Angesichts der ewigen Kriege auf der Welt frage ich mich, wie man eine Welt des Friedens, der Liebe und des Glücks erschaffen kann. Die menschliche Rasse scheint eher kriegerischer Natur zu sein. Laut wissenschaftlicher Forschung haben die Menschen zuerst als Affen überwiegend von Obst gelebt. Aber dann wurden sie zu Jägern und Sammlern. Aus Afrika kommend haben sie nach und nach die ganze Welt bevölkert. Sie haben sich zu Hetzjägern entwickelt. Dafür brauchten sie den aufrechten Gang, die unbehaarte Haut und ein großes Gehirn. Durch das Gehirn waren sie geistig den Beutetieren überlegen. Durch die unbehaarte Haut und den aufrechten Gang konnte sie lange die Beutetiere jagen, ohne durch den Lauf zu überhitzen. Spannend. Doch leider hat uns die Natur zu Kriegern gemacht. Aber jetzt haben wir die ganze Welt bevölkert und können nur noch uns selbst bekämpfen. Und dieser Kampf würde wegen der modernen Atomwaffen zur Ausrottung der Menschheit führen. Es ist also Zeit umzudenken. Die Menschheit muss friedlich werden. Doch wie soll das gelingen?

Der Frieden muss in uns selbst beginnen

Eine wichtige spirituelle Theorie besagt, dass der Frieden in uns selbst beginnen muss. Nur wer Frieden in sich selbst hat, kann in Frieden mit seinen Mitmenschen leben. Das hört sich gut an und ist wohl auch teilweise richtig. Aber wenn die Mitmenschen unfriedlich sind, werden sie die friedlichen Menschen töten oder versklaven, wie es in der Geschichte schon oft passiert ist. Man muss auch stark sein und sich gegen Angriffe verteidigen können. Bereits der König Salomon erkannte, dass es der beste Weg zu einem Frieden ist gleichzeitig in sich friedlich und äußerlich stark zu sein.

Wenn aber alle versuchen stärker als der Nachbar zu sein, kommt es zu einer ständigen Aufrüstung. Das sehen wir derzeit auf der Welt. Obwohl es bereits so viele Atomwaffen gibt, dass die Welt damit bereits mehrmals vollständig zerstört werden könnte, wird immer weiter aufgerüstet. Und je mehr Waffen es gibt, desto leichter kann aus Versehen oder durch einen skrupellosen Machtpolitiker ein Krieg ausbrechen. Es kam bereits öfters auf der Welt beinahe zu einem globalen Atomkrieg. Der einzige Weg das zu verhindern ist ein globale Abrüstung und ein globaler Friedenswillen.

Die meisten Atomwaffen besitzt Russland. Die zweitgrößte Atommacht sind die USA und die drittgrößte China. Zwischen diesen Ländern müssen Abrüstungsverhandlungen beginnen. Leider geschieht derzeit das Gegenteil. Wir brauchen eine weltweite Friedensbewegung, die ausreichend Druck auf die Staaten der Welt erzeugt. Wir brauchen eine globale Vernunft. Und wir brauchen die UNO, die vereinten Nationen, die die Grundlage einer Weltfriedensordnung bilden können.

Eine solche Friedensordnung wird aber nicht entstehen, wenn die Menschheit weiterhin so aggressiv ist. Wir müssen eine Gegenkultur des Friedens, der Liebe und des inneren Glücks schaffen. Dabei müssen wir in uns selbst und in unseren Familien und Gruppen beginnen. Dann sollten wir unseren Frieden auf unser Land, unsere Politiker und die ganze Welt ausdehnen. Wir sollten Parteien unterstützen, die Frieden auf der Welt wollen. Und auch hier gibt es viel zu tun. Weltweit erstarken derzeit die nationalistischen Parteien. Sie fördern den nationalen Egoismus. Und das führt langfristig oft zu Krieg zwischen den Nationen.

Wir brauchen viele Bodhisattvas

Letztlich wird die Welt nur der Bodhisattva-Weg retten. Wir brauchen viele Bodhisattvas. Wir brauchen Menschen, die sich für eine Welt der Liebe, des Friedens und der Erleuchtung engagieren. Solche Menschen gibt es in allen Religionen, in den Hilfsorganisationen und überall auf der Welt. Aber sie müssen noch viel mehr und viel stärker werden. Denn die Gegenkräfte des Egoismus, des Bösen und der Unweisheit sind sehr groß.

Der Bodhisattva-Weg ist die Grundlehre des Mahayana-Buddhismus (Zen, tibetischer Buddhismus). Aber es gibt diese Lehre auch im Neohinduismus (Karma-Yoga, Siddha-Weg), im Christentum (Jesus lehrte die umfassende Liebe) und im Islam (die Bahai, die Sufis). Normalerweise wird betont, dass man zuerst selbst Erleuchtung, Frieden und Glück in sich selbst erzeugen sollte. Danach kann man dann für das Glück seiner Mitmenschen arbeiten. Aus meiner Sicht ist es auch gut, den Weg der eigenen Erleuchtung mit dem Weg der umfassenden Liebe zu verbinden. Wenn wir auf dem spirituellen Weg nur an uns selbst denken und uns nicht gleichzeitig für das Wohl unserer Mitmenschen einsetzen, dann kann es sein, dass wir auch nach unserer Erleuchtung nur an uns selbst denken und in einer Blase aus Licht von der Welt verschwinden. Wenn wir uns aber bereits jetzt daran gewöhnen allen unseren Mitwesen Licht, Liebe und Frieden zu geben, dann werden wir diese Eigenschaft auch nach unserer Erleuchtung bewahren.

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Kommentare

  • Lieber Nils,

    Dein Beitrag spricht mir aus dem Herzen - nur so kann es gehen! Mit großer Besorgnis beobachte ich das beginnende Wettrüsten - etwas, das mir noch aus der Phase des Kalten Kriegs bekannt ist, ich aber längst überwunden glaubte. Jetzt fängt es wieder an und die Bedrohung ist sehr viel konkreter als damals. Umso wichtiger, einen starken Gegenpol aus Liebe und Freude zu setzen - in sich selbst und im Umgang mit anderen. Und sich für eine starke Friedensbewegung zu engagieren - das ist heute wichtiger als je zuvor!

    Namasté und herzliche Grüße von Irene

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