Ich hatte einen verrückten Traum. Ich floh vor meinem Meister. Mit zwei Freunden hastete ich durch die waldbedeckten Berge. Wir kamen zu einer Lichtung. In der Mitte der Lichtung stand ein Haus mit einem flachen Dach. Erst wollten wir uns im Haus verstecken. Aber dort hätte uns der Meister finden können. Also waren wir schlau, kletterten auf das Dach und legten uns dort flach hin. Der Meister war alt. Er würde nicht auf das Dach klettern können. Er würde uns dort weder sehen noch vermuten.
Aber ein erleuchteter Meister sieht alles. Er verfügt über die Eigenschaft der Allgegenwart und kann alles energetisch sehen und spüren. Plötzlich stand der Meister vor der Hütte. Er zog aus seinem Gewand einen langen Energieschlauch, eine Art Wasserschlauch. Diesen Schlauch schleuderte er wie ein Lasso auf das Dach und erwischte mich damit. Ich fühlte, wie der Energieschlauch an mir andockte und mir die Erleuchtungsenergie übertrug.
Ich konnte der Erleuchtung nicht entkommen. Ein erleuchteter Meister kennt viele Tricks, mit denen er den Schüler überlisten kann. Also ergab ich mich meinem Schicksal. Ich akzeptierte mein Los und meine Aufgabe in der Welt. Ich gab die Erleuchtungsenergie an die beiden Freunde weiter, die mit mir auf dem spirituellen Weg gewandert waren.
Die Erleuchtung ist zwar schön. Es ist schön im inneren Frieden, in der Einheit, im Glück und in der Liebe zu leben. Aber man kann die Erleuchtung nicht wollen. Erleuchtung bedeutet, dass man sein Ego, sein Ichbewusstsein auflöst. Man fällt zuerst in die Leere, in ein tiefes dunkles Loch. Man fürchtet sich vor der Egoauflösung, vor der Nichtswerdung. Also hilft der Meister etwas nach und stößt einen in den Abgrund.
Wer aber das Glück der Erleuchtung kennt, der springt gerne in den Abgrund. Er springt gerne ins Glück. Der erste Sprung ist der schwerste, weil man nicht weiß, was einen erwartet. Man erwartet Leid und kommt im Glück an. Plötzlich ist alles voller Ruhe, Gelassenheit, Glück und Liebe. Alles strahlt aus sich selbst heraus. Man erkennt in allen Wesen sich selbst und sieht das Licht in allem.
Ich fragte mich, wie meine Meister mich finden konnten. Sie zeigten es mir in einer Vision. Sie besitzen ein kosmisches Bewusstsein und können aus einer höheren Dimension die ganze Erde auf einmal sehen. Überall leuchten kleine Kieselsteine. Das sind die höher entwickelten Wesen. Ich war so ein Kieselstein. Meine Meister sahen mich leuchten und lenkten dann ihr Bewusstsein zu mir hin. Es heißt: "Wenn der Schüler bereit ist, taucht der Meister auf." So war es bei mir.
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