Wie wird man positiv und innerlich glücklich?

Frau1: An der Psyche arbeiten hört sich so anstrengend und gewollt an. Ich kann mich nicht hinsetzen und sagen so jetzt bearbeite ich eine halbe Stunde lang meine Probleme, wenn mir gar nicht danach ist.

Nils: An der Psyche zu arbeiten ist anstrengend. Inneres Glück ist innere Arbeit. Ohne etwas für seinen Körper und seine Psyche zu tun, kann in unserer stressreichen Gesellschaft kaum jemand langfristig gesund und glücklich bleiben. Innere Arbeit ist wie das tägliche Zähneputzen oder das Duschen. Es ist wichtiger sich jeden Tag innerlich als äußerlich zu reinigen. Das versteht kaum jemand. Wobei ich nichts gegen äußere Reinigung habe. Im Yoga heißt es "Sei innerlich und äußerlich rein." Wenn du nicht die Selbstdisziplin aufbringst deine Probleme zu bearbeiten, werden deine Probleme dich bearbeiten. Sie werden so lange wachsen, bis du sie nicht mehr kontrollieren kannst. Dein innerer Stress wird so lange zunehmen, bis du im Burn out bist. Dein inneres Unglück wird wachsen, bis du depressiv bist.

Mann1: Man sollte nicht die Logik verdrehen und dauernd versuchen, des positiven Denkens wegen die Realität zu verdrehen. ABER man kennt beispielsweise die Zukunft nicht; oder was andere wirklich denken. Es ist um einiges besser, hierbei positiv zu denken. Man stellt sich gleich auf Erfolg ein. Es ist auch möglich, realistisch und gleichzeitig positiv zu sein. Und ich finde, manche Menschen brauchen erstmal Esoterik oder Religion, um überhaupt positiv denken zu können.

Nils: Die meisten Menschen brauchen ein positives Denksystem, um es üben zu können positiv zu denken. So ein Gedankensystem kann eine Religion wie der Buddhismus oder das Christentum sein. Es kann aber auch ein philosophisches System (Epikur) oder ein psychologisches System sein. Man kann sich auch selbst eine positive Lebensauffassung erarbeiten. Man kann einfach wünschen gesund und glücklich zu sein und die dazu notwendigen Gedanken und Eigenschaften trainieren.
Dazu muss man nicht die Realität verdrehen. Im Gegenteil widersprechen negative Gedanken oft der Realität. Man macht sich Sorgen um die Zukunft, die so meistens gar nicht eintritt. Es ist besser optimistisch in die Zukunft zu gehen. Dann hat man die Kraft die Zukunft auch positiv zu gestalten. Optimistische Menschen sind erfolgreich als Pessimisten. Allerdings ist es gut bei allem Optimismus auch immer einen klaren Blick für die Realität zu haben.

Mann2: Mich haben psychische Probleme, vor allem Depressionen, irgendwann gezwungen zumindest von der Tendenz positiver zu denken. Und in Extremsituationen habe ich gemerkt, dass ich hier besser rauskomme, wenn ich positiv an die Sache rangehe.

Nils: Man erklimmt einen Berggipfel, wenn man denkt: "Das schaffe ich." Man kann keinen Berg besteigen, wenn man nicht an sich glaubt. Und so ist es mit dem inneren Glück auch. Viele Menschen kommen an einen Tiefpunkt und haben es dann einfach satt immer unglücklich zu sein und im Leid zu leben. Dann entsteht der Entschluss sich darauf zu befreien, sein inneres Glück zu entwickeln und sein äußeres Leben positiv zu gestalten. Und dann hat man auch die Kraft dazu.

Mann2: Ich habe aber auch gemerkt, dass es so gut wie unmöglich ist, mit Depressionen positiv zu denken. Wenn man sich mies fühlt, muss man irgendwie auch mies denken. Naja, es ist schon eine Wechselwirkung, man kann seinen Zustand aktiv beeinflussen.

Nils: Wer depressiv ist, leidet meistens an inneren Verspannungen. Diese inneren Verspannungen können durch positive Gedanken aufgelöst werden, aber auch durch Körperarbeit, Yoga, Meditation, Sport und Spazierengehen. Man kann den Weg wählen zu dem man gerade fähig ist. Man kann die Depressionen von der Körperarbeit oder von der Gedankenarbeit her auflösen. Oder beides kombinieren. Mein Geheimrezept ist die tägliche Verbindung von Gedankenarbeit, Meditation, Spazierengehen, in einem spirituellen Buch lesen, anderen Menschen etwas Gutes zu tun und auch ausreichend das Leben zu genießen (sich etwas Gutes tun).

Frau2: Habe ein paar Beiträge gelesen, ein paar Weitere überflogen.... Nach meinem Geschmack gibt es zu viel "sollte" und "muss" in diesem Thema.

