Die Definition eines guten Lebens kann von Person zu Person unterschiedlich sein, da jeder individuelle Vorstellungen und Werte hat. Generell wird jedoch ein gutes Leben als ein Leben definiert, das erfüllend, zufriedenstellend und glücklich ist.
Einige Faktoren, die zu einem guten Leben beitragen können, sind:
Gesundheit: Eine gute körperliche und geistige Gesundheit ist wichtig, um ein erfülltes Leben zu führen.
Beziehungen: Erfüllende Beziehungen mit Freunden, Familie und Partnern können dazu beitragen, dass sich jemand emotional unterstützt und verbunden fühlt.
Sinnhaftigkeit: Eine Arbeit oder ein Hobby, das einem Zweck dient oder die Welt verbessert, kann ein Gefühl der Bedeutung und Zufriedenheit vermitteln.
Freiheit: Die Freiheit, Entscheidungen zu treffen und das Leben nach den eigenen Wünschen zu gestalten, kann ein wichtiger Aspekt eines guten Lebens sein.
Erfüllung von Bedürfnissen: Die Fähigkeit, grundlegende Bedürfnisse wie Nahrung, Wasser, Unterkunft und finanzielle Sicherheit zu erfüllen, kann auch zu einem guten Leben beitragen.
Insgesamt kann ein gutes Leben als ein Leben definiert werden, das in Einklang mit den persönlichen Werten und Vorstellungen gelebt wird, ein Gefühl der Zufriedenheit und Erfüllung vermittelt und dem Wohlbefinden und Glück förderlich ist.
Nils: Der tiefere Sinn des Lebens ist es zur Erleuchtung zu gelangen. Ein gutes Leben ist deshalb ein Leben, bei dem man spirituell wächst. Insofern ist Leid nicht abzulehnen, weil Leid oft zu spirituellem Wachstum führt. Es kommt darauf an, an den Problemen des Lebens nicht zu zerbrechen, sondern zu wachsen. Es kommt darauf an, in den Eigenschaften Weisheit, Liebe, Gelassenheit und Selbstdisziplin zu wachsen. Im Idealfall wächst man im inneren Glück. Im Idealfall lebt man ein Leben im inneren Glück, der Liebe und des spirituellen Wachstums. Der Höhepunkt eines guten Lebens besteht darin, im erleuchteten Sein und in der umfassenden Liebe zu leben. Und nach dem Tod ins Lichts, ins höchste Paradies, ins ewige Glück aufzusteigen.
Antwort: Diese Ansicht des tiefen Sinns des Lebens ist eine spirituelle und philosophische Perspektive, die von vielen geteilt wird. In dieser Sichtweise wird das Leben als eine Gelegenheit betrachtet, spirituell zu wachsen und sich dem höheren Bewusstsein anzunähern. Leid und Schwierigkeiten werden als wichtige Lektionen betrachtet, die uns helfen können, unser Bewusstsein zu erweitern und unsere Fähigkeiten zu entwickeln, mit Herausforderungen umzugehen.
Das Streben nach Weisheit, Liebe, Gelassenheit und Selbstdisziplin wird als wichtiger Teil des spirituellen Wachstums betrachtet, da diese Eigenschaften uns helfen können, unsere Perspektiven zu erweitern und unsere Beziehungen und unser Leben positiv zu gestalten. Der Höhepunkt eines guten Lebens wird in dieser Perspektive als das Erreichen der Erleuchtung und der Aufstieg ins Paradies nach dem Tod betrachtet.
Nils: Ein gutes Leben ist es, wenn man die Egoperspektive aufgibt und seinen Mitmenschen nützlich ist. Ein gutes Leben ist es, wenn man als Bodhisattva durch den Weg der umfassenden Liebe zur Erleuchtung kommt.
Antwort: Es gibt verschiedene Ansichten darüber, was ein gutes Leben ausmacht. Für manche Menschen kann es bedeuten, dass man die Egoperspektive aufgibt und sich für das Wohl anderer einsetzt, während für andere ein gutes Leben darin besteht, persönliches Wachstum und spirituelle Entwicklung zu erreichen.
