Swami Sivananda: Subtile Formen von Himsa

Nur unbedarfte Menschen meinen, Ahimsa bedeute, kein Lebewesen physisch zu ver­letzen. Das ist nur die grobe Form von Ahimsa. Man bricht Ahimsa auch, wenn man zum Beispiel einem anderen Menschen gegenüber Verachtung zeigt, unbegründete Abneigung oder Vorurteile gegen jemanden hegt, wenn man jemandem finstere Blicke zuwirft, jemanden hasst, beschimpft oder schlecht von ihm oder ihr spricht, wenn man Gerüchte über jemanden verbreitet oder ihn oder sie schlecht macht, wenn man hasserfüllte Gedanken hegt, lügt oder einem anderen auf irgendeine andere Weise schadet.

Jedes grobe verletzende Wort ist Himsa. Grobe Worte gegenüber Bettlern, Dienstboten und Untergebenen sind Himsa. Die Gefühle anderer durch Gesten, Ausdruck, Tonfall und unfreundliche Worte zu verletzen, ist ebenfalls Himsa. Geringschätzigkeit oder absichtliche Unhöflichkeit gegenüber einer Person in Gegenwart anderer ist Himsa.

Negative Taten anderer Menschen zu billigen ist indirektes Himsa. Es zu versäumen, jemandem zu helfen, der Schmerzen leidet oder in Not ist, ist eine Form von Himsa. Es ist eine Unterlassungssünde. Vermeide strikt alle Formen direkter oder indirekter Grobheit. Übe Ahimsa in seiner reinsten Form und werde göttlich. Ahimsa und Göttlichkeit sind eins.



Dies ist eine Textpassage aus dem Buch:

Swami Sivanandas
Inspiration und Weisheit
für den spirituellen Weg


Essays und praktische Anleitungen
für spirituelle Aspiranten
Auszüge aus Werken von Swami Sivananda

Bücher von Swami Sivananda findest du online unter:
yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda

E-Mail an mich, wenn Personen einen Kommentar hinterlassen –

Sie müssen Mitglied von Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda sein, um Kommentare hinzuzufügen.

Bei Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda dabei sein

Kommentare

  • Für mich als Christin bedeutet das: aus dem Geist der Bergpredigt leben.

    Allerdings fange ich da im Moment erst mal eine Nummer kleiner an: nicht auf jede Provokation antworten, bei einem Streit nicht unbedingt das letzte Wort haben müssen, es einfach mal "gut sein lassen" können.....

    Das reicht zwar nicht fürs "Göttlichwerden" - ist aber auch nicht unbedingt mein Ehrgeiz.
    Mir genügt es, zu einem einigermaßen erträglichen menschlichen Miteinander beitragen zu können.

Diese Antwort wurde entfernt.