Positive Beziehungen durch positives Denken

Positive Beziehungen sind ein wesentlicher Bestandteil eines erfüllten Lebens. Sie fördern nicht nur unser emotionales Wohlbefinden, sondern tragen auch zu unserer physischen Gesundheit und unserem beruflichen Erfolg bei. In diesem Kapitel werden wir untersuchen, wie positives Denken die Qualität unserer Beziehungen beeinflusst und welche wissenschaftlichen Erkenntnisse diese Zusammenhänge unterstützen.

10.1 Die Verbindung zwischen positivem Denken und Beziehungen

Positives Denken bezieht sich auf die Fähigkeit, optimistisch zu sein und Herausforderungen als Chancen zu betrachten. Diese Denkweise hat tiefgreifende Auswirkungen auf unsere sozialen Interaktionen:

  1. Erhöhte Empathie: Menschen mit einer positiven Einstellung sind oft empathischer. Sie können sich besser in die Gefühle anderer hineinversetzen, was zu stärkeren emotionalen Bindungen führt. Eine Studie von Davis (1983) zeigt, dass positive Emotionen die Empathiefähigkeit erhöhen, was wiederum die Qualität zwischenmenschlicher Beziehungen verbessert.
  2. Bessere Kommunikation: Positives Denken fördert eine offene und konstruktive Kommunikation. Optimistische Menschen neigen dazu, Konflikte weniger konfrontativ anzugehen und suchen nach Lösungen statt nach Schuldigen. Forschungsergebnisse von Gottman et al. (2000) zeigen, dass Paare, die positive Kommunikationsmuster pflegen, eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, langfristig glücklich zu bleiben.
  3. Soziale Anziehung: Positives Denken zieht andere Menschen an. Laut der „Broaden-and-Build“-Theorie von Fredrickson (2001 erweitern positive Emotionen unser Denken und Handeln und fördern soziale Verbindungen. Menschen fühlen sich zu denen hingezogen, die Freude und Optimismus ausstrahlen.
  4. Stressbewältigung: Positive Denker sind besser in der Lage, mit Stress umzugehen. Studien zeigen, dass sie resilienter sind und weniger anfällig für Depressionen oder Angstzustände (Seligman et al., 2005). Diese Resilienz ermöglicht es ihnen, in schwierigen Zeiten Unterstützung zu bieten und aufrechtzuerhalten.

10.2 Wissenschaftliche Erkenntnisse über positive Beziehungen

Die Wissenschaft zeigt deutlich: Positives Denken ist ein Schlüssel zur Schaffung positiver Beziehungen. Es fördert Empathie, verbessert die Kommunikation und zieht andere Menschen an – alles Faktoren, die entscheidend für gesunde zwischenmenschliche Verbindungen sind. Indem wir unsere Denkweise aktiv verändern und uns auf das Positive konzentrieren, können wir nicht nur unser eigenes Leben bereichern, sondern auch das Leben der Menschen um uns herum positiv beeinflussen. Die Wissenschaft hat zahlreiche Studien durchgeführt, um den Zusammenhang zwischen positivem Denken und der Qualität von Beziehungen zu untersuchen:

  1. Einfluss auf das Wohlbefinden: Eine Meta-Analyse von Holt-Lunstad et al. (2010) ergab, dass starke soziale Bindungen mit einem höheren Maß an Lebenszufriedenheit und einem geringeren Risiko für psychische Erkrankungen verbunden sind. Positives Denken fördert diese Bindungen.
  2. Langfristige Partnerschaften: Eine Studie von Karney und Bradbury (1995) zeigte, dass Paare mit einer positiven Einstellung zueinander eher in der Lage sind, Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen und ihre Beziehung langfristig aufrechtzuerhalten.
  3. Freundschaften: Forschungsergebnisse von Demir et al. (2013) legen nahe, dass Menschen mit einer positiven Lebenseinstellung mehr Freunde haben und tiefere Freundschaften entwickeln können. Diese sozialen Netzwerke bieten emotionale Unterstützung und tragen zur allgemeinen Lebenszufriedenheit bei.
  4. Familienbeziehungen: Eine Studie von Fivush et al. (2006) fand heraus, dass Familienmitglieder mit einer positiven Einstellung zueinander eine bessere Kommunikation pflegen und Konflikte effektiver lösen können – was zu stabileren Familienbeziehungen führt.

10.3 Zwanzig Grundsätze für eine positive Beziehung

Hier sind zwanzig Grundsätze für eine glückliche Beziehung, die dazu beitragen können, eine starke und erfüllende Partnerschaft aufzubauen:

1. Ehrliche Kommunikation

Offene und ehrliche Gespräche sind das Fundament jeder Beziehung. Teile deine Gedanken und Gefühle mit deinem Partner.

2. Aktives Zuhören

Höre deinem Partner aufmerksam zu, ohne ihn zu unterbrechen. Zeige Interesse an seinen Gedanken und Gefühlen.

3. Respekt

Behandle deinen Partner mit Respekt, auch in schwierigen Zeiten. Respekt ist entscheidend für das Vertrauen in der Beziehung.

4. Gemeinsame Zeit

Verbringt regelmäßig Zeit miteinander, um eure Bindung zu stärken. Gemeinsame Erlebnisse schaffen Erinnerungen und Nähe.

5. Unterstützung

Sei ein unterstützender Partner, der die Träume und Ziele des anderen fördert. Ermutigung kann Wunder wirken.

6. Kompromissbereitschaft

In einer Beziehung wird es immer unterschiedliche Meinungen geben. Sei bereit, Kompromisse einzugehen und Lösungen zu finden.