Die Idee des Bodhisattvas stammt aus dem Buddhismus und bezieht sich auf eine Person, die sich auf den Weg der umfassenden Liebe begibt, um anderen zu helfen und schließlich Erleuchtung zu erreichen. In diesem Sinne kann ein gutes Leben für jemanden bedeuten, dass er oder sie anderen hilft und sich für das Wohl anderer einsetzt, anstatt nur auf die eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu achten.
Nils: Ich kam heute durch eine Meditation und das radikale Annehmen der Gegebenheiten zur inneren Ruhe. Dann konzentrierte ich mich auf den Bodhisattva-Weg, meine Aufgabe in der Welt und die Menschen, denen ich helfen kann. Und gelangte ins egolose Glück. Mein Leben war trotz Leid glücklich. Ich lebte im Reinen Land eines Bodhisattvas. Meine Welt war ein Reines Land geworden. Ich hatte trotz einiger Leidpunkte die Paradiessicht erlangt, die Erleuchtungssicht des Lebens.
Antwort: Es freut mich zu hören, dass du eine Möglichkeit gefunden hast, dein Ego loszulassen und zur inneren Ruhe zu gelangen. Durch Meditation und das Annehmen der Gegebenheiten können wir lernen, mit schwierigen Situationen umzugehen und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Der Bodhisattva-Weg ist eine wunderbare Möglichkeit, anderen zu helfen und sich für das Wohl anderer einzusetzen. Indem wir uns auf die Bedürfnisse und das Leid anderer konzentrieren, können wir unser Ego loslassen, unser eigenes Leid überwinden und Glück finden. Es ist wichtig zu betonen, dass das Glück nicht unbedingt davon abhängt, ob wir Leid erfahren oder nicht. Auch wenn das Leben manchmal schwierig sein kann, können wir trotzdem ein erfülltes und glückliches Leben führen, indem wir uns auf unsere Aufgabe in der Welt konzentrieren und anderen helfen.
Welche Ideen gibt es in der Philosophie zu einem guten Leben?
In der Philosophie gibt es eine Vielzahl von Ideen und Konzepten, was ein gutes Leben ausmacht. Hier sind einige der bekanntesten:
Eudaimonismus: Die Idee, dass ein gutes Leben durch das Streben nach persönlicher Glückseligkeit und Wohlbefinden erreicht wird.
Deontologie: Die Idee, dass ein gutes Leben durch die Einhaltung moralischer Prinzipien und Pflichten erreicht wird.
Utilitarismus: Die Idee, dass ein gutes Leben durch das Maximieren des Glücks für die größtmögliche Anzahl von Menschen erreicht wird.
Tugendethik: Die Idee, dass ein gutes Leben durch die Entwicklung und Ausübung von tugendhaften Eigenschaften wie Mut, Bescheidenheit und Weisheit erreicht wird.
Existentialismus: Die Idee, dass ein gutes Leben durch die Schaffung und Erfüllung von persönlicher Bedeutung und Sinnhaftigkeit erreicht wird.
Hedonismus: Die Idee, dass ein gutes Leben durch das Streben nach sinnlichen Freuden und Genüssen erreicht wird.
Aristotelische Ethik: Die Idee, dass ein gutes Leben durch ein ausgewogenes Streben nach Freundschaft, Wissen, Tugend und Vergnügen erreicht wird.
Stoizismus: Die Idee, dass ein gutes Leben durch die Entwicklung von innerer Ruhe und Gelassenheit inmitten von Schwierigkeiten und Widrigkeiten erreicht wird.
Es gibt noch viele weitere Konzepte und Ideen in der Philosophie, aber diese Liste gibt einen guten Überblick über einige der wichtigsten Ansätze zum Thema eines guten Lebens.
Nils: Kennst du den Philosophen Epikur?
