Wie finde ich meinen spirituellen Weg?

Es gibt viele spirituelle Wege. Es gibt den Buddhismus, Hinduismus, Taoismus, Islam, die jüdische Religion und das Christentum. Und in jeder Religion gibt es viele verschiedene Richtungen, die sich teilweise extrem widersprechen und bekämpfen. Es gibt den Schamanismus, Satanismus, Esoteriker, die Satsang-Szene und die Heiden. Es gibt Yoga, Tai Chi und die asiatischen Kampfkünste. Es gibt auch im Yoga sehr viele unterschiedliche Richtungen. Viele Menschen im Westen betreiben Yoga vorwiegend als Sport oder als Entspannungstechnik. Andere wiederum praktizieren Kundalini-Yoga oder singen Bhajans und verehren ihren erleuchteten Meister.
Aus meiner Sicht haben alle Religionen einen gemeinsamen Kern. Es geht um inneren Frieden, Liebe, Selbstverwirklichung und Erleuchtung. Zur Erleuchtung führen viele Wege. Im Yoga gibt es dafür die schöne Geschichte von dem Berg, auf dessen Gipfel die Sonne scheint. Den Gipfel kann man auf vielen Pfaden erklimmen. Man kann den steilen direkten Pfad ins Licht wählen oder gemütlich auf den Serpentinen viele Male um den Berg herum wandern. Man kann den Schwerpunkt seines spirituellen Weges auf die Erlangung von Weisheit, von Frieden, von umfassender Liebe oder innerem Glück legen. Oder man kann alle Wege miteinander verbinden.
Letzteres ist der Weg meines Meisters Swami Sivananda. Er lehrte den integralen Yoga aus Hatha-Yoga (Körperübungen), Karma-Yoga (Gutes tun), Bhakti-Yoga (Gottheiten-Yoga, Vorbild-Yoga) und Jnana-Yoga (der Weg der Weisheit und der täglichen Selbstbesinnung. Ähnlich ist auch der tibetische Buddhismus eine Verbindung aus Liebe, Meditation, Körperübungen und Gottheiten-Yoga. Der ursprüngliche Buddhismus ist dagegen eher ein Weg der Meditation und der Gedankenarbeit. In den asiatischen Kampfsportarten geht es dagegen eher um die Entwicklung von Kraft und Selbstdisziplin. Und das Christentum setzt den Schwerpunkt auf die Liebe und die Verehrung ihres persönlichen Meisters.
Die Wege der verschiedenen Religionen sind teilweise sehr unterschiedlich. Um deinen Weg zu finden, darfst du ausprobieren, was zu dir passt. Du kannst auch im Yoga und im Buddhismus verschiedene Richtungen praktizieren. Wichtig ist es, dass du dich nicht im formalen Üben und im Dogmatismus verläufst. Es ist die große Falle, dass sich die vielen Techniken von dir wegbringen und nicht zu deinem Ziel führen. Du solltest genau hin spüren und deiner eigenen Weisheit vertrauen. Wenn du Verstand und Gefühl verbindest, wirst du den für dich richtigen Weg finden.
Ich habe viele spirituelle Bücher gelesen und bin zu vielen spirituellen Meistern verschiedener Richtungen gegangen. Ich habe von allen etwas gelernt. Und doch blieb ich immer auf meinem Weg der Wahrheit. Letztlich habe ich meinen persönlichen spirituellen Weg entwickelt. Ich habe die Übungen heraus gefunden, die bei mir persönlich gut wirken. Das sind insbesondere die tägliche Selbstbesinnung, das Lesen in einem spirituellen Buch, das Gebet zu meinen erleuchteten Meistern, die tägliche gute Tat für das Glück aller Wesen, der tägliche Sport und die tägliche Meditation. Ich lebe nach einem spirituellen Tagesplan und verteile meine Übungen über den Tag. So bleibe ich immer auf meinem Weg.
Um deinen Weg zu finden, solltest du deine Ziele klären. Du solltest mit Weisheit nachdenken, auf dein Herz hören und dich selbst kennenlernen. Je mehr Erfahrungen und Weisheit du besitzt, desto besser wirst du deinen Weg finden. Die wichtigsten beiden Eigenschaften auf dem spirituellen Weg sind Selbstdisziplin und inneres Gespür. Wenn du einen erleuchteten Meister oder ein spirituelles Vorbild wie Buddha oder Jesus hast, und dich jeden Tag mit ihm verbindest, wirst du von einer höheren Dimension (oder aus deinem Unterbewusstsein) Hilfe bekommen. Wenn du im Schwerpunkt spirituell lebst, wirst du sicher eines Tages inneren Frieden, Liebe, Glück und Erleuchtung erlangen.

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