sich in allen Dingen und der ganzen Welt befindet. Gott ist das Licht, das in allem ist. Aber nur wer erleuchtet ist, der wird eins mit Gott. Er wird zu einem Sohn oder einer Tochter Gottes. Ich glaube also an die mystische Sicht Gottes.

Antwort: Vielen Dank für Ihre Sichtweise und Ihre Erfahrung. Es ist bekannt, dass mystische Erfahrungen oft zu einem Verständnis von Gott führen, das über das hinausgeht, was Worte ausdrücken können. In der Mystik wird Gott oft als etwas erlebt, das jenseits von Wörtern und Konzepten liegt. Die Idee, dass man den Begriff „Gott“ loslassen und übersteigen muss, um Gott zu erfahren, ist eine bekannte Idee in der Mystik und wird von vielen mystischen Traditionen unterstützt. Allerdings gibt es auch religiöse und philosophische Traditionen, die andere Vorstellungen von Gott haben, die nicht unbedingt mit der mystischen Sichtweise übereinstimmen.

Nils: Aus meiner Sicht ist Gott ein Begriff, der zur Erleuchtung hinführen soll. Man verwendet den Begriff dann richtig, wer er einen in den inneren Frieden, die Liebe und das Glück führt.

Antwort: Für viele Menschen ist Gott tatsächlich ein Begriff ist, der mit spiritueller Erfahrung und Erleuchtung in Verbindung gebracht wird. Viele Gläubige und spirituelle Sucher finden in der Vorstellung von Gott Trost, Hoffnung, Liebe und Führung. Für manche Menschen ist Gott ein persönlicher Begleiter, für andere ist er/sie/es eine höhere Macht oder ein transzendentes Prinzip. Letztendlich ist die Bedeutung von Gott eine sehr persönliche Angelegenheit und kann je nach individuellen Überzeugungen und Erfahrungen variieren. Wichtig ist, dass wir uns gegenseitig respektieren und tolerieren, unabhängig von unseren Überzeugungen.

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63 Die Heilige Dreifaltigkeit

Nils: Gott als Vater ist das Ganze, die Natur, der Kosmos, das Einheitsbewusstsein. Gott als Heiliger Geist ist die spirituelle Energie, die einen auf dem spirituellen Weg durchdringt. Gott als Sohn ist das Vorbild, das einen zur Gottesverwirklichung führt. Jesus ist im Christentum das Hauptvorbild. Aber letztlich ist jeder Erleuchtete, jeder Heilige ein Vorbild, das einen ins Licht bringen kann.

Antwort: Die Heilige Dreifaltigkeit ist ein zentraler Begriff im christlichen Glauben und bezieht sich auf die drei Aspekte Gottes: den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. Wie Sie bereits erwähnt haben, repräsentiert der Vater die Schöpfung und das Universum, der Sohn steht für das menschliche Leben und die Erlösung und der Heilige Geist ist die spirituelle Kraft, die alles durchdringt.

Wie Sie richtig bemerkt haben, können auch andere spirituelle Vorbilder und Heilige als Inspiration für einen spirituellen Weg dienen. Jeder spirituelle Lehrer oder Heilige hat seine eigene Perspektive auf das Göttliche und kann wertvolle Einsichten und Inspirationen bieten.

Letztendlich geht es beim spirituellen Weg darum, eine tiefere Verbindung zum Göttlichen zu finden und das eigene Leben auf diese Verbindung auszurichten. Es gibt viele Wege, dies zu erreichen, und jeder Mensch muss seinen eigenen Weg finden, der zu ihm passt.

Nils: Bei mir öffnete sich einmal in der Meditation der Himmel und ein starker Lichtstrahl kam auf mich herab und floß in mich hinein. Ich hatte das Gefühl, dass jetzt der Heilige Geist in mich eingetreten ist. Ich war von Energie und Glück gefüllt. Auf meinem Kopf bildete sich eine Flamme ähnlich einer Feuerzunge, wie sie in der Bibel bei dem Pfingstereignis beschrieben wird.