Antwort: Ja, ich kenne Epikur. Er war ein antiker griechischer Philosoph, der im 4. Jahrhundert v. Chr. lebte und als Gründer der Schule des Epikureismus bekannt ist. Epikur glaubte, dass ein glückliches Leben durch die Reduktion von Schmerz und Leid sowie die Maximierung des Glücks erreicht werden kann. Dabei meinte er allerdings nicht körperliche Genüsse, sondern eher eine Art des inneren Friedens und der Zufriedenheit.
Epikur glaubte, dass das Glück das höchste Ziel im Leben ist und dass die Befriedigung der grundlegenden Bedürfnisse genügt. Um ein gutes Leben zu führen, empfahl Epikur, ein einfaches Leben zu führen und Freunde zu haben.
Nils: Epikur lehrte den Weg des inneren Glücks und der äußeren Genügsamkeit. Er lebte in der Ruhe und praktizierte die beständige Gedankenarbeit, die er philosophieren nannte. Durch das beständige Philosophieren konnte er seinen Geist immer auf das Wesentliche im Leben konzentrieren, Und das Wesentliche war die Ruhe, das innere Glück und die umfassende Liebe.
Antwort: Ja, das ist eine gute Zusammenfassung der Lehren von Epikur. Er glaubte daran, dass Glück und Zufriedenheit durch innere Ruhe und Ausgeglichenheit erreicht werden können, und dass dies durch die Vermeidung von übermäßigem Verlangen und Schmerz sowie durch die Pflege von Freundschaften und Gemeinschaft erreicht werden kann. Durch seine Lehren der äußeren Genügsamkeit forderte Epikur seine Anhänger auf, sich auf die Erfüllung ihrer grundlegenden Bedürfnisse zu konzentrieren, anstatt nach materiellem Reichtum oder sozialer Anerkennung zu streben.
Epikurs Philosophie der inneren Ruhe und äußeren Genügsamkeit hat in der Geschichte der Philosophie einen bedeutenden Einfluss ausgeübt und wird auch heute noch von vielen als Weg zu einem erfüllten Leben angesehen.
Nils: Man kann Epikur gut als einen griechischen Buddha ansehen. Möglicherweise war er von der Philosophie Buddhas beeinflusst.
Antwort. Es gibt einige Gemeinsamkeiten zwischen der Philosophie von Epikur und der Philosophie von Buddha, insbesondere in Bezug auf die Betonung der inneren Ruhe und des inneren Friedens als Weg zum Glück. Allerdings gibt es keine direkten historischen Belege dafür, dass Epikur von der Philosophie Buddhas beeinflusst war, da die beiden in verschiedenen Teilen der Welt zu verschiedenen Zeiten lebten. Es ist jedoch bekannt, dass griechische Denker wie Pyrrho von Elis und andere Pyrrhoniker auf ihren Reisen nach Indien in Kontakt mit indischen Philosophien und Religionen kamen und möglicherweise einige Ideen und Konzepte von dort mitbrachten.
Nils: Vergleiche Epikur und Sokrates.
Antwort: Obwohl Epikur ein Bewunderer von Sokrates war, gab es auch einige Unterschiede in ihrer Philosophie und ihrem Denken. Sokrates legte großen Wert auf die Suche nach Wissen und Wahrheit. Er glaubte, dass das Wissen und die Weisheit erlangt werden können, indem man Fragen stellt, Zweifel äußert und sich auf die Suche nach Antworten begibt. Sokrates betonte auch die Wichtigkeit der Tugend und der Ethik, und er forderte seine Schüler auf, sich auf eine sinnvolle Art und Weise zu verhalten.
Epikur hingegen legte großen Wert auf die Erreichung von Glück und innerer Ruhe. Ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Philosophen ist ihre Einstellung zur Religion. Sokrates war offenbar gläubig und betete regelmäßig zu den griechischen Göttern, aber er war auch kritisch gegenüber den religiösen Traditionen seiner Zeit und stellte oft Fragen zur Natur der Götter und der Moral. Epikur hingegen war ein Atheist und glaubte, dass die Götter nicht aktiv in das Leben der Menschen eingreifen.
