Der Pfad von Vedanta ist nicht so einfach, wie man das manchmal annimmt. Er ist so schmal wie eine Rasierklinge. Er ist nicht für jeden bestimmt.

Es ist sehr, sehr einfach zu sagen: „Soham. Shivoham. Aham Brahmasmi. Ich bin Er. Ich bin Shiva. Ich bin Brahman“ - wie ein Papagei. Aber im vedantischen Geist zu leben, Einheit und Einssein des Bewusstseins zu spüren, in Wirklichkeit ‘Das’ zu werden und die Wonne Brahmans, Freude und Frieden zu verbreiten, ist überaus schwierig. Wenn man ‘Soham’ wie­derholt, sich jedoch leicht erregt, wenn jemand ein ungehaltenes Wort spricht, und man deswegen mit ihm zu streiten beginnt, ist diese ganze Wiederholung gar nichts wert. Es ist nur Heuchelei. Ein solcher Mensch kann andere nicht überzeugen. Sie werden ihn für einen Schwindler halten.

Nur wer über wahres anhaltendes tiefes Vairagya, Leidenschaftslosigkeit, verfügt, und innerlich allem entsagt, kann Vedanta praktizieren. Vedanta ist nur für einige Wenige, die über die vier Mittel eines Aspiranten (Sadhana Chatushtaya) verfügen, und die Unreinheiten des Geistes und das geistige Schwanken durch die beständige Praxis von Nishkamya Karma Yoga und Upasana (Unterweisung) beseitigt haben.

Unvorbereiteten Aspiranten unterschiedslos Vedanta zu predigen, ist nicht ratsam. Das endet in Cha­os, Verständnislosigkeit und Stagnation. Das Erfassen der vedantischen Prinzipien und das richtige Verstehen von Philosophie und Sadhana sind sehr schwierig.

Aus dem Buch:

Swami Sivanandas
Inspiration und Weisheit
Für Menschen von Heute


Auszüge aus Werken von Swami Sivananda
Essays und praktische Anleitungen
für spirituelle Aspiranten

Einige Bücher von Swami Sivananda findest du online unter:
yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda

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