Vajrasattva-Meditation für inneren Frieden und Glück

Vajrasattva ist die zentrale Meditationsgottheit im tibetischen Buddhismus. Die Meditation dient dazu die Chakren (Energietore) zu aktivieren, die spirituelle Energie (Kundalini-Energie) zum Fließen zu bringen und so dass Bewusstsein zur Erleuchtung zu erheben. Die Erleuchtung werden damit nur fortgeschrittene Übende erreichen können, aber für uns normale Menschen ist es schon ein großer Gewinn, wenn wir damit inneren Frieden, Glück und ein höheres Energieniveau erreichen können. Dazu müssen wir die Vajrasattva-Meditation sehr kreativ und passend für uns persönlich praktizieren. Siehe diese Meditation als ein großes und spannendes Experiment an.

Das Experiment beginnt bereits mit der Auswahl des persönlichen Vorbildes. Wir können dieses Vorbild Vajrasattva nennen. Ein Vajra ist der Blitzstab (Energiestab des Gottes Indra, der Dreizack oder die Kundalini-Schlange Shivas, ein Kraftsymbol). Er symbolisiert die Chakren und die Energiekanäle im Körper. Er steht letztlich für Energie, für Energieerweckung, für das Zentrum des gesamten indischen und tibetischen Yoga. Mit diesem Symbol wurde die Essenz des indischen Hatha-Yoga (des Kundalini-Yoga, des Tantra-Yoga) in den tibetischen Buddhismus übernommen.

Sattva bedeutet Weisheit und letztlich Erleuchtung, weil nur der wirklich weise ist, der die Erleuchtung kennt. Nur er kennt das tiefere Ziel des Lebens und den Weg dort hin. Deshalb beginnt im Buddhismus die Ernennung zu einem Weisen mit dem ersten Durchbruch zur Erleuchtung, der Stufe des Sotapanna.

Der Name unseres Meditationsobjektes soll uns zur Erleuchtung bringen. Deshalb brauchen wir einen Namen, der bei uns mit der Vorstellung von Erleuchtung verbunden ist. Das können Namen wie Buddha, Jesus, Shiva oder auch Göttinnen wie Lakshmi (Glücksgöttin), Sarasvati (Weisheitsgöttin) und Tara sein. Du kannst deshalb deinen eigenen Namen in der Meditation verwenden. Für mich ist der Name Vajrasattva hilfreich, weil ich damit die Vorstellung der Energieerweckung und inneren Reinigung verbinde.

Wir können uns selbst als Vajrasattva oder Vajrasattva als ein erleuchtetes Wesen sehen, das uns hilft. Ein erleuchtetes Wesen ruft man mit seinem Namen an. Dafür gibt es das 100 Silben-Mantra, welches bedeutet: „Vajrasattva hilf mir“ oder auch „Erwecke meine Energie, Vajrasattva“. Die Kurzform lautet: „Om Vajrasattva Hum.“ Visualisiere Vajrasattva (das obige Bild) und denke dabei das Mantra „Om Vajrasattva Hum“.

Die Visualisierung ist der entscheidende Punkt. Du kannst dich der Visualisierung von Vajrasattva langsam annähern, indem du dich zuerst auf die einzelnen Chakren konzentrierst und sie mit einem Mantra aktivierst. Dazu kann du vor dem jeweiligen Chakra eine Glocke oder einfach nur deine Hand bewegen oder auch mit der Hand das Chakra leicht berühren. Die beiden stärksten Chakren sind das Himmelschakra, das mit dem Kronenchakra, der Krone auf dem Kopf von Vajrasattva, verbunden ist. Das zweite wichtige Chakra ist das Erdchakra (Wurzelchakra, Füße, Beine, Becken), das durch die große Lotusblüte symbolisiert wird, auf der der Bodhisattva Vajrasattva sitzt. Der Vajrastab vor dem Körper von Vajrasattva verbindet das Himmels- und das Erdchakra. Vajrasattva nimmt dadurch die Energie des Himmels und der Erde in sich auf und gelangt so in einen starken Energiezustand. Er sammelt die Energie von Himmel und Erde in seinem Körper (Unterbauch). Dann gibt er die Energie als Bodhisattva (als spiritueller Lehrer, Guru) an seine Mitmenschen weiter und gelangt so in die umfassende Liebe und in ein Einheitsbewusstsein (Erleuchtungsbewusstsein).

Beginne mit dem Kopf (dem Kronenchakra), dem Stirnchakra (Punkt auf der Stirn), dem Hals, dem Herzchakra, dem Solarplexus, Unterbauch-Chakra, dem Becken und den Füßen (oder Beinen). Berühre mit einer Hand die jeweiligen Chakren und denke dabei einfach mehrmals das Mantra: Kopf, Stirn, Hals, Herz, Bauch, Becken, Beine und Füße, bis die Energie aktiviert ist. Massiere danach den ganzen Körper von oben bis unten (das Baden der Gottheit in Energie/Licht). Reinige mit dem Mantra und einer hilfreichen Bewegung das Energiefeld (die Aura) um dich herum. Sende dazu der ganzen Welt und allen Menschen, die mit dir verbunden sind, Licht. Denke mehrmals: „Mögen alle Wesen glücklich sein. Möge es eine glückliche Welt geben.“ Bis du dich eins mit der ganzen Welt fühlst.

Visualisiere dich als Buddha, Shiva oder Vajrasattva und harmonisiere damit deine Gesamtenergie. Identifiziere dich mit Vajrasattva und seinem Erleuchtungsbewusstsein. Stelle dir vor, du bist jetzt erleuchtet und denke dazu das Mantra „Om Vajrasattva Hum“ oder „Ruhe, Glück, Kraft, Liebe, Erleuchtung.“ Probiere flexibel aus welche Begriffe und Vorstellungen dir helfen in einen guten Energiezustand zu kommen.

Die Essenz der Vajrasattva-Meditation besteht darin, dass du dir einfach ein erleuchtetes Vorbild aussuchst und solange seinen Namen als Mantra denkst, bis du dich innerlich mit ihm verbunden fühlst und dich in ihm sehen kannst, eins mit ihm wirst. Denke also eine Minute Om Vajrasattva oder einen anderen Namen. Stoppe dann eine Minute deine Gedanken. Entspanne dich eine Minute. Spüre die Ruhe und den Frieden in dir. Gehe entspannt durch den Tag. Lebe als Vajrasattva (Erleuchtungswesen). Das heißt, bewahre deine Erleuchtungsenergie und dein spirituelles Bewusstsein. Denke im Notfall immer wieder „Om Vajrasattva Hum“ und bringe dich dadurch zurück in eine gute Energie. So wächst man spirituell in ein Leben im Licht.

https://en.wikipedia.org/wiki/Vajrasattva

Bild Wikimedia Commons

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