Samadrishti

Samadrishti heißt „gleichförmige Sichtweise“. Sama heißt „gleichmäßig“, „gleichförmig“, Sama heißt auch „Geistesruhe“, Sama heißt auch „innere Ruhe“. Und Drishti heißt „Sichtweise“. Samadrishti ist etwas, was Krishna empfiehlt. Er empfiehlt, die gleiche Sichtweise zu haben gegenüber Vergnügen und Schmerz, die gleiche Sichtweise, Samadrishti, gegenüber Glück und Unglück, Samadrishti gegenüber Freund, Gegner und Gleichgültige, Samadrishti gegenüber Heiligen, Weisen, Weltlichen, wie auch scheinbaren Verbrechern.

Samadrishti heißt also, du siehst hinter allem die göttliche Gegenwart. Hinter allem ist die göttliche Gegenwart, deshalb hast du Samadrishti. Du hast kein Raga, kein Mögen, kein Dvesha, kein Nicht-Mögen, und deshalb hast du Samadrishti. Ist das realistisch, geht das überhaupt? Kennst du solche, die Samadrishti üben und dabei trotzdem engagiert sind? Nicht so einfach zu beantworten. Aber andererseits, wer regelmäßig auf dem spirituellen Pfad praktiziert hat schon Phasen erlebt von Samadrishti, diese uneigennützige Liebe, Menschen zu mögen und sich verbunden zu fühlen, egal, ob sie jetzt gerade freundlich zu einem sind oder nicht. Du weißt, jeder Mensch meint es gut, auch wenn er sich manchmal eigenartig verhält. Jeder Mensch bemüht sich, das von seinem Standpunkt aus Gute zu machen. Und jeder Mensch ist Instrument in den Händen des Karmas und letztlich Teil des Göttlichen. Deshalb kannst du Samadrishti haben. Du kannst das manchmal intellektuell verstehen und dann umsetzen, und manchmal kommt es einfach aus einer Erfahrung heraus.

Deshalb, Samadrishti zu haben, ist nicht unrealistisch, im Gegenteil, es ist etwas sehr Realistisches und es ist es wert, das als Ideal zu haben, zu jedem Menschen Liebe zu empfinden. Was nicht heißt, dass du jeden gleich behandelst. Wenn du ein Baby hast, das ein paar Wochen alt ist, musst du es natürlich anders behandeln als wenn du ein Kind hast, das ein paar Jahre alt ist. Und jemand, der gerade sechs, sieben Jahre ist und Schwierigkeiten hat mit den Hausaufgaben, wirst du anders behandeln als wenn du einen Teenie hast, der vierzehn, fünfzehn, sechzehn ist.

Also, unterschiedliche Menschen sind unterschiedlich. Sie sind gleich vom Selbst her und dass jeder Mensch letztlich im Inneren gut ist, in ihren Handlungen sind sie anders. Du kannst gegenüber allen Samadrishti haben, die Grundeinstellung der Liebe, des Wohlwollens, und dem Wunsch, anderen zu helfen, soweit es deine Aufgabe ist. Wie du das nachher umsetzt, das ist wiederum für jeden anders.

In diesem Sinne, entwickle Samadrishti, eine gelassene Sichtweise und eine Sichtweise der Liebe, des Mitgefühls, der Freundschaft und des Wohlwollens gegenüber allen Wesen und eine Sichtweise gegenüber allem, was geschieht, in der Überzeugung, „alles ist von Gott, alles hilft mir weiter“. Sama ist ja auch eine der sechs Shatsampat, der sechs edlen Tugenden, so kannst du auf den Yoga Vidya Internetseiten, auf www.yoga-vidya.de verschiedene Begriffe eingeben, unter anderem auch „Sama“ oder auch „Gelassenheit“ und dann bekommst du viele weitere Tipps, wie du Samadrishti im Alltag umsetzen kannst.

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