Uparati ist eine der sechs Shatsampat, der sechs Reichtümer, die wiederum Teil sind von Sadhana Chatushtaya, der Vierheit des Sadhanas. Shankaracharya, der große Yogameister im 7. oder 8. Jahrhundert n.Chr., der große Vedanta-Meister und Jnana Yogi, sagt, dass ein spiritueller Aspirant sich ausstatten sollte mit Sadhana Chatushtaya, mit der Vierheit des Sadhanas. Das heißt, der Aspirant selbst sollte sich bemühen um Vairagya, Loslassen, Verhaftungslosigkeit, um Viveka, das heißt Unterscheidungskraft, und um Shatsampat, die sechs edlen Tugenden der Gleichmut, und um Mumukshutva, intensives Verlangen nach Befreiung.

Jemand, der diese Sadhana Chatushtaya hat, der kann von den Lehren eines Meisters profitieren. Und die Shatsampat wiederum, das sind die sechs edlen Tugenden, wörtlich „die sechs Reichtümer“ und dazu gehören dann wiederum Shama, das heißt Geisteskontrolle, Dama – Sinneskontrolle, dann Uparati, das heißt, das Aufhören, das Meiden, und als nächstes folgt dann Titiksha, Titiksha heißt dann, das Erdulden, Geduld, Duldungskraft, ertragen können, dann folgt Shraddha – Vertrauen, Glaube, und Samadhana, die Gelassenheit, die tiefe Verankerung in Gleichmut.

Uparati ist also die dritte der Shatsampat. Uparati kann in verschiedenen Kontexten Unterschiedliches bedeuten. Uparati kann zunächst mal heißen, bewusst das meiden, was nicht zuträglich ist. Also z.B., wenn du weißt, dass, wenn du an einer bestimmten Konditorei vorbeigehst, du der Versuchung nicht widerstehen kannst, dort eine Torte zu essen oder ein Tortenstück, dann kann es gut sein, das zu meiden. Wenn du irgendwo merkst, dass du in der Gegenwart eines bestimmten Menschen dann irgendwo große Unruhe hast, dann kann es auch mal hilfreich sein, eine Weile den Menschen zu meiden. Klüger ist, du kannst geistige Ruhe bewahren, du kannst mindestens deine Sinne beherrschen, Shama und Dama. Aber wenn nötig, kannst du auch Uparati üben.

Uparati in einem höheren Sinne heißt, die Gleichgültigkeit gegenüber Sinnesvergnügen. Es mag sein, dass du das eine oder das andere magst, aber du kannst darauf verzichten, ohne dass es dir etwas ausmacht. Du kannst eine gewisse Gleichmütigkeit haben gegenüber, ob Dinge schön sind, weniger schön sind usw. Es gibt noch sehr viel mehr zu sagen über Uparati. Du kannst auf unsere Internetseite gehen, auf www.yoga-vidya.de. Dort kannst du in das Suchfeld eingeben, „Uparati“ oder auch „Shatsampat“ und dann bekommst du noch sehr viel mehr über Uparati. Dies ist ja nur ein Teil der Kurzvorträge über Sanskrit-Wörter, wir haben noch sehr viel längere Vorträge über Shatsampat mit vielen praktischen Tipps, wie du zu Gleichmut und Gelassenheit kommen kannst. Aber hier nochmal kurz, das Wort „Uparati“ heißt also „das Aufhören“, „das Meiden“, „das Loslassen“, es heißt insbesondere Gleichgültigkeit gegenüber sinnlichen Vergnügen.

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