Tägliche Selbstbesinnung

Die wichtigste Übung auf dem spirituellen Weg ist die tägliche Selbstbesinnung. Wir sollten uns jeden Tag einige Minuten Zeit nehmen, zur Ruhe kommen und über uns und unseren Weg nachdenken. Das können wir gut in einer kleinen Meditation im Sitzen, Stehen, Gehen oder Liegen praktizieren. Wir setzen uns einfach ruhig hin, beobachten unsere Gedanken und Gefühle, sehen uns unseren Tag an und überlegen, wie wir diesen Tag zu einem spirituellen Tag machen können. Empfohlen wird es sich jeden Tag morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem Schlafengehen eine kurze Zeit der Besinnung zu gönnen.

Auf dem spirituellen Weg lauern viele Gefahren. Wir können ein Opfer weltlicher Energien werden, an weltlichen Süchten anhaften oder am Leid der Welt verzweifeln. Wir können unser spirituelles Ziel aus den Augen verlieren, bei unseren spirituellen Übungen nachlassen oder sie nur noch formal praktizieren. Die größte Gefahr kommt vom Ego. Um zur Erleuchtung zu gelangen, müssen wir unser Ego überwinden. Das Ego will aber nicht überwunden werden. Es hat keine Lust zu wirklich effektiven spirituellen Übungen, die uns auf eine höhere Bewusstseinsstufe heben. Es hat letztlich keine Lust sich aufzulösen. Es verstrickt sich lieber in weltlichen Spielen oder verliert sich in der Trägheit. Wir sollten jeden Tag genau erkennen, was der Weg des Egos und was der Weg der Erleuchtung ist. Nur wenn wir uns genau kennen und beobachten, können wir die falschen Wege des Egos durchschauen. Nur dann kann die Spiritualität ein Weg ins Licht werden.

Der Buddhismus ist ein Weg der Hoffnung. Er gibt uns die Hoffnung, dass wir unser Leid eines Tages überwinden werden. Er gibt uns die Hoffnung, dass wir eines Tages zum inneren Frieden, ins dauerhafte Glück und in die Erleuchtung gelangen werden. Er gibt uns die Hoffnung, dass wir nach unserem Tod in ein Reines Land, ins Paradies oder ins Nirwana kommen. Er gibt uns die Hoffnung auf ein gutes Karma und auf ein gutes nächstes Leben. Er gibt uns die Hoffnung eines Tages ein Buddha, ein Bodhisattva und ein spiritueller Meister des Lebens zu werden.

Buddha sagt zu uns mit seinen letzten Worten: „Strebt ohne Unterlass.“ Gebt die Hoffnung nie auf. Ihr werdet alle das spirituelle Ziel erreichen, weil die Lehre des Buddhas ein Weg der Wahrheit ist. Buddha hat die Lehre entwickelt und damit das Ziel erreicht. Viele Menschen sind ihm nachgefolgt und gelangten so ebenfalls zur Erleuchtung. Der Weg kann einige Jahre, Jahrzehnte oder sogar mehrere Leben dauern. Aber wenn wir Zuflucht zu Buddha, zum Dharma und zur Sangha nehmen und auf die Effektivität unserer spirituellen Praxis achten, werden wir mit Sicherheit alle das große Ziel erreichen. Der erste Schritt ist das Hören oder Lesen vom spirituellen Weg. Der zweite Schritt ist die tägliche Achtsamkeit auf die Gedanken und Handlungen. Und die tägliche Meditation oder eine entsprechende spirituelle Praxis (Yoga, Gehen, Lesen, Gutes tun). Der dritte Schritt ist die tägliche Selbstbesinnung. Durch sie werden wir unseren spirituellen Weg nicht verlieren.

Wir können jeden Tag ein kleines Ritual der Zufluchtnahme vor unserer Buddhastatue praktizieren. Wir können einige Sätze in einem spirituellen Buch lesen. Wir können eine Orakelkarte ziehen, eine spirituelle Gruppe besuchen oder uns durch ein Video inspirieren lassen. Vor allem aber sollten wir die Hoffnung nie aufgeben, dass wir uns eines Tages in einen Buddha oder Bodhisattva verwandeln. Wir sollten nie die Hoffnung aufgeben, dass wir uns vom Leid des Lebens befreien und im erleuchteten Sein leben.

 

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