Ich konnte die Nacht nur schlecht schlafen. Heute habe ich mir überlegt, wie ich damit umgehe. Barbara hat nicht aus Absicht gehandelt. Sie ist in solchen Dingen einfach ein Trampel. Aber ihr tut es auch nicht wirklich leid. Und sie gibt immer mir die Schuld. Das kriegt sie immer irgendwie hin. Sie behauptete sogar, ich hätte den Kürbis abgerissen. Wir haben dann gründlich darüber geredet und sie hat mich letztlich doch um Verzeihung gebeten. Heute hatte sie das Ganze schon wieder vergessen. Aber ich bin immer noch wütend. Irgendwie identifiziere ich mich mit dem Kürbis. Es ist als ob Barbara mich abgemäht hätte.
Ich bin dann erst mal in den Wald gegangen und habe meine Wut herausgelaufen. Ich habe laute Musik angemacht. Und ich habe mir hilfreiche Gedanken überlegt: „Ich lerne es Barbara so anzunehmen wie sie ist. Wichtig ist nur die Erleuchtung, also das Leben im Glück. Um das zu können, muss man sich letztlich über alle weltliche Probleme erheben. Man sollte sie so gut regeln wie es geht, aber nicht daran anhaften. Das Leben prüft einen gerade durch die Probleme des Alltags. Wenn man auch in Leidsituationen in der Erleuchtung bleiben kann, dann hat man es geschafft. Soweit bin ich noch nicht. Ich übe noch. Ich lasse mein Ego, meinen Eigenwillen los. Ich fließe einfach mit den Dingen wie sie kommen. Ich verankere mich in der Erleuchtung, in der Ruhe, in mir selbst und im Glück. Und letztlich war es nur eine Kleinigkeit. Es gibt größere Probleme im Leben wie Hunger, Krankheit und Krieg. Und eigentlich liebe ich Barbara auch und möchte sie behalten. Da muss man über kleine Schwierigkeiten hinwegsehen.“
Aber es ist auch gut die Wut rauszulassen. Sie zu verdrängen macht einen krank, erzeugt innere Verspannungen und blockiert die Erleuchtung. Also bin ich einen mittleren Weg gegangen. Zu Barbara halte ich im Moment etwas Distanz, bis ich mich beruhigt habe. Ich habe etwas Angst, dass in der Beziehung bald die negativen Momente überwiegen. Das wird die Beziehung zerstören. Also fahren wir heute in den Baumarkt und kaufen schöne Dinge ein. Das macht Barbara glücklich und mich beruhigen die Energien der anderen Menschen. Ansonsten konzentriere ich mich auf meinen spirituellen Weg und versuche dort mein Hauptglück zu finden. Zum Glück wächst meine spirituelle Energie und ich komme immer öfter in Glücksmomente. Und eigentlich ist mein Lebensmodell optimal passend für mich, etwas Kontakt und etwas Zeit für mich und meinen Weg. Wie es langfristig wird, weiß ich nicht. Wer kennt schon die Zukunft. Ich vertraue auf meine Meister und auf das Leben.
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