Tonglen-Meditation

Die Tonglen-Meditation ist eine tibetische Praxis des Mitgefühls, die darauf abzielt, Leid zu transformieren, indem man es aufnimmt und Liebe und Mitgefühl zurückgibt. Diese Übung kann besonders hilfreich sein, um Mitgefühl für Menschen zu entwickeln, die leiden, und um unser eigenes Herz zu öffnen. Hier ist eine einfache Anleitung für die Tonglen-Meditation:

  1. Vorbereitung:
    • Setzen oder legen Sie sich in eine bequeme Position und schließen Sie Ihre Augen.
    • Visualisieren Sie sich als als Buddha. Verbinden Sie sich mit Buddha und bitten um Führung und Hilfe auf ihrem Weg.
    • Nehmen Sie ein paar tiefe Atemzüge, um sich zu zentrieren und zu entspannen.
    • Versuchen Sie, Ihren Geist zur Ruhe zu bringen und im gegenwärtigen Moment anzukommen.
  2. Einatmen von Leid:
    • Visualisieren Sie, dass Sie den Schmerz und das Leid einer Person oder Gruppe von Menschen einatmen. Dies könnte eine konkrete Person sein, die Sie kennen, oder allgemein für das Leiden in der Welt.
    • Stellen Sie sich vor, wie das Leiden in Form von Dunkelheit oder dichtem Rauch zu Ihnen kommt, wenn Sie einatmen.
    • Atmen Sie tief ein und geben Sie das Leid mit dem Ausatmen an die Erde ab. Machen sie das mehrmals, bis alles Leid in der Erdkugel unter ihnen ist. Die Erde kann alles Leid annehmen und aufnehmen. Sie verwandelt es in inneren Frieden und Gleichmut.
  3. Ausatmen von Liebe und Heilung:
    • Verbinden Sie sich mit der Sonne und amen ihr Licht ein. Füllen Sie sich ganz mit Licht. Lassen die das Licht in sich kreisen. Denken Sie dabei das Mantra „Licht“.
    • Wenn Sie ausatmen, visualisieren Sie, wie Sie Licht, Liebe und Heilung zu der leidenden Person ausstrahlen. Hüllen Sie sie ganz mit Licht ein und lassen das Licht in sie hinein fließen. Denken Sie dabei das Mantra „Licht“.
    • Wiederholen Sie leise in Ihrem Geist die Worte: „Möge dein Leiden gemindert werden. Mögest du Glück und Frieden finden.“
  4. Wiederholen Sie den Zyklus:
    • Setzen Sie diesen Atemzyklus fort, indem Sie bei jedem Einatmen das Leiden aufnehmen und bei jedem Ausatmen Liebe und Heilung senden.
    • Sie können diese Übung für eine einzelne Person, eine Gruppe oder für die gesamte Menschheit durchführen.
    • Wenn während der Übung eigene unangenehme Emotionen oder Gedanken auftauchen, atmen Sie sie ein und senden Sie sich selbst Liebe und Heilung.
  5. Beenden der Meditation:
    • Wenn Sie bereit sind, die Meditation zu beenden, nehmen Sie ein paar normale Atemzüge und öffnen Sie dann langsam Ihre Augen.
    • Setzen Sie sich für einen Moment in Stille und spüren Sie nach, wie sich Ihr Herz und Ihr Geist nach dieser Übung anfühlen.

Die Tonglen-Meditation kann dazu beitragen, unser Mitgefühl zu stärken und uns mit dem Leiden in der Welt in Verbindung zu bringen. Es ist eine kraftvolle Möglichkeit, Liebe und Heilung zu verbreiten und gleichzeitig unser eigenes Herz zu öffnen.

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83 Das Märchen vom Gleichmut

Es war einmal ein kleiner Zauberer namens Nils, der in einem malerischen Häuschen am Rande eines Waldes lebte. Nils war ein weiser Mann, der viel über das Leben und das Leiden nachgedacht hatte. Eines Tages sah er, wie seine geliebte Frau Barbara unter gesundheitlichen Beschwerden litt. Sie hatte viele Krankheiten, und das brachte ihr viel Leid.

Nils wollte das Leiden seiner Frau und das der gesamten Menschheit lindern. Er wusste, dass es in den Lehren großer Weisheitslehrer wie Buddha und Jesus Anleitungen gab, wie man inneren Frieden finden konnte. Diese Weisen hatten gelehrt, dass das Leben mit Leiden verbunden sei, aber es gab einen Weg, es zu überwinden.

Buddha lehrte: „Leben ist leiden. Es gibt einen Weg zur Überwindung des Leidens. Das ist der Weg der Erleuchtung. Wer in der Erleuchtung lebt, spürt Frieden, Liebe, Glück und Überlassenheit an das Leben in sich.“ Jesus lehrte: „Selig sind die Trauernden, denn sie werden durch Gott getröstet werden. Wer sich innerlich reinigt, der wird Gott schauen. Gott ist in der Stille zu finden. Gottüberlassenheit und Liebe sind der Weg ins Licht.“ Im Hinduismus gibt es den Weg des Sat-Chid-Ananda. Wer in der Ruhe lebt und ein Gottesbewusstsein entwickelt, in dem entsteht Glückseligkeit. In die Ruhe kommt man, wenn man alle Anhaftungen loslässt. In ein Gottesbewusstsein kommt man, wenn man sich als erleuchtete Gottheit (Shiva, Brahma, Vishnu) visualisiert und allen Wesen Licht sendet.

Nils beschloss, sich auf diesen Weg zu begeben. Er begann, die Lehren von Buddha, Jesus und anderen spirituellen Lehrern zu studieren. Er meditierte täglich und lernte, das Leiden in der Welt zu akzeptieren, ohne davon überwältigt zu werden. Er praktizierte Mitgefühl für seine Frau Barbara und für alle Lebewesen.

Eines Tages hatte Nils eine Erkenntnis. Er erkannte, dass, obwohl es Leiden in der Welt gab, es auch viel Schönheit und Liebe gab. Er begriff, dass Leiden und Glück zwei Seiten derselben Münze waren, und dass man beides akzeptieren musste, um inneren Frieden zu finden.

Nils übte weiterhin täglich, um Gleichmut zu entwickeln. Er nahm das Leiden der Welt an, aber er konzentrierte sich auch auf die Freude und die Liebe, die überall um ihn herum existierten. Er spürte, wie sein Herz weicher wurde und wie er inneren Frieden fand.

Eines Tages, als er durch den Wald spazierte, hörte er die Vögel singen, den Bach plätschern und den Wind in den Blättern der Bäume rauschen. Plötzlich spürte er eine tiefe Ruhe in sich. Er spürte, wie der Gleichmut in ihm erwachte. Das Leiden der Welt berührte ihn immer noch, aber es brachte ihn nicht mehr aus der Balance.

Nils kehrte nach Hause zurück und sah seine Frau Barbara an. Er lächelte sie an und sagte: „Liebste Barbara, ich werde immer für dich da sein, und wir werden gemeinsam durch Höhen und Tiefen gehen. Es gibt das Leiden im Leben, aber gibt immer auch das Schöne, die Liebe und das Glück.“

Barbara lächelte zurück. Gemeinsam gingen sie ihren Weg und teilten die Freuden und Herausforderungen des Lebens mit einem Herzen voller Gleichmut, Liebe, Mitgefühl und Mitfreude. Das ist die Essenz der Lehre Buddhas. Das ist der Weg zur Erleuchtung und eines Lebens in der Erleuchtung.

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