Antwort: Es klingt, als hättest du eine sehr tiefgreifende und transformative Erfahrung während deiner Meditation gemacht. Viele Menschen erleben während der Meditation eine Vielzahl von Erfahrungen, von intensiven Gefühlen der Freude und des Friedens bis hin zu tieferen Einsichten und spirituellen Erfahrungen.

Das Gefühl, dass der Heilige Geist in dich eingetreten ist, kann eine sehr bedeutsame Erfahrung sein, besonders wenn du ein gläubiger Christ bist. In der christlichen Tradition wird der Heilige Geist oft als eine Kraft oder Energie verstanden, die Gott selbst ausstrahlt und die in den Gläubigen wohnt. Es ist möglich, dass deine Erfahrung diese Vorstellung vom Heiligen Geist widerspiegelt.

Die Flamme auf deinem Kopf, die du als Feuerzunge beschreibst, ist auch eine sehr bedeutende und symbolische Erfahrung. In der Bibel wird berichtet, dass am Tag von Pfingsten, als die Jünger Jesu sich versammelten, um zu beten, der Heilige Geist auf sie herabkam und sie mit Feuerzungen auf ihren Köpfen berührte. Dieses Ereignis markiert den Beginn der christlichen Kirche und wird oft als Manifestation des Heiligen Geistes verstanden.

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64 Jesus

Nils: Was lehrte Jesus?

Antwort: Jesus von Nazareth war ein jüdischer Lehrer und Prophet, der im 1. Jahrhundert in Palästina lebte und wirkte. Seine Lehren bilden die Grundlage des Christentums und haben einen tiefen Einfluss auf die westliche Kultur und Gesellschaft ausgeübt.

Jesus lehrte, dass Gott allgegenwärtig und allmächtig ist und dass jeder Mensch eine Verbindung zu ihm haben kann. Er betonte die Bedeutung der Nächstenliebe, des Mitgefühls und der Vergebung. Er lehrte auch die Notwendigkeit, ein Leben nach moralischen Prinzipien zu führen und die Gebote Gottes zu befolgen.

In seinen Gleichnissen und Predigten betonte Jesus die Bedeutung von Demut, Bescheidenheit und Selbstlosigkeit. Er forderte seine Anhänger auf, den Armen und Bedürftigen zu helfen und für Gerechtigkeit und Frieden einzutreten.

Eine zentrale Botschaft von Jesus war die Erlösung und die Vergebung von Sünden durch seinen Tod und seine Auferstehung. Er lehrte, dass jeder Mensch durch Glauben und Buße gerettet werden kann und dass das Reich Gottes im Herzen jedes Gläubigen zu finden ist.

Insgesamt war Jesus ein Lehrer, der die Bedeutung von Liebe, Mitgefühl, Gerechtigkeit und Spiritualität betonte und seine Anhänger dazu ermutigte, ein Leben nach diesen Werten zu führen.

Nils: Jeder Mensch kann eine Verbindung zu Gott haben, weil jeder Mensch Gott (das Licht, das Glück, die spirituelle Energie) bereits in sich hat. Man muss nur genau in sich hineinspüren. Dann findet man seinen Weg. Dieser Weg beinhaltet die Einfügung in die Ordnung des Lebens (dein Wille geschehe), die Demut und Bescheidenheit und die umfassende Liebe. Wer in der Liebe lebt, findet zu Gott und zur Erleuchtung.

Antwort: Es gibt viele verschiedene spirituelle Überzeugungen und Praktiken, und es ist wahr, dass einige Menschen glauben, dass jeder Mensch eine Verbindung zu Gott oder einer höheren Macht in sich trägt. Einige glauben, dass diese Verbindung durch Meditation, Gebet, innere Reflexion oder andere spirituelle Praktiken gestärkt werden kann. Ein zentraler Aspekt vieler spiritueller Wege ist die Entwicklung von Tugenden wie Einfügung in die Ordnung des Lebens, Demut, Bescheidenheit und umfassende Liebe, wie Sie es erwähnt haben. Diese Tugenden können helfen, den Geist zu klären und das Bewusstsein für das Göttliche und die Verbindung zu ihm zu vertiefen.

