Swami Sivananda: Bemühen und Vollendung

Gute Absichten alleine genügen nicht. Sie müssen von guten Taten unterstützt werden. Du beginnst den spirituellen Weg vielleicht mit den besten Absichten, Atma Jñana, Erkenntnis des Selbst, zu er­reichen. Wenn du aber nicht aufmerksam und fleißig bist, wenn dein Sadhana nicht intensiv und strikt ist, und wenn du dich nicht in Acht nimmst vor Lust, Zorn, Habgier, Egoismus und Selbstsucht, können dir gute Absichten alleine nicht zum Erfolg verhelfen.

Ethische Reinheit und spirituelles Streben sind die ersten Schritte am Weg des Su­chenden. Ohne fest von moralischen Werten überzeugt zu sein und sich zu bemühen, sie umzusetzen, kann es sicher kein spirituelles Leben und nicht einmal ein gutes normales Leben geben.

Entschlossene Selbstdisziplin ist ausschlaggebend. Selbstdisziplin bedeutet nicht Unterdrückung sondern Integration und geschickter Umgang mit den instinktiven Neigungen. Sie bedeutet Vermenschlichung des Tierischen und Vergeistigung des Menschlichen.

Der Boden muss umgepflügt werden, bevor der Same in ihn gelegt wird. Der Same bricht auf, bevor er als Pflanze keimt. Wandlung, Zerstörung, geht dem Aufbau voran. Das ist das unveränderliche Naturgesetz. Zuerst muss die animalische Natur transformiert werden, bevor sich die göttliche Natur entwickelt.

Der spirituelle Weg ist steinig, dornig und steil. Die Dornen müssen geduldig und aus­dauernd gejätet werden. Einige Dornen befinden sich im Inneren; manche sind äußerlich. Lust, Habgier, Wut, Täuschung, Eitelkeit, usw. sind die inneren Dornen. Gesellschaft mit übel gesinnten Menschen ist der allerschlimmste äußere Dorn. Deshalb meide schlechte Gesellschaft.  

Während der Dauer eines intensiven Sadhanas meide zu viele Kontakte; sprich nicht viel; bewege dich nicht viel; iss nicht viel; schlafe nicht viel; halte diese fünf Verbote genau ein. Gesellschaft verursacht Unruhe im Geist. Viel Sprechen verursacht Ablenkung des Geistes. Zu viel Bewegung verursacht Erschöpfung und Schwäche. Viel Essen führt zu Schläfrigkeit und Trägheit.

Dies ist eine Textpassage aus dem Buch:

Swami Sivanandas
Inspiration und Weisheit
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für spirituelle Aspiranten

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