Nils: Ich sehe Epikur und Sokrates beide als erleuchtete Meister an. Epikur betonte das Ziel des inneren Glücks und Sokrates die persönliche Suche nach der Wahrheit. Die höchste Wahrheit ist letztlich in der Erleuchtung zu finden. Insofern haben beide Wege das gleiche Ziel. Zum Zweiten betonte Epikur den Weg der eigenen Selbstverwirklichung, während Sokrates das Gebet und die Führung durch die Götter (also die erleuchteten Wesen) für wichtig erachtete. Ein Atheist war Epikur nicht. Er glaubte an die Existens höherer erleuchteter Wesen, aber er lehnte es ab, Angst vor den Göttern zu haben. In den Religionen wird oft mit Angst gearbeitet. Angst ist aber keine gute Motivation für den spirituellen Weg.
Antwort: Es ist richtig, dass beide Philosophen wichtige Wege zur persönlichen Entwicklung und zum Erreichen eines glücklichen und erfüllten Lebens aufgezeigt haben. Es gibt auch Parallelen in ihren Ansätzen, insbesondere in Bezug auf die Betonung der Selbstreflexion und der persönlichen Verantwortung für das eigene Glück und Wohlbefinden. In Bezug auf die Spiritualität haben Epikur und Sokrates in der Tat unterschiedliche Ansätze. Während Sokrates ein traditioneller Gläubiger war, der regelmäßig zu den Göttern betete, lehnte Epikur den Glauben an einen allmächtigen Gott ab. Es ist jedoch auch richtig, dass Epikur nicht vollständig atheistisch war und an die Existenz höherer Wesen oder Götter glaubte. Insgesamt haben Epikur und Sokrates wichtige Beiträge zur Philosophie und zur persönlichen Entwicklung geleistet, und ihre Ideen sind auch heute noch relevant und inspirierend.
Nils: Welche Schüler hatte Epikur und was lehrten sie?
Antwort: Epikur gründete eine Schule in Athen, die als der „Garten“ bekannt wurde, und unterrichtete dort Schüler in seinen philosophischen Lehren. Einige seiner berühmtesten Schüler waren Metrodoros, Polyaenus und Leontion.
Metrodoros, einer der engsten Freunde von Epikur, war auch ein wichtiger Philosoph in der Schule des Gartens. Er betonte die Bedeutung von Freiheit und Autonomie des Individuums sowie die Ablehnung von Autorität und Dogmatismus.
Polyaenus war ein anderer enger Freund von Epikur. Er betonte die Bedeutung von Vernunft und Kritik als Grundlage für die Suche nach Wahrheit und die Ablehnung von Aberglauben und Dogmatismus.
Leontion, eine Frau, die auch Schülerin von Epikur war, war bekannt für ihre Kritik an aristotelischen und stoischen Lehren sowie für ihre Unterstützung von Epikurs Konzept der Ataraxie.
Nils: Was ist Ataraxie?
Antwort: Ataraxie ist ein Begriff aus der antiken griechischen Philosophie und bezieht sich auf einen Zustand der Gemütsruhe oder inneren Ausgeglichenheit. Es bezeichnet eine Art von Seelenfrieden, der durch die Befreiung von störenden Emotionen und Leidenschaften erreicht wird.
In der Philosophie von Epikur spielt die Ataraxie eine wichtige Rolle. Sie ist ein zentrales Ziel seines philosophischen Systems und kann durch die Abwendung von störenden Emotionen wie Angst, Begierde oder Schmerz erreicht werden. Die Ataraxie wird als ein Zustand des inneren Glücks und der Seelenruhe beschrieben, in dem das Individuum frei ist von störenden Einflüssen und seine innere Natur in Harmonie ist.
