Viveka Chudamani

Viveka Chudamani ist eines der entscheidenden Werke von Shankaracharya. Shankaracharya lebte irgendwann im 7. oder 8. Jahrhundert n.Chr., nach mancher Chronologie 788 bis 820 n.Chr., manche sagen, etwas vorher. Shankaracharya hat viele Werke geschrieben, es ist nicht immer ganz klar, welches Werk jetzt tatsächlich von ihm geschrieben wurde und welches von seinen direkten Schülern oder den Schülern der Schüler geschrieben wurde. Man nimmt an, das die Bhashyas, die großen Kommentare von Shankara, zu den Upanishaden, der Bhagavad Gita und auch dem Brahma Sutra von Shankara stammen. Und dann hat Shankara neben diesen großen Kommentaren eine Reihe von kleineren Werken geschrieben. Besonders bedeutsam sind Viveka Chudamani und Atma Bodha, deshalb haben wir bei Yoga Vidya auch Weiterbildungen, wo wir durch diese beiden Werke hindurchgehen, Vers für Vers, um so anhand dieser großen vedantischen Lehrwerke in die Tiefe der Weisheit zu gehen.

Viveka Chudamani heißt „Kleinod der Unterscheidung“, es drückt aus, unterscheiden zu können, wirklich genau hinterfragen zu können, die ewigen Fragen zu stellen, das ist etwas Wertvolles, ein großer Schatz. Ein großer Schatz ist nicht, ein großes Haus zu haben, ein dickes Auto oder ein großes Bankkonto oder irgendwie tolle Kleider oder den besten Computer oder was auch immer. Der große Schatz ist, Viveka zu haben, Unterscheidungskraft. Und wenn du einen Schatz hast, dann kannst du ihn auch investieren. Es nutzt nichts, irgendwie einen Schatz zu haben und ihn dann irgendwo unter dem Kopfkissen zu verbuddeln. Und so, Viveka Chudamani, Kleinod der Unterscheidung, den Schatz von Viveka kannst du dann nutzen, um das höchste Selbst zu erfahren, kosmische Liebe, Vishwa Prem zu entwickeln und Gott in allem zu sehen.

Viveka Chudamani ist geschrieben in Form eines Dialogs, es wird so geschrieben, ein Schüler geht zu einem Meister und bittet den Meister um Unterweisung. Und der Meister erläutert dem Schüler, wie er zum Höchsten hinkommt. Der Schüler fragt nach und der Meister antwortet. Und im Zuge dessen beschreibt Shankaracharya zum einen die Eigenschaften eines Schülers, die Sadhana Chatushtaya. Er gibt einige Verse, die Vairagya vertiefen sollen, also die Überzeugung, dass das äußere Leben allein nicht ausreicht. Er schreibt dann über die Unterscheidungen, wie die Unterscheidung zwischen dem Selbst und dem Nicht-Selbst, die Unterscheidung zwischen dem Ewigen und dem Vergänglichen, die Unterscheidung zwischen dauerhafter Freude und vergänglichem Vergnügen bzw. Leiden, die Unterscheidung zwischen dem Wirklichen und dem Unwirklichen. Dabei beschreibt Shankara im Viveka Chudamani auch das Konzept der drei Körper, Shariras, die fünf Hüllen, die fünf Koshas, er beschreibt auch den Astralkörper mit seinen verschiedenen Elementen, mit den Prana Vayus, mit den fünf Jnana Indriyas, fünf Karma Indriyas, die vier Bestandteile des Antarkarana, all das zusammen, dann die neunzehn Elemente des Astralkörpers, und er beschreibt den Kausalkörper mit der Anandamaya Kosha.

So beschreibt er alles, was das Nicht-Selbst ist. Und dann beschreibt er auch, was ist das Selbst. Er beschreibt, was ist Brahman, was ist Atman. Und das sind wunderschöne Verse. Wenn du diese Verse vom Viveka Chudamani liest, kommst du fast von selbst in die Meditation. So ist Viveka Chudamani auf der einen Seite ein intellektuelles Werk, in dem die ganze Theorie von Vedanta, man kann auch sagen, von Yoga Vedanta beschrieben wird, in dem das Sadhana, die spirituelle Praxis beschrieben wird, und es sind viele Verse, die geeignet sind, als Grundlage für Meditation zu dienen.

Viveka Chudamani – das Kleinod der Unterscheidung, eines der Hauptwerke von Shankaracharya bzw. eines der Haupt-Vedanta-Werke, das Shankaracharya zugeschrieben wird. Das war es für heute zum Viveka Chudamani, auf unseren Internetseiten findest du noch mehr. Und mittelfristig werden wir auch das gesamte Viveka Chudamani mit Kommentaren und Rezitationen, wie auch mit Übersetzungen auf unsere Internetseiten stellen.

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