Weltfrieden, Ukraine und die Yoga-Szene

Ich habe mich gerade zum Thema Weltfrieden und Weltfriedenstag informiert. Derzeit ist seit etwa drei Wochen Krieg in der Ukraine. Der russische Präsident Putin versucht mit seinen Truppen die Ukraine zu besetzen und zu einem russischen Vasallenstaat zu machen. Doch die Ukrainer unter ihrem Präsident Selenskyj wehren sich mit allen Kräften und konnten bis jetzt den russischen Vormarsch stoppen. Sie sind westlich orientiert und wünschen sich Demokratie, Meinungsfreiheit und wirtschaftlichen Wohlstand. Wie der Krieg ausgeht, ist noch völlig ungewiss. In den Religionen gibt es die Idee einer Welt der Liebe, des Friedens und des Glücks. Im Yoga, im Buddhismus und im Christentum wird ein goldenes Zeitalter des Friedens vorausgesagt. 1945 legte die Charta der Vereinten Nationen die Schaffung des Weltfriedens als das Ziel aller Politik fest, auf das die Mitglieder der UNO sich verpflichtet haben.Dieses Ziel ist schwer zu erreichen. Durch den Ukrainekrieg stehen wir gerade am Beginn einer weltweiten Aufrüstung. Das kann in einem Dritten Weltkrieg enden. Auch jetzt schon sind wir kurz davor. Deshalb hat die Nato beschlossen nicht in den Krieg einzugreifen, weil es sonst zu einem Atomkrieg mit Russland kommen könnte. Aber die westlichen Staaten liefern Waffen an die Ukraine und versuchen Russland wirtschaftlich zu zerstören. Sie tanzen auf einem schmalen Grat zwischen Krieg und Frieden.Aus meiner Sicht ist es wichtig die Kräfte des Friedens auf der Welt zu stärken. Dazu gibt es den Weltfriedenstag, der zu unterschiedlichen Zeiten gefeiert wird. Yoga Vidya hat gerade eine Feier ausgerufen. Die UNO feiert den Tag am 21.September und die katholische Kirche am 1. Januar. Es gibt außerdem weltweit im Moment viele große Demonstrationen für den Frieden.Wie können wir die Kräfte des Friedens stärken? Dazu gibt es viele Möglichkeiten. Wir können die Menschen in der Ukraine unterstützen. Wir können ihnen mit Geld- oder Sachspenden helfen. Wir können ukrainische Flüchtlinge aufnehmen und wir können geistig für den Frieden eintreten.Insbesondere können wir für den Frieden eintreten, indem wir in uns selbst, in unseren Familien und in unserem Freundeskreis für Frieden eintreten. Und da existiert für mich eine große Herausforderung. Viele Menschen in der Yoga- und in der Buddhismus-Szene informieren sich durch den russischen Propaganda-Sender RT (Russia Today). Etwa die Hälfte meiner persönlichen Yoga-Freundinnen gehören zur Querdenker-Szene und stehen im Ukraine-Krieg auf der Seite Russlands. Gerade gestern rief mich meine Bekannte A. aus Bonn an. Sie ist ein sehr spiritueller Mensch und war bis vor kurzem noch völlig unpolitisch. Sie interessierte sich nicht für Politik. Aber angestoßen durch die Impfdiskussion der Coronazeit hat sie sich plötzlich sehr stark radikalisiert.Das Problem besteht darin, dass wir völlig entgegengesetzte Meinungen haben. Für sie ist Putin ein Held und sie bejaht den russischen Einmarsch in die Ukraine. Für mich ist Putin ein grausamer Diktator und Kriegsverbrecher. Er hat die Meinungsfreiheit in Russland abgeschafft, läßt fast die gesamte Opposition in seinen Gefängnissen verschwinden und tötet in der Ukraine unschuldige Zivilisten. Für mich ist Putin ein neuer Adolf Hitler und für meine Bekannte ist er ein Held, der sich dem westlichen Kapitalismus entgegenstellt. Diskussionen zwischen uns werden leicht sehr schnell aggressiv. Wir haben deshalb beschlossen nicht mehr über Politik zu sprechen. Aber das ist angesichts der Gräuel des Krieges kaum durchzuhalten.Meine Bekannte kam deshalb gestern wieder auf den Krieg zu sprechen und erklärte mir, dass die ukrainische Führung aus Nazis bestände, die von Russland beseitigt werden müssten. Es gelang mir tatsächlich meiner Bekannten eine halbe Stunde ruhig zuzuhören. Ich akzeptierte, dass es in der Yoga-Szene derzeit sehr unterschiedliche Meinungen gibt. Ich fand es interessant, was die russische Propaganda zum Krieg sagt und wie stark das in den Köpfen vieler Yogis verankert ist.Es war für mich eine große Herausforderung friedlich zu bleiben, meiner Bekannten ihre Meinung zu lassen und trotzdem die Freundschaft zu bewahren. Man muss viel aushalten können, wenn man die Toleranz bewahren will. Das hat auch schon Gandhi erfahren, der von britischen Kolonialherren brutal zusammengeschlagen wurde und trotzdem seinen inneren Frieden bewahrt hat. Ich glaube daran, dass sich langfristig die Wahrheit und die Liebe durchsetzen werden. Dazu ist es notwendig, dass wir zuerst die Energie des Friedens und der Liebe in uns erzeugen und sie dann auf unsere Umwelt ausstrahlen. Und natürlich auch gute Argumente vorbringen, wenn unser Gegenüber dafür aufnahmefähig ist. Das war meine Bekannte gestern nicht, aber die Zeiten werden sich möglicherweise ändern. Sie hat schon oft ihre Meinung geändert. Egal wie es kommt, ich bleibe im Frieden und in der Liebe.Wikipedia: „Weltfrieden ist der Ausdruck für den Idealzustand eines weltweiten Friedens, also für das Ende aller Feindseligkeiten und aller Krieg. Er beinhaltet dauerhafte Freiheit, Gerechtigkeit und Glück für alle Menschen und Völker. Diese gelten oft als höchste Ziele aller Politik und Wissenschaft. Er wird von der internationalen Friedensbewegung, von Einzelpersonen, Nichtregierungsorganisationen, Gruppen und Parteien auf vielfältige Weise angestrebt. Im Jahr 1824 schuf Ludwig van Beethoven seine Neunte Sinfonie, in der er Friedrich Schillers Gedicht Ode an die Freude verarbeitete. Sie ist, gerade angesichts von Zeiten politischer Reaktion und Fürstenherrschaft ein Gesang von der Hoffnung auf einen einstigen Weltfrieden: „Alle Menschen werden Brüder“. Mit Weltfriedenstag, Tag des Friedens oder Antikriegstag werden Gedenktage bezeichnet, die auf den Weltfrieden Bezug nehmen. Die römisch-katholische Kirche feiert am 1. Januar den Weltfriedenstag. In Deutschland wird am 1. September der Antikriegstag begangen. Die Vereinten Nationen (UNO) rufen zum 21. September den Internationalen Tag des Friedens aus.“

https://mystiker2.wordpress.com/2022/03/10/yoga-jahresbuch/
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Kommentare

  • Lieber Nils,

    deine Artikel sind immer sehr hilfreich und wohltuend für mich, ich danke dir.

    Christiane

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