Samkalpa

Samkalpa – Wille, Wunsch, Ziel, Gedanke, Entschluss, Ratschluss Gottes. Heute wieder ein Begriff, der sehr viele verschiedene Bedeutungen hat, nämlich Samkalpa. Hast du dich schon mal gefragt, warum die Sanskrit-Wörter so viele verschiedene Bedeutungen haben? Das hängt zum einen mit dem Alter von Sanskrit zusammen, Sanskrit ist eine uralte Sprache, mindestens 3500 Jahre alt, so sagen es die Indologen in Deutschland, und nach manchen Traditionen eben sehr viel älter, Tausende von Jahre alt, manche sagen, 6000 oder 7000 Jahre alt. Es gibt sogar Leute, die sagen, Sanskrit ist noch sehr viel älter. Aber selbst wenn Sanskrit „nur“ 3500 Jahre alt ist, dann ist Sanskrit die Sprache, die am längsten in dieser Welt existiert hat und heute noch gesprochen wird. Und natürlich, wenn Menschen sich unterhalten, dann entwickeln sich Zweit- und Dritt- und Viertbedeutungen. Und auch jeder Dichter, jeder Poet, jeder Meister, dem eine Wahrheit enthüllt wurde, gibt einem Wort wieder leicht andere Bedeutungen. So ist es auch mit Samkalpa.

Samkalpa ist ursprünglich eher Gedanke. Und ein Gedanke, den man hat, ist Samkalpa. Jetzt kann du aber auch einen festen Gedanken haben und du kannst dir sagen: „Ja, das will ich umsetzen.“ Wenn es etwas ist, was du umsetzen willst, dann ist es eben ein Wille und auch ein Vorsatz. Es beginnt alles mit einem kleinen Gedanken und dann kannst du natürlich den Gedanken massiver machen und dann ist es ein starker Samkalpa. Es gibt Samkalpa z.B. auch im Kontext von Puja. Wenn du eine Puja ausführst oder bei einer Puja dabei bist, dann gibt es auch einen Moment der Stille und in dieser Stille heißt es, kannst du Samkalpa oder Dhyana üben. Dhyana heißt einfach meditieren und dich öffnen, das wäre die sattvigste Form. Aber du kannst auch Samkalpa haben, das heißt, du kannst einen Wunsch äußern, in diesem Sinne ist dann Samkalpa Wunsch, oder du kannst einen Vorsatz treffen und hoffen, dass mit der Puja dein Vorsatz umgesetzt wird, das ist Samkalpa. Oder auch vor oder nach einer Meditation, vor oder nach einer Tiefenentspannung, vor oder nach Yoga Nidra, vielleicht auch beides, kannst du ein Samkalpa setzen. Und dort ist Samkalpa ein starker Gedanke, Samkalpa ist ein Entschluss, Samkalpa ist ein Vorsatz, Samkalpa ist aber auch ein Wille, den du haben kannst.

Und dann gibt es natürlich auch noch Samkalpa des Meisters und so gehen wir z.B. davon aus, als Swami Sivananda seinen physischen Körper verlassen hat, dort hat er ein machtvolles Samkalpa gehabt, also einen starken Gedanken und Willen und im Grunde genommen, was nach seinem physischen Tod alles passiert, geht im Rahmen seines Samkalpas ab. Und so stellen wir uns auch vor bei Yoga Vidya, wir sind Diener im Samkalpa von Swami Sivananda. Und was auch immer geschieht, letztlich, da ist die starke Kraft des Samkalpas von Swami Sivananda dahinter. Und dann kann man auch sagen, alles ist Samkalpa Gottes, alles ist der Wille Gottes. Samkalpa von Bhagavan, wie man in bestimmten Kreisen von Vedanta sagt. „Nicht mein Wille geschehe, sondern Samkalpa von Bhagavan möge geschehen, der Wille Gottes.“ So wie auch Jesus gesagt hat: „Nicht mein Wille geschehe, sondern dein Wille geschehe.“ Man kann schon als Mensch auch einen Wunsch äußern, so wie Jesus ja auch gesagt hat: „Vater, lasse diesen Kelch an mir vorüberziehen.“ Dann sagt er aber: „Nicht mein Wille, dein Wille geschehe.“

In diesem Sinne, wir versuchen, herauszufinden, was ist Samkalpa Gottes, was ist der Wille Gottes? Und dann versuchen wir, diesen zu erfüllen. Wenn Gott uns das nicht eindeutig sagt, dann können wir überlegen: „Mein Samkalpa, was ist mein Herzenswunsch?“ Oder: „Was liegt an?“ Und dann ist Samkalpa ein Herzenswunsch, ist ein Entschluss, ist natürlich auch ein starker Gedanke. Wenn du noch mehr wissen willst über Samkalpa, dann gehe auf unsere Internetseiten, auf www.yoga-vidya.de, gib dort den Suchbegriff ein, „Samkalpa“. Samkalpa kann übrigens geschrieben werden mit „n“ oder auch mit „m“, Samkalpa oder Sankalpa, denn die Sanskrit-Buchstaben, die dort sind, werden manchmal transkribiert mit „n“, manchmal auch mit „m“. Wenn du mit einer Schreibweise nicht genügend schöne Suchergebnisse findest, probiere es eben mit der anderen Weise aus. Und vielleicht magst du jetzt auch einen Samkalpa aussprechen, z.B.: „Ich werde jeden Tag meditieren, mindestens fünf Minuten lang.“ Oder wenn du schon fünf Minuten meditierst, vielleicht acht, zehn, zwanzig Minuten. Oder: „Ich werde mindestens einmal die Woche Asanas und Pranayama üben.“ Oder was auch immer dein Samkalpa sein mag. Es ist gut, öfters einen Vorsatz zu fassen, und dann noch besser, ihn auch umzusetzen.

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Kommentare

  • Samkalpa hat zwei Worte, sam = zusammen, und kalpa = ist ein Schöpfungsrhythmus ( v. brahmâ ) Zeitalter.
    Kalpa = Opfer - Ritual, was kein Gegensatz zum Schöpfungsrhythmus darstellt, wer Verständig ist.

    Warum die Samskritsprache so umfangreich vieldeutige ist, ist nur scheinbar so, in Wirklichkeit steht dahinter die Einheit des Vollkommenen sanâtana dharma - der rhythmischen Schöpfung, mit seinen vielen philosophischen Richtungen der Weltanschauungen ( z.B. advaita, vishishtâdvaita, dvaita, acintyabhedâbheda, dvaitâdvaita ), also das Rad und die Speichen, darüber hinaus ist es eine der Natur entlehnte phonetische Sprache, was kein Widerspruch zum Schöpfungsklang ist, im Gegenteil es ist die Einheit in der Vielheit, OM und seine Aggregation ! Mit freundlichen Gruß D. J.

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