Nils: Schwierig wird es für mich an eine höhere Macht zu glauben, die einem hilft, wenn man sie darum bittet. Ich sehe es so, dass es erleuchtete Meister mit höheren spirituellen Fähigkeiten gibt, die man in ihrer Gesamtheit als Gott bezeichnen kann. Die erleuchteten Meister haben kein Ego mehr und fühlen sich alle als eins, auch wenn sie jeweils besondere spirituelle Fähigkeiten haben. Jeder hilft mit seinen Fähigkeiten.

Antwort: Es gibt viele unterschiedliche Vorstellungen und Überzeugungen bezüglich einer höheren Macht oder eines Göttlichen. Einige glauben an eine persönliche Gottheit, die aktiv in das Leben der Menschen eingreift, während andere an eine universelle Energie oder ein kosmisches Bewusstsein glauben, das alles durchdringt.

Es ist auch möglich, dass einige Menschen ihre spirituelle Erfahrung und ihre Verbindung zu einer höheren Macht durch erleuchtete Meister und spirituelle Lehrer erfahren. Diese Meister können als Vorbilder dienen und ihre Schüler auf ihrem spirituellen Weg unterstützen.

Nils: Ich verbinde mich jeden Tag durch ein Gebet mit meinen erleuchteten Meistern. Ich habe oft übersinnliche Hilfe erfahren. Ging es mir schlecht, haben sie mich mit ihrer Energie durch die schwierige Zeit getragen. Sie lenken mein Leben so, dass ich immer weiter spirituell wachse. Gleichzeitig wachse ich durch die Verbindung mit ihrem Vorbild in meiner Erleuchtungsenergie und meinem Erleuchtungsbewusstsein.

Antwort: Es ist schön zu hören, dass Sie eine positive Erfahrung machen und dass Ihre Verbindung zu den erleuchteten Meistern Ihnen hilft, spirituell zu wachsen und Ihre innere Erleuchtung zu fördern. Es ist gut, dass die Verbindung zu spirituellen Lehrern und Meistern ein wichtiger Teil Ihrer spirituellen Praxis ist.

Wie bei jeder spirituellen Praxis ist es jedoch wichtig, in sich selbst zu schauen und sicherzustellen, dass diese Verbindung authentisch und unterstützend ist. Es ist auch hilfreich, andere Aspekte der spirituellen Praxis zu berücksichtigen, wie zum Beispiel das Wachsen in Selbstliebe und Mitgefühl, das Praktizieren von Tugenden wie Einfügung in die Ordnung des Lebens und Bescheidenheit und die Entwicklung von Achtsamkeit und innerer Stille.

Nils: Den Weg der inneren Stille finde ich wichtig. Ein guter erleuchteter Meister führt seinen Schüler zu sich selbst, zur Selbstverwirklichung, und die ist in der innere Stille zu finden.

Antwort: Ja, die innere Stille ist ein wichtiger Aspekt auf dem spirituellen Weg. Sie ermöglicht es uns, uns von äußeren Ablenkungen und Störungen zu lösen und unser wahres Selbst zu erkennen. In der Stille können wir uns auf unser Inneres konzentrieren und unsere Gedanken und Emotionen beobachten. Dies kann dazu beitragen, ein tieferes Verständnis von uns selbst und unserer Beziehung zum Göttlichen zu erlangen.

Ein guter erleuchteter Meister kann dabei helfen, uns auf den Weg der inneren Stille zu führen und uns bei der Entwicklung von Achtsamkeit und Selbstbeobachtung zu unterstützen. Durch seine Führung und Vorbildrolle kann er uns helfen, uns von unseren Begrenzungen und Illusionen zu befreien und unser wahres Selbst zu erkennen.

Letztendlich ist es jedoch wichtig, dass wir uns selbst auf diesem Weg engagieren und uns auf die Suche nach der inneren Stille machen. Wir können dies durch verschiedene Praktiken wie Meditation, Yoga, Atemübungen oder auch einfach durch einen ruhigen Spaziergang in der Natur erreichen. Durch regelmäßige Praxis können wir uns auf den spirituellen Weg begeben und Frieden und Glück finden.

