Trāṭaka* (n) bedeutet schauen, auf etwas hinschauen, beständig etwas betrachten, mit dem Blick fixieren/starren. Diese visuelle Meditation aus Yoga wurde in den alten yogischen Schriften als eine der kraftvollsten von den sechs Reinigungsübungen beschrieben. Es ist eine vorzügliche Konzentrations- und Reinigungsübung auf physischer, geistiger, mentaler und emotionaler Ebene. In Ayurveda wird Trātaka bei Depression, Schlaflosigkeit, Allergien, Ängsten, bei Haltungs- und Konzentrationsproblemen sowie Erinnerungsstörungen verordnet.
Die Gute-Sicht-Mandala und Trāṭakam-Scheibe gehören zu Yāntren, einem geometrischen Diagramm, das zur Meditation verwendet wird. Sie arbeiten mit einer optischen Täuschung, was einen eigenen Einfluss auf die Augen- und Gehirntätigkeit hat. Interessanterweise sehen Menschen mit Sehbeschränkungen diese optische Täuschung nicht. Stattdessen bekommen sie bei Betrachtung von Seh-Meditationskarten Kopfschmerzen. Das kommt davon, dass bei denen die Fixierung der Augenmuskeln vorgeschritten ist und damit die Sakkaden-Bewegung der Augen stark gemindert wird. Spätestens dann soll ein Sehtraining in den Alltag integriert werden.
Trāṭakam-Scheibe
Ähnlich wie beim Trāṭaka mit Gute-Sicht-Mandala (mehr Info dazu findet du in vorherigen Blogsartikel) hat das Betrachten der Trāṭakam-Scheibe positiven Einfluss auf das Gehirn (u.a. die Zirbeldrüse), damit auf Gedächtnis, Konzentration und Projektionsvermögen. Es löst Spannungen im Augenbereich, verbessert Sehschärfe und Farbempfinden. Es beruhigt den Mandelkern, damit wirkt es gegen Ängste und hilft Stress abzubauen. Auch Gleichgewicht und Stabilität in der Bewegung. Trātakam-Scheibe hilft herunterzuschalten und den Geist zu beruhigen. Es reinigt Aura durch „Löschen“ von negativen Gedanken und unterdrückten Gefühlen.
Beim Schauen auf die Trāṭakam-Scheibe entsteht eine räumliche Perspektive, ein dreidimensionaler Effekt dieser zweidimensionalen Abbildung. Es tritt ein Gefühl ein, als ob der Betrachter in die Mitte des Yantras gezogen wird. Eine optische Täuschung, die einen positiven Einfluss auf den Mandelkern hat, was sich mit minderungs von Ängsten zeigt. Je flexibler die Augenmuskulatur ist, desto mehr scheinen die Ringe zu pulsieren. Trāṭakam-Scheibe wirkt wie eine wunderbare „Schlaftablette“ mit heilsamen Nebenwirkungen. Vor dem Schlaf ausgeführt, reinigt es das Unterbewusstsein und unterstützt einen erholsamen Schlaf, u.a. durch positive Auswirkung auf den Mandelkern und die Zirbeldrüse.
Warnung! Für Personen mit Ermüdung oder Entzündung der Augen, Epilepsie, starker Kurzsichtigkeit, psychotischen Halluzinationen, Alkohol- und Drogenkonsum ist ein Trātaka, egal mit welchen Obiekten, nicht geeignet. Bei Augenkrankheiten* sprich bitte mit dem Augenarzt, ob dein Kind oder du ein Trātaka praktizieren dürfen. * Astigmatismus, Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit sind Augenschwechen - keine Krankheiten.
Zu beachten!
Wenn du spürst, dass deine Augenmuskulatur angespannt ist, z.B. durch dauerhaftes Brillentragen oder nach konzertierter visueller Arbeit, entspanne zuerst die Augen durch Palmieren (S.44) oder mit der See-Rose (S.45), bevor du mit dem Gute-Sicht-Mandala* oder mit der Trāṭakam-Scheibe* meditierst. Denn bei angespannter Augenmuskulatur kann der Körper zuerst mit Augenschmerzen, Schwindel oder Unwohlsein reagieren. Das zeigt lediglich, dass dein visuelles System eine sanfte Entspannung benötigt.
Bei Astigmatismus, Kurz- und Weitsichtigkeit ist Trātaka eine willkommene Technik, um die Sehfähigkeit zu verbessern.
Bei Hornhautverkrümmung oder der Frühform des Grauen Stars ist die Arbeit mit dem Gute-Sicht-Stern (S.69) zu empfehlen.
Wird Trātaka mit den Seh-Medi-Karten abends ausgeführt, unterstützt es einen erholsamen Schlaf. Bei längerer Ausführungszeit sinkt die Sinneswahrnehmung runter, der Körpersystem und der Geist können entspannen. So wie im Schlaf erleben wir eine sensorische Entspannung.
Ein Trāṭaka mit den Seh-Meditationskarten ist leicht in der Ausführung. Besonders für Kinder könnte es eine gute und einfache Einführung in die Mediationspraxis werden. Kinder können mit ihnen meditieren und mit verschiedenen Möglichkeiten der Betrachtung der Bilder spielen. Das eröffnet neue Möglichkeiten, geistige Fähigkeiten zu steigern und die Sinneswahrnehmung zu verbessern. Laut Berichten von Betroffenen hilft ein Trāṭaka auch bei Leser-Rechtschreibschwäche.
„Trātaka hilft Menschen, die an grünem Star, Bindehautentzündung, Augenherpes, Keratokonus, Makuladegeneration oder hohem Augendruck leiden und wirkt manchmal sogar gegen Retinitis Pigmentosa und die Stargardt Krankheit. Geläufige Probleme wie Hypermetropie (Weitsichtigkeit) und Myopie (Kurzsichtigkeit) sowie Astigmatismus können gelindert werden. Periphere Sichtschwierigkeiten, Presbyotie (Altersweitsichtigkeit) und Diplopie können durch die Ausübung von Trātaka gelindert werden.“
Balendu, ein indischer Gelehrter und Ayurveda-Praktiker am 30.09.21
Auszug aus dem Buch "Glücklich mit udn ohne Brille. Sehkraft bis ins hohe Alter" Seh-Meditationskarten
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