Swami Sivananda: Leidenschaft und reine Liebe

Liebe zu Körper oder Haut ist Leidenschaft. Liebe zu Gott ist Prem, Hingabe. Sie ist reine Liebe. Liebe um der Liebe willen.

Jemanden zu lieben, um einen selbstsüchtigen Vorteil zu erzielen, ist selbstsüchtige Liebe. Sie bindet dich an diese Erde. Alle Lebewesen mit Narayana Bhava als Manifestationen Gottes zu lieben ist reine Liebe. Das ist göttliche Liebe. Sie führt zu Befreiung.

Hinter der weltlichen Liebe steckt oft unbewusst eine selbstsüchtige Liebe. Wenn Krankheit oder Alter die Schönheit zerstören, oder Gewohnheit und Gleichgültigkeit einkehren, endet die Liebe. In der weltlichen Liebe liegt physische Leidenschaft. Darin liegt verborgene Selbstsucht. Diese Art Liebe ist gewissermaßen käuflich. Bei käuflicher Liebe kann es zwischen Liebendem und Geliebtem kein wahres Glück geben. Wenn einer der Partner für einige Zeit seine Arbeitsstelle verliert, macht der andere ein langes Gesicht und schilt. Das ist selbstsüchtige Liebe. Da ist keine wahre Zuneigung aus tiefem Herzen. Es gibt kein Element des Opfers. Also kommt es immer zu Streitigkeiten, Kämpfen und Unfrieden im Haus. Es herrscht ein ständiges Tauziehen. Irgendwie machen sie weiter und schleppen sich in einem trost- und freudlosen Leben dahin.

Jede irdische Liebe ist letzten Endes hohl, hat Misstöne, versteckte Zweifel und Mängel. Aber wahre  reine Liebe ist reich, tief, voll und fehlerlos. Sie ist ewig, unveränderlich und unbegrenzt.

Selbstsüchtige Leidenschaft sucht Befriedigung durch andere. Aber reine göttliche Liebe versucht, den Geliebten glücklich zu machen und schöpft Glück aus dem Glück des anderen. Liebe ist Opfer. Lieben heißt teilen und dienen.



Dies ist eine Textpassage aus dem Buch:

Swami Sivanandas
Inspiration und Weisheit
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Auszüge aus Werken von Swami Sivananda

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