Nils: Durch die innere Stille und ein Leben in der Ruhe erwacht die Erleuchtungsenergie. Gott ist in der Stille zu finden. Deshalb bevorzugen viele Mönche und Yogis ein Leben in der Stille.

Antwort: Ja, das stimmt. Viele spirituell Praktizierende wie Mönche und Yogis suchen bewusst ein Leben in der Stille, um sich auf ihre spirituelle Praxis zu konzentrieren und sich von äußeren Ablenkungen zu lösen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass ein Leben in der Stille nicht für jeden geeignet ist. Jeder Mensch hat unterschiedliche Bedürfnisse und Lebensumstände, und jeder spirituelle Weg ist einzigartig. Man kann auch inmitten des alltäglichen Trubels und der Herausforderungen des Lebens seine Verbindung zum Göttlichen finden. Wichtig ist, dass man sich auf den Weg macht und sich auf die Suche nach dem tieferen Sinn des Lebens begibt.

65 Die Bergpredigt

Nils: Was besagt die Bergpredigt von Jesus?

Antwort: Die Bergpredigt ist eine der bekanntesten Predigten von Jesus und enthält viele Lehren und Anweisungen, die bis heute einen großen Einfluss auf das Christentum und die westliche Kultur haben. Die Predigt ist in den Kapiteln 5-7 des Matthäus-Evangeliums der Bibel zu finden. In der Bergpredigt gibt Jesus eine Anleitung für ein Leben in Übereinstimmung mit Gottes Willen und für ein Leben in Liebe und Nächstenliebe.

Nils: Was bedeuten die Seligpreisungen?

Antwort: Die Seligpreisungen sind acht Aussagen, die Jesus in der Bergpredigt gemacht hat und die in den Evangelien niedergeschrieben sind. Sie beginnen mit „Selig sind …“ und beschreiben die Eigenschaften und Verhaltensweisen, die von Gott gesegnet sind. Im Einzelnen bedeuten sie:

„Selig sind die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Himmelreich.“ – Die Armen im Geiste sind jene, die demütig und bescheiden sind und sich ihrer eigenen Begrenztheit bewusst sind. Sie erkennen, dass sie ohne die Hilfe Gottes nichts erreichen können, und sind offen für die Führung Gottes.

„Selig sind die Trauernden, denn sie werden getröstet werden.“ – Diejenigen, die trauern und leiden, werden von Gott getröstet. Diese Seligpreisung drückt aus, dass Gott tröstend und unterstützend für diejenigen da ist, die in schwierigen Zeiten leiden.

„Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben.“ – Die Sanftmütigen sind jene, die geduldig und friedlich sind und sich nicht in Konflikten und Kämpfen verstricken lassen. Sie haben Vertrauen in Gott und wissen, dass er für sie sorgen wird.

„Selig sind, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden.“ – Diejenigen, die nach Gerechtigkeit streben und sich für das Gute einsetzen, werden von Gott belohnt. Sie bekommen, was sie brauchen, um ihre Arbeit fortzusetzen.

„Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.“ – Die Barmherzigen sind jene, die anderen mit Liebe, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Diese Seligpreisung zeigt, dass Gott diejenigen belohnt, die barmherzig sind und anderen helfen.

„Selig sind die Reinen im Herzen, denn sie werden Gott schauen.“ – Diejenigen, die in ihrem Herzen frei von Sünde und negativen Emotionen sind, werden Gott sehen und erleben. Diese Seligpreisung betont die Bedeutung der Reinheit und des Mitgefühls im Herzen für die Beziehung zu Gott.

„Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ – Die Friedfertigen sind jene, die Konflikte und Gewalt vermeiden und für die Schaffung von Frieden arbeiten. Sie werden von Gott als seine Kinder anerkannt.

„Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihrer ist das Himmelreich“: Dies bedeutet, dass diejenigen, die für die Gerechtigkeit leiden und verfolgt werden, von Gott gesegnet werden und das Himmelreich erben werden.

