Die Einheit des Selbst, die Einheit des Seins ist eine Realität. Die Verwirklichung dieser Realität bedeutet Moksha, Befreiung.
Moksha ist das Einstürzen der Barrieren, die getrenntes Sein verursachen. Moksha ist der absolute Seinszustand, wo die Einheit des alles erfüllenden und alles durchdringenden Bewusstseins ebenso sicher erkannt wird wie eine Orange, die man in der Hand hält.
Moksha ist nicht das Erlangen von Befreiung aus einem faktischen Zustand der Bindung, sondern die Verwirklichung der Freiheit, die bereits vorhanden ist. Es ist Freisein von einer falschen Vorstellung von Bindung.
Die individuelle Seele fühlt sich gebunden aufgrund von Avidya, Unwissenheit. Sobald die falsche, aus Täuschung entstandene Vorstellung durch das Erkennen des Atman beseitigt ist, verwirklicht man den Zustand von Moksha bereits hier und jetzt, noch in diesem Leben. Er kommt nicht nach dem Tod.
Die Ursache der Täuschung sind Wünsche und damit zusammenhängend alle möglichen Vorstellungen im Geist. Sie erzeugen Unruhe im Geist, Gedankenwellen. Diese Gedankenwellen verschleiern die wahre Natur der Seele, die wonnevoll, unsterblich und ewig ist. Wenn die Wünsche und Vorstellungen als das erkannt sind, was sie sind – nämlich die illusorische Suche nach dauerhafter Befriedigung und Glück über äußere Dinge - dämmert im Individuum die Erkenntnis Brahmans auf.
Die Erkenntnis Brahmans ist keine Handlung. Du kannst ebenso wenig Brahman erreichen wie du dich selbst erreichen kannst - es sei denn du erkennst dich selbst. Das Wissen um Brahman ist absolut und direkt. Es ist eine intuitive Erfahrung.
Dies ist eine Textpassage aus dem Buch:
Swami Sivanandas
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