Sex und Spiritualität

Gerne möchte ich klarstellen, wie sich das mit der Sexualität und der Spiritualität verhält. Es gibt viel Verwirrung darüber.

Grundsätzlich führt der Hauptweg zur Gotteserfahrung über die Stille. Jesus musste 40 Tage in der Abgeschiedenheit der Wüste meditieren, bevor er sein Ego (den Teufel in sich) überwinden und zur Erleuchtung und zum Einswerden mit Gott gelangte (die Engel dienten ihm, er konnte mit dem Heiligen Geist Wunder tun). Die christlichen Wüstenväter, die Vorläufer des christlichen Mönchtums, lebten Jahrzehnte in der Wüste. Auch im Buddhismus und im Hinduismus gilt der Weg des Eremiten als Hauptweg zur Erleuchtung. Und auf diesem Weg muss man alle weltlichen Wünsche und insbesondere den Wunsch nach Sexualität und Beziehung ablegen. Dann kommt der Mensch in sich zur Ruhe. Die spirituelle Energie reinigt ihn alleine durch das Leben in der Ruhe verbunden mit dem täglichen Gebet. 

Aus diesen Überlegungen ergab sich im Christentum und bei Paulus die starke Ablehnung der Sexualität. Es gibt aber auch den Weg zu Gott in einer Beziehung und mit Sexualität. Das ist der Weg des Kundalini-Yogas. Ich will das an einem Beispiel erläutern. Als ich mit 18 Sex mit meiner ersten Freundin hatte, entstand eine starke Energie zwischen uns. Wir traten in den Zustand einer großen Verliebtheit ein und sahen die Welt als Paradies. Und bei manchen Menschen entwickelt sich die Energie dann noch weiter und sie gelangen zur Gotteserfahrung. So war es damals bei mir auch. Plötzlich sah ich das Licht in der Welt. Alles war lichtdurchflutete. In mir waren Glückseligkeit, Liebe und Frieden. Das hielt einige Wochen an. Dann wurde meine Freundin mir untreu, weil damals unter Studenten der Weg der freien Liebe propagiert wurde. Und schon fiel ich aus dem Paradies heraus. Später traf ich dann eine Yogini, die eine starke Energie und große innere Reinheit besaß. Und dadurch konnten wir beide durch den Sex und unsere liebevolle Beziehung wieder ins Paradies gelangen und ein Einheitsbewusstsein erfahren. 

Jedenfalls kann man den Weg zur Gott mit oder ohne Sexualität gehen. Beides sind mögliche Wege. Man muss herausfinden, welcher Weg zu einem passt. Es ist nicht notwendig darüber zu streiten. Wir können Gott bitten, dass er uns auf den persönlich richtigen Weg führt.

Ein Yogi mit seiner Frau im goldenen Paradies. Sonnenschein. ein Fluss. eine Kobra.  Blumen. Vögel. Realismus

 

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