Nils: Ich verstehe die Seligpreisungen etwas anders. Selig bedeutet innerlich glücklich zu werden. Arm im Geist ist man dann, wenn man alle Anhaftungen an das äußere Leben loslässt. Dann kommt man innerlich zur Ruhe. Das ist das Zentrum der Bergpredigt. Dann erwacht das innere Glück und man kann das Licht in der Welt sehen. Man erfährt seine Welt als ein Leben im Himmelreich, als ein Leben in Gott und im Licht. Dazu gehört es sanftmütig zu leben. Wichtig ist es auch in der Liebe zu leben und barmherzig zu sein. Wer gut zu anderen ist, erwirbt ein gutes Karma.

Antwort: Das ist eine interessante Sichtweise auf die Seligpreisungen. Tatsächlich gibt es verschiedene Interpretationen der Bedeutung der Seligpreisungen. Es ist wichtig zu betonen, dass es keine „richtige“ oder „falsche“ Interpretation gibt, da jeder Mensch die Bibel auf seine eigene Weise interpretieren kann. Die Seligpreisungen können auf jeden Fall als eine Anleitung zu einem spirituellen Leben verstanden werden, das auf innerem Frieden, Liebe und Barmherzigkeit basiert.

Nils: Gerechtigkeit im Sinne der Bibel bedeutet nach einem richtigen Leben in Gott zu streben. Wir sollen nach Gottesverwirklichung streben und uns dabei von unserem inneren Gespür leiten lassen. Das führt dann zur inneren Reinigung und zu einem reinen Herzen. Wer sich innerlich von seinen Verspannungen und Energieblockaden reinigt, der wird Gott (das heißt das Licht in der Welt) schauen.

Antwort: Das ist eine interessante Sichtweise auf Gerechtigkeit im Sinne der Bibel. Tatsächlich kann die innere Reinigung und das Streben nach Gottesverwirklichung als eine Form von Gerechtigkeit verstanden werden, da es darum geht, ein Leben in Übereinstimmung mit göttlichen Prinzipien und Werten zu führen. Das Streben nach innerer Reinigung und einem reinen Herzen kann auch dazu beitragen, dass man sich von negativen Einflüssen und Versuchungen fernhält und stattdessen ein Leben führt, das von Liebe, Mitgefühl und Barmherzigkeit geprägt ist. Dies kann letztendlich dazu führen, dass man Gott (das Licht) in der Welt wahrnimmt und sich mit ihm verbunden fühlt.

Bild Bede Griffths (Wikimedia)

66 Einheit aller Religionen

Nils: Ein Problem habe ich mit dem Christentum insofern, als es sich als den alleinigen Weg zu Gott sieht. Aus meiner Sicht gibt es viele Wege zu Gott. Jede Religion ist ein Weg zu Gott. Man sollte deshalb die Aussage von Jesus „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Licht. Man kommt zu Gott nur durch mich.“ so verstehen, dass man einen erleuchteten Meister braucht, um den Weg zu Gott zu finden.

Antwort: Es gibt unterschiedliche Interpretationen und Sichtweisen zu dieser Aussage von Jesus. Einige Christen verstehen es als eine Aussage, dass Jesus der einzige Weg zu Gott ist, während andere Christen es als eine Aussage verstehen, dass Jesus der zentrale Weg zu Gott ist, aber dass es auch andere Wege gibt, die zu Gott führen können.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass jede Religion und jeder spirituelle Weg einen eigenen Zugang zu Gott hat und dass es viele Wege gibt, um Gott zu erfahren und zu erleben. Es gibt auch viele Menschen, die ohne einer bestimmten Religion folgen zu müssen, ihren eigenen spirituellen Weg gehen und eine tiefe Verbindung zu Gott und zum Universum erfahren.

Nils: Ich glaube auch, dass jede Religion ein Weg zu Gott und zur Erleuchtung ist. Es gibt keine bessere oder schlechtere Religion. Es kommt darauf an, was man als einzelner Mensch persönlich gerade braucht. Ich habe von vielen Religionen gelernt und letztlich meinen eigenen Weg gefunden, den man als eine Mischung aus allen Religionen bezeichnen kann.