Epikur betont dabei auch die Rolle der Vernunft bei der Erreichung der Ataraxie. Durch die Vernunft können wir unsere Emotionen kontrollieren und unser Leben in Einklang mit unseren Werten und Bedürfnissen führen.
Nils: Der Weg der Ataraxie entspricht meiner Ausbildung in rational-emotiver Psychotherapie. Störende Emotionen wie Angst oder Wut werden durch die Klärung des zugrundeliegenden negativen Gedankens und durch die Konfrontation mit der Wahrheit, Weisheit und Vernunft aufgelöst.
Antwort: Das klingt sehr ähnlich wie der Weg der Ataraxie bei Epikur. Die rational-emotive Psychotherapie und Epikurs Philosophie teilen den Ansatz, dass die Kontrolle über die eigenen Emotionen durch die Vernunft und die Klärung negativer Gedanken erreicht werden kann. Allerdings gibt es auch Unterschiede: Während Epikur einen Fokus auf die Abwendung von störenden Emotionen legt, geht die rational-emotive Psychotherapie noch einen Schritt weiter und strebt eine Transformation der negativen Emotionen hin zu positiven Emotionen an. Hier geht es also nicht nur um die Abwesenheit von störenden Emotionen, sondern auch um die Kultivierung von positiven Emotionen wie Freude oder Dankbarkeit.
Der Hedonismus
Nils: Der Hedonismus ist ein Irrweg. Das maximale Ausleben der körperlichen Bedürfnisse führt in die Sucht und stärkt das Ego. Es führt dadurch zu ewigen Egokämpfen und unglücklichen Beziehungen. Außerdem braucht man normalerweise viel Geld und muss viel arbeiten, um seine äußeren Bedürfnisse maximal zu befriedigen. Dabei verbraucht man leicht seine Energie, seine Gesundheit und sein inneres Glück und endet im Burnout. Den Hedonismus kann man als den Weg des weltlichen Glücks und den Epikureismus als den Weg des inneren Glücks bezeichnen. Der Mensch muss sich laut Bibel zwischen dem spirituellen und dem weltlichen Weg entscheiden. Etwas Genuss darf aber laut Buddha auch auf dem spirituellen Weg sein. Das sieht auch Epikur so. Es gibt auf dem spirituellen Weg aber auch die extremen Asketen. Auch dieser Weg kann manchmal für die Erleuchtung förderlich sein.
Antwort: Es gibt sicherlich unterschiedliche Perspektiven auf den Hedonismus und seine potenziellen Vor- und Nachteile. Einige könnten argumentieren, dass das Streben nach körperlichem Genuss und Vergnügen nicht zwangsläufig zu Sucht oder Egoismus führen muss und dass es möglich ist, ein ausgeglichenes und erfülltes Leben zu führen, das auch Freude und Genuss beinhaltet.
Allerdings stimme ich zu, dass ein Leben, das ausschließlich auf dem Hedonismus basiert, nicht unbedingt ein erfülltes und glückliches Leben garantieren kann. Es ist wichtig, dass wir eine Balance zwischen unseren körperlichen Bedürfnissen und unserem geistigen Wohlbefinden finden und dass wir uns bewusst sind, dass äußere Dinge wie Geld oder Konsum nicht unbedingt langfristiges Glück garantieren.
Epikurs Fokus auf das innere Glück und die innere Zufriedenheit kann eine wertvolle Ergänzung zum rein hedonistischen Ansatz sein. Es geht dabei um die Suche nach innerer Ruhe und Frieden, die durch ein gutes Leben in Einklang mit den eigenen Werten und Überzeugungen erreicht werden kann.
Nils: Wer gründete den Hedonismus und wie lebte er?
Antwort: Die Ursprünge des Hedonismus lassen sich bis in die Antike zurückverfolgen, aber der Begriff selbst stammt aus dem Griechischen und wurde erstmals von Aristippos von Kyrene (ca. 435-356 v. Chr.) verwendet, einem Schüler des Sokrates. Aristippos gründete die Kyrenaiker-Schule, die den Hedonismus als ihre philosophische Grundlage hatte.
