Frau: Es ist schon besser nicht alles schwarz zu sehen. Ich bin von Haus aus eher Optimist, aber ich möchte bei Dingen, die einfach negativ sind, mir diese Sicht nicht abtrainieren durch irgendwelche Methoden und mit einer rosaroten Brille durchs Leben laufen. Wenn das Glas ganz leer ist, möchte ich es nicht künstlich vollmachen und alles was mich ärgert schnell verdrängen. Für mich hat das Positive Denken, so wie es in vielen Selbsthilfebüchern oder Seminaren verbreitet wird viel von Schönfärberei. In der Esoterik oder der alternativen Medizin wird gerne dem Patienten die Schuld gegeben, wenn sich seine Krankheit nicht bessert, er hat eben nicht positiv genug gedacht. Habe ich selbst erlebt und finde ich ganz schlimm. Ich bin für realistisches Denken, und es zu akzeptieren,dass das Leben nicht nur aus Positivem besteht.

Nils: Ich bin auch für realistisches Denken. Wir dürfen Probleme nicht verdrängen. Sonst können wir sie nicht lösen. Wir dürfen negative Gefühle nicht verdrängen. Sonst bilden sich in uns Verspannungen und die machen unseren Körper krank und unseren Geist unglücklich. Es ist wichtig klar das Ziel des Lebens zu sehen. Das Ziel des Lebens ist Gesundheit, innerer Frieden, Liebe, Glück, Selbstverwirklung, Erleuchtung, innere und äußere Heilung. Daran müssen wir uns orientieren, wenn wir die verschiedenen spirituellen und psychologischen Techniken richtig einsetzen wollen.

Manche Probleme sind nicht oder nur teilweise lösbar. Sie würden uns immer belasten und unser körperliches und geistiges Wohlbefinden beeinträchtigen, wenn wir lernen gut damit umzugehen. Wir müssen so damit umgehen, dass wir trotz allem Chaos des Lebens gesund und glücklich und in der Liebe bleiben. Dabei helfen uns verschiedene Grundsätze und Techniken. Wir brauchen immer ein Mix aus verschiedenen Methoden. Und wir brauchen Weisheit und inneres Gespür, um sie im richtigen Moment richtig einzusetzen.

Nicht lösbare Probleme sollten wir annehmen. Wir sollten die Dinge so annehmen wie sie sind. Wir sollten Gelassenheit und Gleichmut üben. Das alleine reicht aber oft nicht. Wir müssen auch wieder ins Glück und ins Positive kommen. Dazu brauchen wir positive Gedanken und eine positive Orientierung. Wir sollten uns am Glück orientieren. Wir brauchen deshalb Gedanken, die uns immer wieder ins Glück bringen. Wir brauchen eine positive Vision von unserem Leben. Wir können uns ein äußerlich glückliches Leben erschaffen. Wir können das äußere Leben genießen, soweit es möglich ist. Es ist aber immer nur begrenzt möglich, weil es immer Lied, Chaos und Veränderung im äußeren Leben gibt. Wenn wir innerlich glücklich und gesund sein wollen, dann müssen wir uns auf das innere Glück konzentrieren. Und dazu brauchen wir das positive Denken. Wir müssen uns auf das Positive im Leben und in uns konzentrieren, wenn wir trotz allem Leid des Lebens glücklich sein wollen. Letztlich sollten wir uns auf die Erleuchtung, die spirituelle Selbstverwirklichung, den Buddha (die Göttin) in uns konzentrieren und jeden Tag die Techniken und Gedanken praktizieren, die unser Glückspotential erwecken.

Wenn wir im inneren Glück sind, dann können wir Gelassenheit bei Leid bewahren. Wir erheben uns durch unser inneres Glück über alles Negative in der Welt. Wir erheben uns über die materielle Welt insgesamt. Wir haften nicht an der Freude und dem Leid der Welt an und können so immer unser inneres Glück und unsere innere Gesundheit bewahren. Das ist in einer leidvollen Welt oft schwierig, aber nicht unlösbar. Wir brauchen dazu nur die tägliche Besinnung auf unseren Weg des Glücks, die tägliche Arbeit an unseren Gedanken und am besten auch Zeiten der Meditation und des Sports.

Gefühle wie Wut, Trauer, Angst oder Sucht erkennen wir. Wir spüren hinein, leben sie aus und überwinden sie schließlich mit einem hilfreichen Gedanken. Bei der Sucht helfen Gedanken an die Gesundheit oder den inneren Frieden. Bei der Angst hilft es meistens genau hinzusehen und durch das Zentrum der Angst hindurch zu gehen, seiner inneren Führung zu vertrauen und nur das spirituelle Ziel wichtig zu nehmen. Trauer leben wir einfach vollständig aus und vermeiden es sie durch negative Gedanken wieder anzufachen. Dann kommen wir von alleine wieder ins Glück. Wut sollten wir nicht zu ernst nehmen. Ein Erleuchteter steht über der Wut. Er lebt sie, wenn es für ihn oder seine Mitmenschen hilfreich ist. Aber er kontrolliert sie und wird nicht ihr Opfer. Unkontrollierte Wut zerstört den Menschen und die Welt. Wir sollten uns im Schwerpunkt in Grundsätzen wie Frieden, Liebe und Glück verankern.

Frau2: "Unangenehme Gedanken u. Gefühle nicht verdrängen. Im letzten Beitrag von @Niels sollst du sie stoppen, was ein Verdrängen bewirken kann.