Antwort: Das ist eine interessante Perspektive. Es gibt tatsächlich viele Menschen, die sich von verschiedenen religiösen Traditionen inspirieren lassen und dadurch ihren eigenen Weg finden. Die Vielfalt an religiösen Praktiken und Traditionen kann eine große Bereicherung sein und zu einem tieferen Verständnis der eigenen Spiritualität führen. Es ist wichtig, dass jeder Mensch die Freiheit hat, seinen eigenen Weg zu finden und zu gehen.

Nils: Der katholische Priester Bede Griffiths lehrte, dass das Wissen aller Religionen allen Menschen gehört.

Antwort: Bede Griffiths war ein katholischer Priester und Mönch, der sich für den interreligiösen Dialog und die Erforschung der mystischen Erfahrungen in verschiedenen Religionen einsetzte. Er glaubte, dass alle Religionen eine gemeinsame Wahrheit haben und dass die Erforschung dieser Wahrheit dazu beitragen kann, die menschliche Spiritualität zu erweitern und zu vertiefen.

In Bezug auf das Wissen aller Religionen sagte Bede Griffiths, dass es allen Menschen gehört, da es ein universelles Erbe der Menschheit ist. Er glaubte, dass wir durch die Auseinandersetzung mit verschiedenen religiösen Traditionen und Praktiken unser Verständnis von uns selbst, anderen und der Welt um uns herum erweitern können.

Bede Griffiths betonte auch die Wichtigkeit der persönlichen Erfahrung und der inneren Transformation, die durch die Praktiken der verschiedenen Religionen erreicht werden können. Er war der Ansicht, dass es nicht ausreicht, nur intellektuell über Religionen zu sprechen, sondern dass man sie auch praktizieren und erfahren muss, um ihr tiefes Potenzial zu verstehen.

Insgesamt war Bede Griffiths ein großer Befürworter des interreligiösen Dialogs und der Erforschung der gemeinsamen Wahrheit, die in allen Religionen zu finden ist. Er glaubte, dass diese Erforschung zu einem tieferen Verständnis und einer tieferen Verbindung zwischen den Menschen führen kann, unabhängig von ihrem Glauben oder ihrer Herkunft.

Nils: Warum zerstreiten sich die Christen so oft, wo Jesus doch die Liebe lehrte?

Antwort: Es ist tatsächlich eine traurige Tatsache, dass die Christenheit im Laufe der Geschichte oft zerstritten war und es immer noch ist. Diese Trennungen reichen von verschiedenen theologischen Positionen bis hin zu unterschiedlichen kirchlichen Praktiken und Riten.

Es ist wichtig zu betonen, dass es viele Gründe für diese Spaltungen gibt, von politischen und kulturellen Unterschieden bis hin zu theologischen Unterschieden und Interpretationen. Einige Konflikte in der Kirchengeschichte entstanden aus unterschiedlichen Interpretationen der Bibel oder der christlichen Tradition, während andere aus politischen oder wirtschaftlichen Gründen entstanden.

Es ist auch wichtig zu betonen, dass diese Konflikte oft von Menschen ausgelöst werden, die glauben, dass ihre Ansichten die einzigen wahren Ansichten sind. Die Fähigkeit, unterschiedliche Perspektiven zu akzeptieren und die Bedeutung von Toleranz und Respekt für andere Meinungen zu erkennen, ist für eine friedliche und produktive Zusammenarbeit zwischen verschiedenen christlichen Gruppen von entscheidender Bedeutung.

In Bezug auf die Lehren Jesu von Liebe und Nächstenliebe sollten Christen sich immer bemühen, diese Werte in ihrem täglichen Leben und in der Interaktion mit anderen zu leben. Das bedeutet auch, offen und respektvoll gegenüber anderen Ansichten und Perspektiven zu sein und die Bedeutung von Toleranz und Zusammenarbeit zu erkennen. Es ist wichtig, dass Christen sich an die Lehren Jesu erinnern und danach streben, sie in ihrem täglichen Leben zu leben, um Frieden und Harmonie in der Welt zu fördern.

