Shabari wörtlich ist eine aus dem Stamm der Shabaras. Und in der Ramayana sind die Shabaras ein Volksstamm, wo man sagen würde, wie ein eingeborenes Volk, die also keine große kultivierte Lebensweise hatten. Aber es gab dort eine, das war die Shabari, und diese Shabari, die hatte Rama Früchte angeboten. Und sie hat das auf unkonventionelle Weise gemacht. Sie wollte Rama die besten aller Früchte darbieten und so hat sie einige Früchte gesammelt und hat jede Frucht vorher gekostet, etwas davon abgebissen, um festzustellen, ist die auch süß und gut genug. In Indien ist das fast ein Sakrileg, etwas anzubieten jemand anderem, wo man schon seinen Speichel drin hat. Also, in Indien geht das ja so weit, dass man beim Kochen nicht kostet, denn dann nimmt man schon etwas. Also, man kocht nicht, indem man kostet, sondern man weiß, wie etwas schmeckt und macht es mit Gefühl und mit Geruch und spürt und fühlt und so wird das Essen auch sehr, sehr gut.

Aber die Shabari war aus einem unkultivierten Stamm und so hat sie von ganzem Herzen dem Rama Gutes tun wollen und hat dort jede Frucht vorher abgebissen. Rama, der ja die Inkarnation Gottes war, bekam von Shabari diese Früchte angeboten. Und Lakshmana wollte schon einschreiten, aber Rama aß die Früchte mit höchstem Vergnügen, denn er wusste, Shabari hat die Früchte mit Liebe ihm dargebracht. Und das steht auch für etwas. Es ist zwar gut, so sattvig wie möglich zu leben. Es ist gut, sich an Regeln zu halten. Und es ist gut, über die Regeln achtsam und bewusst zu sein. Aber letztlich kommt es auf die Hingabe an. Und selbst wenn du mal irgendetwas nicht richtig machst, sei es, bei einer Puja, bei einer Homa, bei einer Gottesverehrung, bei einer Asana, Pranayama, Meditation, beim Aussprechen eines Mantras, wenn du es mit Hingabe machst, mit Liebe machst, dann wird Gott es annehmen. Wichtig ist das Herz, wichtig ist die Liebe, wichtig ist die Motivation, denn Shabari hat auch durch ihren unkonventionellen Seva letztlich Gotteserfahrung gemacht. So steht Shabari dafür, dass Hingabe und Verehrung Gottes, Dienst an Gott immer wichtig ist, selbst wenn du nicht weißt, wie es richtig geht. Du musst nicht warten, bis du alles perfekt machst. Du musst nicht warten, bis alles korrekt ist, sondern es gilt, mache es so gut, wie du kannst, vom Herzen. Und dann wirst du wie Shabari hohe Gotteserfahrungen machen können.

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Kommentare

  • ....danke Sukadev, das war genau das, was ich für meinen Tag heute brauche. OM Shanti
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