Was ist Erleuchtung?

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Erleuchtung ist ein innerer Bewusstseinszustand, in dem der Mensch sein wahres Selbst erkennt und dauerhaft in Frieden, Liebe, Klarheit und Glückseligkeit lebt. Es ist die Befreiung vom Ego, vom Leiden und von den inneren Verstrickungen. Erleuchtung bedeutet, im Einklang mit dem Leben zu sein, die Dinge zu sehen, wie sie wirklich sind, und sich selbst als Teil eines größeren Ganzen – als Bewusstsein oder göttliches Sein – zu erfahren.

In verschiedenen spirituellen Traditionen wird Erleuchtung unterschiedlich beschrieben: Im Yoga ist Erleuchtung die Erfahrung von Sat-Chid-Ananda – Sein, Bewusstsein und Glückseligkeit. Im Buddhismus bedeutet sie das Überwinden der Leidhaftigkeit des Sein. In der christlichen Mystik ist es das Einswerden mit Gott, das Leben in der göttlichen Liebe. Im Zen heißt es einfach: die Wirklichkeit unmittelbar erkennen – jenseits von Gedanken und Konzepten.

Erleuchtung entsteht durch einen inneren Entwicklungsprozess. Sie ist Gnade – aber auch Übung. Sie fällt selten einfach vom Himmel. Meistens ist sie das Ergebnis eines langen inneren Reinigungsweges. Viele Wege arbeiten mit innerer Energie (Kundalini). Wenn die Energie in den feinstofflichen Kanälen frei fließt, beginnt ein Transformationsprozess. Das Herz öffnet sich. Der Geist wird klar. Man spürt Licht, Frieden und Glück aus sich selbst heraus. Durch den Guru-Yoga, Gottheiten-Yoga, Gebet oder Hingabe verbindet man sich mit einer höheren Kraft, mit der Weisheit des Lebens, mit Gott. Diese Verbindung öffnet das Herz und bringt Gnade. Am tiefsten Punkt lässt man alle Gedanken los. Das Ich-Gefühl wird durchschaut oder fällt ganz weg. Was bleibt, ist reines Sein. Man erkennt sich selbst als Bewusstsein ohne Begrenzung, als Licht, Liebe, Weite.

Erleuchtung ist kein Ziel im Außen, sondern eine Rückkehr zu dem, was du in deinem tiefsten Inneren schon immer bist. Nicht jeder erlebt einen plötzlichen Durchbruch – oft ist es ein allmählicher Prozess, ein inneres Wachsen. Sie geschieht, wenn du bereit bist, loszulassen, zu vertrauen, zu fühlen, zu beobachten und ganz du selbst zu werden – jenseits des Ichs.

 

Der kleine Guru und der Weg der Erleuchtung
Eine wahre Geschichte von Nils

Es war einmal ein Mensch namens Nils, der schon früh spürte, dass es mehr im Leben geben musste als Arbeit, Konsum und äußeren Erfolg. Als junger Mann machte er sich auf die Suche nach dem tieferen Sinn des Lebens. Er studierte Philosophie, Psychologie und Rechtswissenschaft, engagierte sich für eine bessere Welt und probierte viele Wege aus. Doch das wahre Glück, die dauerhafte Zufriedenheit, fand er nicht.

Lange Zeit suchte Nils das Glück im Außen – in Beziehungen, im Engagement, in Bildung, in Erlebnissen. Doch alles, was er erreichte, war vergänglich. Immer wieder fiel er in innere Leere und Unruhe zurück. Irgendwann begriff er: Das Hauptglück muss man in seinem Inneren suchen. Dieser Gedanke veränderte sein Leben. Er begann, sich intensiv mit Spiritualität und innerem Wachstum zu beschäftigen. Er probierte vieles aus – und fand schließlich einen Weg, der zu ihm passte:

  • Positives Denken, um den Geist auszurichten.
  • Tägliche Kundalini-Meditation, um die innere Energie zu wecken.
  • Gehen in der Natur, um Körper und Seele zu harmonisieren.
  • Gottheiten-Yoga, in dem er sich in erleuchtete Vorbilder hineinversetzte.
  • Guru-Yoga, in dem er sich mit erleuchteten Meistern verband.
  • Der Weg der umfassenden Liebe, durch gute Taten, Mitgefühl und Lichtarbeit.

Er spürte: Dies ist mein Weg. Und er folgte ihm mit Konsequenz und Hingabe. Nils zog sich für viele Jahre in die Abgeschiedenheit zurück und lebte als Yogi. Er erstellte sich einen festen Tagesplan aus spirituellen Übungen: Gehen, Lesen, Meditieren, Gutes Tun und intensive Gedankenarbeit. Jeden Tag fragte er sich: Was brauche ich heute? Welche Übung ist jetzt die richtige? Dabei folgte er nicht einem starren Dogma, sondern seinem inneren Gespür. Von vielen erleuchteten Meistern erhielt er Inspiration und Energieübertragungen: von Mutter Meera, Sathya Sai Baba, Swami Sivananda, dem Dalai Lama, Amma, Mantak Chia. Diese Begegnungen öffneten neue Tore in seinem Bewusstsein.

