Swami Sivananda: Nadis und Chakras

Eine genaue Kenntnis von Nadis und Chakras ist für Schüler des Kundalini Yoga notwendig.

Der physische Körper formt sich nach dem Astralkörper. Der physische Körper ist in gewisser Weise wie Wasser. Er ist die grobe Form. Der Astralkörper entspricht dem Wasser­dampf. Er ist die subtile Form. Genauso ist der Astralkörper, Sukshma Sharira, im grobstoff­lichen physischen Körper. Der grobstoffliche Körper kann ohne den Astralkörper nichts tun. Jedes grobstoffliche Zentrum hat seine Entsprechung im Astralkörper.

Nadis sind psychische Nerven, Astralkanäle, um das Prana zu leiten. Sie bestehen aus Astralmaterie und leiten psychische Ströme. Durch diese subtilen Wege fließt die Lebens­kraft. Da die Nadis aus subtiler Materie gebildet sind, können sie mit dem physischen Auge nicht wahrgenommen werden und man kann im physischen Bereich keine Labortests machen. Diese Yoga Nadis sind nicht die normalen Nerven, Arterien und Venen, wie sie die Vaidya Shastra(medizinische Wissenschaft) kennt. Yoga Nadis sind ganz anders.

Der Körper ist voll von unzähligen Nadis, Energiekanälen. So wie das Blatt des Asvattha Baumes von winzigen Fasern durchzogen ist, so ist auch dieser Körper durchzogen von Tausenden von Nadis.



Dies ist eine Textpassage aus dem Buch:

Swami Sivanandas
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Auszüge aus Werken von Swami Sivananda

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Alle Nadis des Körpers entspringen aus dem KandaKanda heißt Knolle. Kanda ist die Wurzel aller Nadis. Zwei Fingerbreit oberhalb des Anus und zwei Fingerbreit unterhalb des Geschlechtsorgans befindet sich der Kanda. Er hat die Form eines Vogeleis und ist etwa vier Finger breit. Zweiundsiebzigtausend Nadis kommen aus diesem Kanda.

Kanda ist das Zentrum des Astralkörpers. Diesem Zentrum entspricht die Cauda Equina im grobstofflichen physischen Körper.

Von allen aus dem Kanda kommenden Nadis sind die wichtigsten IdaPingala und Sushumna. Und die Sushumna ist die allerwichtigste. Die Sushumna geht vom Muladhara Chakra zu Brahmarandhra. Sie ist das höchste und von den Yogis am meisten erstrebte. Die anderen Nadis sind ihr untergeordnet.

Die westliche Anatomie kennt die Existenz eines Zentralkanals im Rückenmark, dem Canalis Centralis, und die Zusammensetzung des Marks aus weißer und grauer Hirnmasse. Das Rückenmark selbst läuft im Hohlraum der Wirbelsäule. Ebenso läuft die Sushumna im Spinalkanal und hat subtile Teile. Sie ist rot wie Feuer.

In der Sushumna ist eine Nadi namens Vajra, die so strahlend ist wie die Sonne und rajasige Eigenschaften hat. In dieser Vajra Nadi wiederum ist eine weitere Nadi, Chitra. Sie ist sattvig und von blasser Farbe. In der Chitra ist ein ganz feiner winziger Kanal. Dieser Kanal heißt Brahma Nadi, durch den die Kundalini, wenn sie erwacht, vom Muladhara zum Sahasrara Chakra aufsteigt. In dieser Nadi sind alle sechs Chakras (Energiezentren), oft auch als Lotosse symbolisiert.

Chakras sind Plexi, Zentren von Sukshma Prana (feinstofflicher Lebensenergie) im Sushumna Nadi. Alle Kör­perfunktionen stehen unter der Kontrolle dieser Zentren. Chakras sind subtile Zentren der Lebensenergie. Sie sind die Zentren von Chaitanya, Bewusstsein. Die Chakras bleiben auch nach der Auflösung des physischen Organismus beim Tod im Astralkörper.

Diese Chakras, die feinstofflichen Zentren, haben entsprechende Zentren im Rücken­mark und den Nervenplexi im grobstofflichen physischen Körper. Das Anahata Chakra zum Beispiel hat sein entsprechendes Zentrum im physischen Körper beim Herzgeflecht. Jedes Chakra lenkt und stimuliert ein bestimmtes Zentrum im grobstofflichen Körper.

Die grobstofflichen Nerven und Plexi haben eine enge Beziehung zu den feinstoff‍lichen Zentren. Da die körperlichen Zentren eine enge Beziehung zu den Astralzentren haben, haben die Schwingungen, die in den körperlichen Zentren durch die Übungsmethoden des Kundalini Yoga erzeugt werden, die gewünschten Auswirkungen in den Astralzentren.

Das erste Bestreben des Kundalini Yogi ist die Reinigung der Nadis, was zur Öffnung der Sushumna führt, die bei den meisten Menschen normalerweise geschlossen ist.

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