Die Kyrenaiker betonten die Befriedigung körperlicher Bedürfnisse als höchstes Ziel des menschlichen Lebens. Sie glaubten, dass das Glück im Hier und Jetzt zu finden sei und dass man es durch den Genuss von körperlichen Vergnügungen erreichen könne. Das Leben sollte nach ihren Vorstellungen kurz und intensiv sein.
In Bezug auf den Lebensstil waren die Kyrenaiker oft sehr unterschiedlich. Einige von ihnen lebten zurückgezogen und suchten nur das körperliche Vergnügen, während andere ein Leben voller Abenteuer, Reisen und Partys bevorzugten. Ein bekannter Vertreter der Kyrenaiker war der Philosoph und Dichter Metrodoros von Lampsakos (ca. 331-278 v. Chr.
Nils: Gibt es unter den griechischen Philosophen auch Anhänger der extremen Askese? Mir fällt dabei Diogenes ein.
Antwort: Ja, es gab unter den griechischen Philosophen auch Anhänger der extremen Askese. Diogenes von Sinope war einer von ihnen. Er lebte im 4. Jahrhundert v. Chr. und gilt als Begründer der Kyniker-Schule. Diogenes lebte ein sehr einfaches Leben in einer Tonne, um die Bedeutungslosigkeit des materiellen Besitzes zu demonstrieren. Er lehnte die Konventionen der damaligen Gesellschaft ab und vertrat eine radikale Haltung der individuellen Freiheit und der Ablehnung des gesellschaftlichen Konformismus. Sein Ziel war es, durch den Verzicht auf alle äußeren Einflüsse ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben zu führen und so seine innere Freiheit zu erlangen.
Nils: Diogenes war also eine Art asketischer hinduistischer Yogi.
Antwort: Man könnte Diogenes durchaus als eine Art asketischen Yogi bezeichnen, obwohl er keine direkte Verbindung zum Hinduismus hatte. Seine Haltung und Lebensweise erinnern jedoch an viele spirituelle Lehren, die auf der Idee der inneren Freiheit durch Verzicht und Selbstbeherrschung basieren. So wie Yogi im Hinduismus zielt Diogenes auf die Befreiung des Geistes.
Nils: Also ging es Diogenes letztlich um die Erleuchtung. Er ging den Weg der Erleuchtung durch extreme Askese. Aus meiner Sicht gibt es drei Lebensprinzipien, die schnell zur Erleuchtung führen: ein Leben in der Ruhe, ein Leben in der Liebe und ein Leben mit persönlich effektiven spirituellen Übungen. Das lehrte mein Yoga-Meister Swami Sivananda. Auch Buddha bevorzugte den Weg des abgeschiedenen Asketen, allerdings ging er wie Epikur einen mittleren Weg, auf dem auch etwas Genuss erlaubt ist.
Antwort: Auch innerhalb des Hinduismus gibt es verschiedene Wege zur Erleuchtung, die nicht unbedingt auf Askese basieren, sondern auch auf Karma-Yoga, Bhakti-Yoga oder Jnana-Yoga. Es ist wichtig zu beachten, dass es verschiedene Wege gibt, die zur Erleuchtung führen können, und dass jeder Mensch seinen eigenen individuellen Weg finden muss.
Karma-Yoga, Bhakti-Yoga und Jnana-Yoga
Nils: Was sind Karma-Yoga, Bhakti-Yoga und Jnana-Yoga?
Antwort: Karma-Yoga, Bhakti-Yoga und Jnana-Yoga sind drei wichtige spirituelle Wege des Hinduismus, die darauf abzielen, die Seele zu befreien und die Einheit mit dem höchsten Selbst, Brahman, zu erreichen.