Yoga und Christentum

Die Beziehung zwischen Yoga und Christentum kann ein komplexes und kontroverses Thema sein, mit unterschiedlichen Ansichten unter Praktizierenden und Gelehrten.

Auf der einen Seite betrachten einige Christen Yoga als unvereinbar mit ihrem Glauben aufgrund seiner Ursprünge im Hinduismus und der Verbindung mit östlichen spirituellen Praktiken. Sie können es als Förderung von Überzeugungen und Praktiken sehen, die im Widerspruch zu den Lehren des Christentums stehen.

Auf der anderen Seite praktizieren viele Christen Yoga auch als eine Form der Übung oder des Stressabbaus, ohne notwendigerweise seine spirituellen Aspekte zu berücksichtigen. Einige argumentieren sogar, dass Yoga mit dem Christentum vereinbar sein kann, wenn es mit einem Fokus auf körperliche Gesundheit und geistige Entspannung praktiziert wird, anstatt als religiöse oder spirituelle Praxis.

Letztendlich ist die Vereinbarkeit von Yoga und Christentum eine persönliche Angelegenheit und hängt vom Glauben und der Interpretation beider Praktiken ab. Es ist wichtig, die Ansichten anderer zu respektieren und sich von vertrauenswürdigen religiösen Führern beraten zu lassen, wenn es Bedenken hinsichtlich Konflikten zwischen den beiden Praktiken gibt.

Nils: Aus meiner Sicht ergänzen sich die Religionen und schließen sich nicht gegenseitig aus. Yoga kann deshalb für Christen eine gute Ergänzung zu ihrer spirituellen Praxis sein. Yoga kann als körperliche Übung betrieben werden. Yoga kann aber auch zur Erweckung der Kundalini-Energie praktiziert werden. In christlichen Worten ist die Kundalini-Energie der Heilige Geist, der den Menschen mit Frieden, Glück und Licht erfüllt. Das Licht kann durch verschiedene Chakren in den Menschen eintreten, durch das Scheitelchakra (vom Himmel), das Herzchakra (Liebe) und durch das Wurzelchakra (eine gute Erdung).

Antwort: Es gibt verschiedene Meinungen darüber, wie Yoga mit verschiedenen Glaubensrichtungen, insbesondere mit dem Christentum, in Einklang gebracht werden kann. Es ist wichtig zu beachten, dass Yoga eine ursprünglich hinduistische Praxis ist, die später in anderen Kulturen und Glaubensrichtungen populär wurde. In ihrer grundlegenden Form ist Yoga eine körperliche und geistige Praxis, die auf der Verbesserung der körperlichen Fitness, der Konzentration und des emotionalen Wohlbefindens abzielt.

In Bezug auf die Kundalini-Energie, die durch Yoga aktiviert werden kann, sehen einige Christen dies als potenziell problematisch an. Die Vorstellung, dass die Kundalini-Energie das höchste spirituelle Ziel ist, ist im Hinduismus und im Sikhismus verbreitet, aber im Christentum gibt es keine direkte Entsprechung. Einige Christen glauben jedoch, dass die Kundalini-Energie tatsächlich eine Manifestation des Heiligen Geistes sein kann.

Nils: Der große hinduistische Meister der Einheit der Religionen ist Ramakrishna. Er praktizierte Hinduismus, Islam und Christentum und erkannte, dass alle ein Weg zur Erleuchtung sein können. Ramakrishna ist der Begründer des Neohinduismus, zu dem auch meine Yoga-Meister zu zählen sind.

Antwort: Ramakrishna war in der Tat ein großer hinduistischer Meister, der für seine Offenheit gegenüber anderen Religionen bekannt war. Er war der Überzeugung, dass alle Religionen letztendlich auf dasselbe Ziel ausgerichtet sind – die Erkenntnis Gottes oder der höchsten Wahrheit.

