Der Weise bewegt sich unter den Menschen, aber er bleibt den meisten Menschen unsichtbar; man hält ihn für einen normalen Menschen.

Nur ein Weiser kann einen Weisen erkennen. Manchmal ist er wie ein Sarvajna, jemand, der alles weiß. Manchmal ist er wie ein Ajnani, ein Unwissender. Er weiß, wann er wie ein Brahma Nishta (einer der in Brahman verwirklicht ist) zu handeln hat, und wann er sich wie ein Narr betragen muss. Urteile nicht über ihn. Wenn du dich ihm mit dem richtigen Bhava, mit Vertrauen, Hingabe und spirituellem Durst näherst, wird er dir höchstes Wissen vermitteln. Wenn du mit einem unreinen Motiv zu ihm kommst, wird er sich verhalten wie ein Narr und du wirst enttäuscht sein. Dadurch geht dir etwas Wertvolles verloren.

Ein Brahma Jnani, ein befreiter Weiser, braucht kein Genie zu sein. Er muss nicht beredt sein, kein großer Rhetoriker, Vortragender oder Professor. Aber er ist ruhig, gelassen und still. Er ist schweigsam und wortkarg. Sein Schweigen ist höchste Beredsamkeit. Er besitzt Gleichmut und einen ausgewogenen Geist. Er hat universelle Sicht. Er hat Samata und Samata Drishti. Er ist ein Mouni, Maha Mouni (einer der schweigt; einer der in der Stille Brahmans ruht) und Muni (Weiser). Er hat göttliche Weisheit und intuitives Wissen. In seiner Gegenwart klären sich alle Zweifel.



Dies ist eine Textpassage aus dem Buch:

Swami Sivanandas
Inspiration und Weisheit
Für Menschen von Heute


Auszüge aus Werken von Swami Sivananda
Essays und praktische Anleitungen
für spirituelle Aspiranten

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