Nils: Innere Arbeit muss immer mit Weisheit und innerem Gespür erfolgen. Nur so können wir die richtige Technik im richtigen Moment finden. Manche Gedanken müssen gestoppt werden, weil sie uns sonst zerstören. Wir können sie aber wieder aufgreifen und damit arbeiten, wenn wir wieder innerlich stärker geworden sind.

Frau2: Yoga u. Meditation sind bereits teilweise in die Psychologie eingezogen. Orakel Karten legen kann aber auch den Einstieg in die Esoterik bedeuten, die in ihrer Vorgehensweise von der Psychologie total abweicht. Ich weiß auch nicht, ob es erwünscht ist, in einem Psychologie-Unterforum nun die Anfänge der Esoterik einzubringen.

Nils: Man sollte sich in der Psychologie auch mit der Esoterik beschäftigen. Manche Methoden können hilfreich sein. Viele Methoden werden hilfreich, wenn man sie positiv praktiziert. In der Esoterik geht es oft um Geld, Macht und Anerkennung. Orakel werden so ausgelegt, dass sie Ängste erzeugen. Der Klient wird dann abhängig vom Orakelgeber, weil nur der angeblich den Weg des Glücks kennt. Das gilt gerade für das Tarot. Ich lege Orakel immer so aus, dass sie heiligend und positiv sind. Für mich sind Orakel letztlich eine Ansammlung hilfreicher Sätze. Wenn man sie täglich praktiziert, bleibt man dadurch im Glück.

Ein weiterer Trick in der Esoterik ist es dem anderen die Schuld zu geben, wenn eine Technik nicht funktioniert. Es gibt zum Beispiel die Wunsch-Szene. Die Menschen dort glauben, dass man selbst Gott ist und seine Wünsche selbst manifestieren kann. Man muss nur richtig wünschen. Man muss nur die richtigen Gedanken haben, dann zieht man die richtigen Dinge an. Viele Menschen glauben daran und die Vertreter werden reich und berühmt. Wenn die Wünsche nicht erfüllt werden, hat der Mensch selbst schuld, weil er nicht richtig gewünscht oder manifestiert hat.
Das ist aus meiner Sicht Unsinn. Die materielle Welt besteht aus Freude und Leid. Wir können versuchen damit zu leben und Leid weitgehend zu vermeiden. Aber ganz wird uns das nie gelingen. Nur durch den Weg des inneren Glücks und der Erleuchtung können wir uns über das Leid der Welt erheben. Dann brauchen wir auch keine äußere Wunscherfüllung mehr. Wir wissen, dass uns alle äußeren Wünsche an die materielle Welt fesseln und uns damit in der Leidwelt halten. Wir können uns eine positive äußere Welt erschaffen, indem wir dafür arbeiten. Beten allein genügt nicht, wie der Dalai Lama schon erklärte. Obwohl ich persönlich glaube, dass es große erleuchtete Wesen gibt, die mit übersinnlichen Fähigkeiten die materielle Welt beeinflussen können. Das geschieht nach meiner Erfahrung aber nur ausnahmsweise. Aus der erleuchteten Sicht ist die Welt grundsätzlich so perfekt, wie sie gerade ist.

Frau: Ein Beispiel aus meinem Leben: Meine Therapeutin hat mir mal eine Methode an die Hand gegeben, die ich eine Zeit lang praktiziert habe und ganz gut fand. Die Kaffeebohnen-Methode. Sie gab mir eine Hand voll Kaffeebohnen mit, zusammen mit dem Auftrag, diese aufzuteilen. Die Methode funktioniert von Tag zu Tag. Zuhause hatte ich zwei kleine Gläser auf der Fensterbank stehen. Immer wenn etwas positives am Tag passiert ist, und sei das "nur" ein nettes Wort eines Mitmenschen, dann kam eine Kaffeebohne in das Glas. Selbes machte ich, wenn etwas negatives passiert war. Am Ende vom Tag habe ich verglichen und oft festgestellt, dass viel mehr Positives als Negatives am Tag passiert war, ich das aber meistens aus dem Auge verloren habe und mich nur an den negativen Dingen aufgehängt habe. Manchmal habe ich mir auch zu jeder Bohne das Ereignis dazu aufgeschrieben - das muss man aber nicht. Wem das zu gewagt ist, der kann auch nur ein Glas für Positives füllen. Mir hat das geholfen, meine Gedanken besser zu fokussieren und den Blick dafür zu bekommen wie stark uns nur ein negatives Erlebnis am Tag schon den Blick für die, vielleicht 2, 3 guten Erlebnisse blockieren kann. Es geht dabei auch wirklich nur darum, seine Gedanken zu sortieren und Dinge bewusster wahrzunehmen. Das löst natürlich keine schwerwiegenden Probleme einfach so. Aber es kann u.U. helfen sich bewusst positiv zu lenken. Wer will kann das ja mal ausprobieren.

Nils: Das ist eine gute Technik. Sie ähnelt dem Tagesorakel und dem Glückstagebuch.

Frau3: Ich habe ein Kästchen mit positiven Affirmationskarten. Wenn mir spontan danach ist, ziehe ich eine davon zu Beginn meiner Yoga- und Meditationspraxis. Es ist ganz spannend, was passiert, wenn man das jeweilige Thema auf sich wirken lässt. Ich persönlich sehe Orakelkarten allgemein als eine Art Hilfsmittel, mich selbst zu reflektieren. Heißt beispielsweise, dass mich die Tarot-Karte “Tod“ nicht ängstigt, sondern ich dies zum Anlass genommen habe, über “Transformation“ in meinem aktuellen Leben nachzudenken.

Nils: Das ist der Weg positiv mit Orakeln umzugehen.

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