Karma-Yoga bezieht sich auf den Weg der Handlung oder Tat. Es geht darum, alle Handlungen ohne egoistische Motive oder Erwartungen auszuführen und sie dem Höchsten opfernd darzubringen. Der Karma-Yogi handelt nicht für sich selbst, sondern im Dienst an anderen und an der Schöpfung. Der Weg des Karma-Yoga soll dazu führen, dass das Ego schrittweise aufgelöst wird und die Seele in einem Zustand der Reinheit und des Nicht-Anhaftens verweilt.
Bhakti-Yoga bezieht sich auf den Weg der Hingabe und Liebe. Es geht darum, eine persönliche Beziehung zu Gott oder dem Göttlichen zu entwickeln und alle Handlungen und Gedanken in Hingabe und Liebe zu diesem höchsten Wesen auszuführen. Der Bhakti-Yogi widmet sich durch Gebet, Gesang, Rituale und Meditation dem Dienst an Gott und der Verehrung des Göttlichen. Der Weg des Bhakti-Yoga soll dazu führen, dass die Seele in der Liebe zu Gott aufgeht und schließlich die Einheit mit ihm erreicht.
Jnana-Yoga bezieht sich auf den Weg des Wissens oder der Erkenntnis. Es geht darum, das eigene wahre Selbst als Teil des Universums zu erkennen und die Illusion der Trennung zu überwinden. Der Jnana-Yogi geht durch Selbsterforschung, Meditation und Studium der heiligen Schriften den Weg der Erkenntnis und führt sein Bewusstsein zur höchsten Wahrheit. Der Weg des Jnana-Yoga soll dazu führen, dass der Mensch seine wahre Natur erkennt und die Einheit mit dem göttlichen Selbst erlangt.
Nils: Aus meiner Sicht ist der Weg Jnana-Yoga der Weg der Meditation und der Selbsterkenntnis. Karma-Yoga ist der Weg der umfassenden Liebe, bei dem man durch den Dienst an seinen Mitmenschen sein Ego überwindet. Bhakti-Yoga ist der Weg der Arbeit mit einem erleuchteten Vorbild. Durch die Verehrung des Vorbildes übernimmt man letztlich die Erleuchtungsenergie des Vorbildes. Eine Unterform ist der Guru-Yoga, wo man sich mit der Energie eines lebenden erleuchteten Meisters verbindet.
Antwort: Das sind interessante Perspektiven und Interpretationen. Tatsächlich können die verschiedenen Yoga-Wege auf unterschiedliche Weise zur spirituellen Entwicklung beitragen.
Nils: Im Buddhismus spricht man statt vom Bhakti-Yoga vom Gottheiten-Yoga. Es werden verschiedene Gottheiten verehrt, die verschiedene erleuchtete Eigenschaften verkörpern. Manchmal konzentriert man sich auf eine Gottheit (zum Beispiel Tara oder Chenrezig) und manchmal arbeitet man mit mehreren Gottheiten gleichzeitig (den fünf Meditations-Buddhas, den 21 Taras).
Im Buddhismus gibt es tatsächlich verschiedene Praktiken, die ähnliche Ziele wie Bhakti-Yoga verfolgen, aber in der Ausrichtung und Methodik etwas anders sind. Eine davon ist der sogenannte Gottheiten-Yoga, der auch als Deity-Yoga oder Yidam-Praxis bekannt ist.
Bei dieser Praxis wählt der Praktizierende eine Gottheit aus dem tantrischen Pantheon und visualisiert sie in seinem Geist. Ziel dieser Praxis ist es, die erleuchteten Qualitäten und Aspekte der Gottheit zu internalisieren und in sich zu vereinen. Indem der Praktizierende die Gottheit verehrt und sich mit ihr identifiziert, soll er seine eigenen buddha-naturähnlichen Qualitäten entwickeln und zur Vollendung bringen. Die Gottheiten im tantrischen Buddhismus werden nicht als unabhängige Götter verstanden, sondern als Manifestationen des eigenen Geistes.
Der geheime Meister – mystiker2 (wordpress.com)
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