Nils: Dann übersetze sollte und muss in "Ich darf" oder "Ich kann". Hier wird keiner zu irgendetwas gezwungen. Positives ist freiwillig. Keiner muss positiv denken. Aber jeder darf positiv denken, wenn er es möchte und es für ihn hilfreich ist. Eine Aussage des positiven Denkens ist es, dass jeder für seine Gefühle selbst zuständig ist. Gefühle entstehen durch die persönliche Bewertung einer Tatsache. Sie folgen der Reihenfolge äußerer Umstand - Bewertung/Gedanke - Gefühl. Wenn zum Beispiel jemand zu dir sagt: "Du musst...", dann kannst du daraufhin positive oder negative oder gleichmütige Gefühle haben. Es kommt darauf an, wie du die Aussage bewertest. Du kannst sie so verstehen, dass sie dich auf deinem Weg bestärken und dich stärken will. Dann freust du dich darüber und bist dankbar dafür. Du kannst sie für die persönliche Meinung eines Menschen halten, die dir egal ist. Dann bleibst du gleichmütig. Oder du fühlst dich dadurch beleidigt, weil du anderer Ansicht bist und keine Gegenmeinungen tolerierst. Dann bist du traurig, wütend oder ängstlich, je nach deinem persönlichen Bewertungssystem. Beim positiven Denken geht es darum Bewertungen zu vermeiden, die einen krank machen oder das innere Gleichgewicht beeinträchtigen. Es geht darum Eigenschaften wie innerer Frieden, Liebe, Glück und Gesundheit zu entwickeln.

Wenn ein Mensch zu dir sagt, dass er dich hasst, dann würde ein Buddha damit mit Gleichmut reagieren. Er würde die Aussage nicht auf sich beziehen, sondern als persönliche Meinung seines Gegenübers. Da ein Buddha ein Mensch der Liebe und des Friedens ist, hat jemand, der so einen Menschen hasst, wahrscheinlich psychische Probleme. Ein Buddha würde also Mitgefühl entwickeln. Wenn ein Mensch kein Buddha ist, könnte er natürlich geneigt sein, mit Wut oder Angst zu reagieren. Im positiven Denken üben wir uns wie ein Buddha, ein Jesus oder eine Göttin des Glücks zu verhalten und so ein Buddha, ein Christus und eine Göttin zu werden.

Christin: Hallo Nils. Wenn man merkwürdig ist, weil man sich selbst gefunden hat, dann bin ich gerne merkwürdig. Du möchtest gerne Menschen helfen? Wirklich nur helfen? Oder möchtest du , wie viele Esoteriker - denn du bist einer - ohne Wiederrede Recht behalten? Wir leben bereits mit mehr Überwachung, als es uns eigentlich lieb sein dürfte. Und du kommst daher mit Zukunftsvisionen, die einen beweisbaren Gott voraussagen. Willst du gläubige Menschen schockieren, oder was? Und was ich immer wieder nicht in Ordnung finde: Wenn man nicht nach dem Prinzip leben kann: Leben u. leben lassen. Für meinen Geschmack kamst du aus der Ferne und bist mit einer Art von "Holzhammermethode" in das Heimatland zurückgekehrt.

Nils: Ich teile mit dir das Prinzip "Leben und leben lassen." Ich hoffe du hältst dich auch bei mir daran und beleidigst mich nicht ständig. Ich bin kein Esoteriker. Ich bitte das zu respektieren. Wir können gerne darüber diskutieren, was ein Esoteriker ist. Man könnte mich höchstens als Mystiker bezeichnen. Grundsätzlich bin ich aber ein sehr geerdeter und wissenschaftlich denkender Mensch. Ich will nicht ohne Widerrede Recht behalten. Das ist eine weitere Unterstellung von dir. Ich mag es mit anderen Menschen zu diskutieren und akzeptiere auch unterschiedliche Ansichten.

Ich bezweifle, dass du dich selbst gefunden hast. Das müsstest du näher begründen. Aus meiner Sicht bist du eine verwirrte Christin. Das ist aber nicht schlimm. Es gibt viele davon und ich toleriere auch das. Verwirrte Christen sind sehr dogmatisch und akzeptieren nur ihre Meinung. Sie glauben, dass Jesus wirklich gesagt hat, dass nur er der Weg, die Wahrheit und das Leben ist. Das ist wissenschaftlich eindeutig widerlegt. Aber die verwirrten Christen beziehen sich auf diese Aussage, um sich über alle anderen Menschen zu erheben und sich für auserwählt zu halten. Deshalb fühlst du dich als etwas Besseres als ich. Das darfst du gerne. Auch das toleriere ich. Das machen viele Menschen in den großen Religionen. Jeder denkt, dass nur er die Wahrheit gepachtet hat. Ein Erleuchteter dagegen weiß, dass viele Wege zur Erleuchtung führen. Ein Erleuchteter sieht sich in allen Menschen und allen Religionen. Er tut allen Gutes, auch wenn sie ihn ablehnen. Er liebt alle, auch wenn sie ihn hassen. So sollten sich wahre Christen, Buddhisten und Yogis verhalten. Je mehr sich jemand für auserwählt hält, um so größer ist sein Ego und um so weiter ist er von der Erleuchtung entfernt.

Ich arbeite für eine Welt der Liebe, des Friedens und des Glücks. Dazu gehört die gegenseitige Toleranz. Aber dazu gehört es auch, dass jeder seine Wahrheit sagen und man darüber diskutieren kann.

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Kommentare

  • Die größte Pforte zum Glück ist Dankbarkeit.

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