 

Es war kein einfacher Weg. Nils durchschritt dunkle Täler. Er kämpfte mit einer schweren Depression, doch er gab nicht auf. Er ging weiter. Er meditierte, arbeitete mit positiven Gedanken, heilte sich mit Liebe, Geduld und spiritueller Praxis. Und dann geschah es: Nach und nach lösten sich innere Verspannungen. Die Energie begann zu fließen. Plötzlich konnte Nils die spirituelle Kraft in sich selbst spüren – und auch in anderen Menschen. Er sah, wo Blockaden lagen, und wusste intuitiv, welche Übung helfen konnte. Er hatte viele Erleuchtungserfahrungen – Erfahrungen tiefster Stille, umfassender Liebe, Glückseligkeit und Einheit mit allem. Doch er blieb bescheiden. Er sagte: „Ich bin nur ein kleiner, unbedeutender Guru. Ich helfe einfach da, wo ich kann.“

Heute lebt Nils zurückgezogen, aber er wirkt in der Welt – vor allem durch seine Bücher und über seine Gruppen im Internet. Er beantwortet Fragen, inspiriert Menschen, teilt seine Erfahrungen. Er glaubt daran, dass jeder Mensch seinen eigenen inneren Guru finden kann. Er zeigt Wege auf – aber den Weg gehen muss jeder selbst.

Frage: Was machst du mit dem Ego?

Nils: Ich habe keine Angst vor dem Ego. Dadurch bleiben wir menschlich. Man muss es aber beobachten und notfalls kontrollieren. Ich schreibe ja sehr viele Bücher und leite Gruppen. Ich sehe das als Teil meines spirituellen Prozesses. Ich glaube, dass der höchste spirituelle Weg der Weg der Liebe ist. Buddhistisch ausgedrückt der Bodhisattva Weg. Um anderen Menschen zu helfen, muss man in Kontakt kommen. Dadurch kommt auch stark in Kontakt mit weltlichen und egoistischen Energien. Das färbt auf einen ab. Viele spirituelle Lehrer sind dadurch schon gefallen. Ich habe in meinen 18 Jahren als Yogalehrer gelernt damit umzugehen. Man sollte immer wieder in die Ruhe und zu sich kommen. Die Erleuchtung basiert auf einem Leben in der Ruhe. Aktiv werden kann man, wenn man es aus Liebe tut. Man muss immer sehr genau die Motivation beachten. Eine Egomotivation zieht einen aus der Erleuchtung. Ich kann Energien spüren und weiß deshalb meistens sehr genau, was mir gut tut. Ich kenne genau meinen Weg, wieviel Ruhe und Abgeschiedenheit ich brauche. Und wieviel Kontakt und Aktivität. Ich bete jeden Tag zu meinen erleuchteten Meistern. Sie führen mich und verhindern immer wieder, dass zu viel Ego entsteht. Insofern mache ich mir um meine Ego keine Sorgen. Wichtig ist nur, dass ich immer authentisch und konsequent auf meinem spirituellen Weg bleibe.

 

Meditation zur Erleuchtungserfahrung
Dauer: ca. 15–30 Minuten. Finde einen ruhigen Ort, setze dich bequem hin.

  1. Zur Ruhe kommen (3 Minuten)
    Schließe die Augen.
    Spüre deinen Atem – wie er kommt und geht.
    Lass die Gedanken einfach vorbeiziehen wie Wolken am Himmel.
    Sage innerlich:
     „Ich lasse los. Alles darf jetzt sein, wie es ist.“
  2. Energie erwecken (3–5 Minuten)
    Stelle dir vor, in deinem Becken ruht eine goldene Kugel – die Kundalini-Energie.
    Mit jedem Atemzug steigt Licht langsam die Wirbelsäule hinauf.
    Du kannst das Mantra wiederholen:
    „Om Licht. Om Frieden.“
    Oder einfach fühlen, wie Energie dich durchströmt.
  3. Herz öffnen (3 Minuten)
    Lege die Hände auf dein Herz.
    Denke an einen Menschen oder ein Wesen, das du liebst.
    Sende ihm Licht und Liebe.
    Dann dehne deine Liebe aus – auf alle Wesen, auf die ganze Welt.
    Sage innerlich:
    „Mögen alle Wesen glücklich sein.“
  4. Vorbild-Yoga / Guru-Yoga (3–5 Minuten)
    Rufe ein erleuchtetes Vorbild in deiner Vorstellung herbei – z. B. Buddha, Jesus, eine Göttin, deinen Guru oder die innere Weisheit.
    Stelle dir dieses Wesen aus Licht über deinem Kopf vor.
    Spüre das Licht, das von ihm zu dir herabfließt.
    Sage: „Führe mich. Erleuchte mich. Ich vertraue dir.“
  5. Reines Sein – Stillemeditation (5–10 Minuten oder länger)
    Lass jetzt alles los:
    Keine Bilder, keine Gedanken, keine Worte – einfach nur Sein.
    Wenn Gedanken kommen, lasse sie wie Wellen vorbeigehen.
    Verweile im Raum zwischen den Gedanken.
    Sage dir nur noch ein inneres Mantra: „Ich bin.“Oder:„Stille …“ Oder:
    „Bewusstsein …“
 

Abschluss
Wenn du soweit bist, komme langsam zurück. Bewege deine Hände, atme tief durch. Verneige dich innerlich vor dem Licht in dir selbst – deinem wahren Selbst. Sage dir: „Ich gehe meinen Weg weiter – in Liebe, Wahrheit und Vertrauen.“

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