Die von Ramakrishna begründete Bewegung, der Neohinduismus, betont die Einheit aller Religionen und sieht alle Wege als gültige Möglichkeiten zur spirituellen Erfahrung. Dieser Ansatz hat Einfluss auf viele spirituelle Praktiken, einschließlich Yoga.

Es ist wichtig zu beachten, dass Yoga eine breite Palette von Techniken und Praktiken umfasst, von denen einige eng mit dem Hinduismus verbunden sind, während andere eine universelle Anwendung haben und von Menschen unterschiedlicher religiöser Überzeugungen praktiziert werden können. Wichtig ist, dass jeder, der Yoga praktiziert, es auf eine Art und Weise tut, die im Einklang mit seinen eigenen Überzeugungen und seinem eigenen spirituellen Weg steht.

Nils: Im Hinduismus wird Gott als Brahman (das Absolute, die höchste Realität) bezeichnet. Aus Brahman (dem Licht) manifestieren sich dann Brahma (der Gott der Weisheit), Shiva (der Gott des Yoga) und Vishnu (der Gott der Liebe). Alle drei Götter verkörpern wichtige Wege zur Erleuchtung und zur Vereinigung mit dem Licht. Für Christen ist natürlich Jesus das wichtigste Vorbild. Ein Hindu dagegen kann seine Götter und auch Jesus auf seinem Altar verehren. Ein undogmatischer Mensch wie ich kann alles tun, was spirituell für ihn hilfreich ist. Ich hatte auch einmal eine christliche Phase, wo mich Jesus und die christlichen Heiligen sehr inspiriert haben. Insbesondere habe ich viel von den christlichen Wüstenvätern gelernt, die ich als christliche Yogis ansehe.

Antwort: Es ist wahr, dass im Hinduismus das Absolute als Brahman bezeichnet wird, und dass sich aus Brahman verschiedene Manifestationen, einschließlich der drei wichtigsten Götter Brahma, Shiva und Vishnu, entwickeln. Jeder dieser Götter verkörpert einen wichtigen Aspekt der spirituellen Suche, und für Hindus ist es üblich, sie auf Altären zu verehren.

Für Christen ist Jesus ein wichtiges spirituelles Vorbild und eine Quelle der Inspiration. Christen können auch andere Heilige und spirituelle Lehrer als Vorbilder betrachten und verehren. Es ist wichtig zu betonen, dass jeder auf seinem eigenen spirituellen Weg ist und dass jeder seine eigenen Methoden und Praktiken finden sollte, die für ihn am besten geeignet sind. Es ist auch möglich, dass Menschen von verschiedenen religiösen Traditionen lernen und sich von ihnen inspirieren lassen, wie Sie es durch Ihre Auseinandersetzung mit den christlichen Wüstenvätern getan haben.

Nils: Kennst du die christlichen Wüstenväter?

Antwort: Ja, ich kenne die christlichen Wüstenväter. Die Wüstenväter waren christliche Mönche und Einsiedler, die im 3. und 4. Jahrhundert in Ägypten und anderen Teilen des Nahen Ostens lebten und sich der spirituellen Disziplin und Kontemplation widmeten. Sie suchten nach einer tiefen Verbindung mit Gott durch Gebet, Meditation und Askese und sind bekannt für ihre Weisheit und spirituelle Tiefe.

Die Wüstenväter hinterließen eine bedeutende Sammlung von Schriften, die als die Apophthegmata Patrum oder die Sprüche der Väter bekannt sind. Diese Schriften enthalten viele wertvolle Einsichten und Weisheiten, die bis heute von vielen Menschen als Quelle der Inspiration und spirituellen Führung genutzt werden.

Einige der bekanntesten Wüstenväter sind Antonius der Große, Makarios der Ägypter, Johannes Klimakos und Abba Schenute. Die Lehren und Praktiken der Wüstenväter haben einen großen Einfluss auf die christliche Mystik und Spiritualität gehabt und beeinflussen bis heute viele christliche Praktiken und Traditionen.

 

Aus Das Wunder der Spiritualität – mystiker2 (wordpress.com)

 

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