Marga heißt WegPravritti – ich will gerade etwas lesen über Pravritti aus dem Buch von Martin Mittwede, „spirituelles Wörterbuch“ und dort steht: Pravritti heißt Fortschritt, Pravritti heißt Beginn, Pravritti ist der Fluss der Worte usw. Pravritti ist aber auch Tat, Handlung, äußere Tätigkeit und VerhaltenPravritti Marga ist dann das aktive, das weltliche Leben. Gemeint ist der Weg, der zu immer neuen Manifestationen und Verstrickungen führt. Der Gegenbegriff ist Nivritti. Marga heißt Weg. Wir befinden uns alle auf einem Weg, dem Weg der Erleuchtung, dem Weg zum höchsten Bewusstseinszustand. Wir gehen einen Weg, um die wahre Natur zu erfahren. Wir gehen einen Weg, einen Marga, um die höchste Verwirklichung zu erreichen. Da gibt es Pravritti Marga und Nivritti Marga.

Nivritti Marga ist der Weg der Entsagung. Das heißt, du verzichtest auf eigene Familie, du verzichtest darauf, dass du besonders viele materielle Dinge ansammeln willst, du verzichtest auf ein äußeres Leben bis zu einem gewissen Grad, du wirst zum Mönch und zur Nonne.

Pravritti Marga heißt, du gehst auch in die Welt, du hast vielleicht Familie, du hast Kinder vielleicht, du hast einen Beruf, du hast ein Zuhause, das du „mein“ nennst, du tust alles Mögliche in dieser Welt. Aber es bleibt trotzdem Marga, es ist nicht einfach nur Pravritti, sondern Marga. Du nimmst, was auch immer du tust im Leben und was auch immer kommt, als Möglichkeit, spirituell zu wachsen. Was auch immer du tust, du kannst es Gott darbringen. Was auch immer du tust, du lernst davon. Das ist Pravritti Marga, der Weg eines Lebens in der Aktivität. Nivritti heißt, du verzichtest auf viele äußere Dinge, um das Höchste zu erreichen.

Beide Margas führen zum Höchsten. Und es gibt Zwischenstufen auch. Z.B., angenommen, du lebst in einem Ashram, z.B. Yoga Vidya hat ja große spirituelle Gemeinschaften. Jetzt, wo ich diesen Vortrag gebe, 2014, lebe ich im Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg, dort sind über 160 Mitglieder der spirituellen Gemeinschaft, die hier leben. Es ist eine Mischung zwischen Pravritti und Nivritti. Es ist Nivritti, weil man nicht in der normalen Gesellschaft lebt und kein eigenes Haus hat. Es ist Pravritti, weil Menschen, die hier sind, können auch einen Partner haben, sie können in Beziehung leben, sie können heiraten, sie können Kinder haben usw. Deshalb, Pravritti. Und außerdem sind sie aktiv.

Bei Yoga Vidya ist es nicht so, dass man von morgens bis abends nur meditiert, sondern Pravritti Marga, das aktive Leben, ist wichtig. Wir haben bei Yoga Vidya auch das monastische Leben, wir haben 2014 eine Swami, eine – man kann sagen – Nonne, und wir haben mehrere Brahmacharis, die sich darauf vorbereiten, irgendwann Swamis zu werden. Aber auch die sind nicht reine Nivritti in dem Sinne, sondern auch die sind aktiv im Leben und haben Verantwortung, machen ihr Karma Yoga, ihr uneigennütziges Dienen. Und auch du, wenn du jetzt nicht im Ashram lebst, du gehst teilweise Pravritti Marga, teilweise Nivritti Marga, insbesondere wenn du innerlich entsagt bist, ist das auch eine Form von Nivritti Marga.

Also, Pravritti Marga – der Weg des aktiven Lebens, der Weg, durch die Tätigkeit im Äußeren, innerlich spirituell zu wachsen. Indem du im Äußeren alles Mögliche tust, mit anderen interagierst, lernst du, auch an dir selbst zu wachsen, du kommst an deine Themen heran. Pravritti Marga – der Weg zur Erleuchtung, Marga, durch Tätigkeit, Dienen und im Leben stehen.

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