Utsaha

Utsaha ist ein Sanskrit-Wort und bedeutet Bemühung, bedeutet Eifer, bedeutet Energie. Utsaha ist eine wichtige Eigenschaft eines Aspiranten. Im Yoga streben wir nach dem Höchsten, wonach man überhaupt streben kann. Wir wollen im Yoga die Gottverwirklichung erfahren, wir wollen die Selbstverwirklichung erfahren, wir wollen die Einheit erfahren, wir wollen reine Liebe erfahren. Es kann nichts Größeres geben als das.

Aber das geschieht nicht einfach von selbst. Manche Menschen denken, sie bräuchten bloß ein bisschen mit Yoga zu beginnen, dann geht alles von selbst. Manches geschieht von selbst und gerade am Anfang ist der Yogaweg auch gar nicht so schwer. Aber dann gilt es, immer wieder neuen Utsaha zu haben, also immer wieder von neuem sich bemühen, immer wieder mit neuem Eifer. Gar nicht mal selten ist es so, dass Menschen am Anfang eifrig streben, dass sie am Anfang sich bemühen. Und dann irgendwann merken sie, sie haben noch nicht die volle Verwirklichung bekommen und dann lassen sie in ihrem Eifer nach und dann geht es nicht weiter voran. Viele Menschen sind nach einer Weile festgefahren in ihren Gewohnheiten. Spirituelle Aspiranten sind gar nicht mal selten so, dass sie aufgehört haben, an sich zu arbeiten. Immer wieder gilt es, Utsaha neu zu aktivieren.

Patanjali sagt im Yoga Sutra, dass Praxis fest verankert wird, Abhyasa – Praxis, wenn sie über einen langen Zeitraum, Dirgha Kala, ohne Unterbrechung, Nirantaya, und mit aufrichtiger Hingabe, Sakshatkara, ausgeführt wird. Und Sakshatkara ist der gleiche Ausdruck und bedeutet etwas Ähnliches wie dieses Utsaha, Bemühung und Eifer. Du kannst selbst überlegen, ist dein Utsaha, dein spiritueller Eifer, auch ausreichend für das hohe Ziel, das du erreichen willst? Bist du etwas träge geworden, etwas bequem geworden? Dann erneuere dein Utsaha, deinen spirituellen Enthusiasmus. Gehe voran, schreite voran, wisse, es gibt nichts Großartigeres und nichts Wichtigeres, als Gott zu verwirklichen. Es gibt nichts Wichtigeres, als das höchste Selbst zu erfahren. Dafür brauchst du Utsaha, Eifer, und immer wieder von neuem. Und das Schöne ist ja auch, nicht nur die höchste Verwirklichung ist das Schöne, sondern auch, wenn du den Weg mit Utsaha, mit Eifer, gehst, dann ist dieser Weg selbst schön und freudevoll.

Wenn du nicht so viel Freude auf dem Weg erfährst, dann gilt es vielleicht, dass du mit Utsaha Yoga praktizieren solltest, dass du mit mehr Utsaha an dir selbst arbeitest, dass in deiner Meditation mehr Utsaha ist, an deinem uneigennützigen Dienen mehr Utsaha dabei ist. Es ist die Aufgabe des spirituellen Aspiranten, Utsaha zu entwickeln. Es ist nicht Aufgabe des Karmas und nicht Aufgabe des spirituellen Lehrers, auch nicht Aufgabe der Mitmenschen, in einem Utsaha zu entfachen. Es ist deine eigene Aufgabe.

Du kannst auch dich an Gott richten und kannst Gott um Utsaha bitten. Wenn du es selbst nicht schaffst, Eifer und Enthusiasmus und spirituelle Freude zu haben beim Sadhana, dann bitte Gott darum. Wenn du vom Herzen zu Gott betest, dann wird Gottes Gnade sich manifestieren in gesteigertem Utsaha, in gesteigertem spirituellen Eifer, gesteigertem spirituellen Enthusiasmus, der auch spirituellen Willen und Ausdauer beinhaltet.

Mehr zum Yoga auch auf unseren Internetseiten, www.yoga-vidya.de. Und vielleicht, was am besten passt, wenn du nach Sadhana suchst. Sadhana heißt spirituelle Praxis. So bekommst du viele Tipps für Sadhana und wie du eine spirituelle Praxis üben kannst. Oder schaue nach unter dem Stichwort „spiritueller Weg“ oder „der spirituelle Weg“, so bekommst du viele Tipps für den spirituellen Weg und du bekommst auch viele Tipps, wie du die spirituelle Begeisterung aufrechterhalten kannst und wie du vielen Fallstricken des spirituellen Weges entgehen kannst. Gehe den Weg mit Utsaha, mit großem Enthusiasmus, und es ist auch immer wieder gut, ein Yoga-Seminar mitzumachen und ein Yoga-Retreat mitzumachen, so dass dein Utsaha, dein spiritueller Enthusiasmus neu entfacht wird. Auch darüber findest du eine Menge auf unseren Internetseiten, auf www.yoga-vidya.de.

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