7. Vertrauen aufbauen

Vertrauen ist essenziell für eine glückliche Beziehung. Halte deine Versprechen und sei zuverlässig.

8. Wertschätzung zeigen

Zeige deinem Partner regelmäßig, dass du ihn schätzt – sei es durch kleine Gesten oder Worte der Anerkennung.

9. Konflikte konstruktiv lösen

Streitigkeiten sind normal, aber wichtig ist, wie man damit umgeht. Suche nach Lösungen statt Schuldzuweisungen.

10. Intimität pflegen

Sowohl emotionale als auch körperliche Intimität sind wichtig für eine glückliche Beziehung. Nimm dir Zeit für Zärtlichkeiten und Nähe.

11. Gemeinsame Ziele setzen

Arbeitet gemeinsam an Zielen, sei es im Beruf, in der Familie oder im Alltag. Gemeinsame Visionen stärken die Verbindung.

12. Humor bewahren

Lachen verbindet! Nutzt Humor, um Stress abzubauen und die Leichtigkeit in eurer Beziehung zu fördern.

13. Eigenständigkeit respektieren

Gib deinem Partner Raum für persönliche Interessen und Freundschaften außerhalb der Beziehung.

14. Vergebung praktizieren

Niemand ist perfekt; lerne, Fehler zu verzeihen und nicht nachtragend zu sein.

15. Positive Einstellung bewahren

Versuche, optimistisch zu bleiben und das Gute in deiner Beziehung zu sehen – auch in schwierigen Zeiten.

16. Rituale schaffen

Entwickelt gemeinsame Rituale oder Traditionen, die euch verbinden und eure Beziehung stärken.

17. Zukunft planen

Sprich über eure Zukunftspläne und Wünsche – dies schafft ein Gefühl von Sicherheit und gemeinsamer Richtung.

18. Gesundheit fördern

Achtet auf eure körperliche und geistige Gesundheit – gemeinsam Sport treiben oder gesunde Gewohnheiten entwickeln kann die Bindung stärken.

19. Überraschungen einbauen

Halte die Romantik lebendig durch kleine Überraschungen oder spontane Ausflüge – das bringt frischen Wind in die Beziehung.

20. Dankbarkeit ausdrücken

Zeige Dankbarkeit für die kleinen Dinge im Alltag – dies fördert eine positive Atmosphäre in der Beziehung.

10.4 Die Geschichte von Noah und Emilia

Noah und Emilia waren ein junges Paar, das in einer kleinen Stadt lebte. Sie hatten sich vor einem Jahr kennengelernt und waren schnell ineinander verliebt. Doch wie viele Paare standen sie vor der Herausforderung, ihre Beziehung stark und gesund zu halten. Eines Abends, während sie bei einem Glas Wein auf ihrer Terrasse saßen, stießen sie auf ein Buch von John Gottman über glückliche Beziehungen. Fasziniert von den Erkenntnissen beschlossen sie, die Prinzipien in ihrem eigenen Leben anzuwenden.

Die ersten Schritte waren einfach: Noah und Emilia setzten sich zusammen und schrieben eine Liste der Grundsätze, die sie in ihrer Beziehung umsetzen wollten. Sie waren sich einig, dass Kommunikation der Schlüssel war. Sie begannen damit, regelmäßig „Check-ins“ durchzuführen – kleine Gespräche, in denen sie über ihre Gefühle, Wünsche und auch Sorgen sprachen. Diese offenen Dialoge halfen ihnen, Missverständnisse frühzeitig zu klären.

Ein weiterer wichtiger Punkt war der Respekt füreinander. Noah hatte einen stressigen Job als Grafikdesigner, während Emilia als Lehrerin arbeitete. Sie lernten, die Herausforderungen des anderen zu verstehen und zu respektieren. Wenn Noah nach einem langen Arbeitstag nach Hause kam, bereitete Emilia ihm oft eine kleine Überraschung vor – sei es sein Lieblingsessen oder ein entspannendes Bad. Umgekehrt überraschte Noah Emilia mit kleinen Geschenken oder einem spontanen Ausflug ins Grüne.

Natürlich gab es auch Konflikte. Einmal stritten sie sich über die Planung ihres Urlaubs. Emilia wollte ans Meer fahren, während Noah lieber in die Berge wollte. Anstatt sich gegenseitig Vorwürfe zu machen oder den Streit eskalieren zu lassen, erinnerten sie sich an Gottmans Prinzipien zur Konfliktlösung. Sie setzten sich zusammen und hörten einander aktiv zu. Schließlich fanden sie einen Kompromiss: Sie würden eine Woche am Meer verbringen und dann für ein verlängertes Wochenende in die Berge fahren.

Um ihre emotionale und körperliche Intimität zu stärken, planten Noah und Emilia regelmäßige „Date Nights“. Diese Abende waren für sie reserviert – ohne Ablenkungen durch Handys oder Fernseher. Sie entdeckten neue Restaurants, gingen ins Kino oder kochten gemeinsam neue Rezepte aus verschiedenen Ländern. Diese gemeinsamen Erlebnisse schufen nicht nur schöne Erinnerungen, sondern vertieften auch ihre Verbindung zueinander.

Ein weiteres wichtiges Element ihrer Beziehung war das Setzen gemeinsamer Ziele. Sie träumten davon, eines Tages ein eigenes Haus zu kaufen und eine Familie zu gründen. Um diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen, erstellten sie einen Finanzplan und arbeiteten gemeinsam daran, Geld zu sparen. Diese gemeinsame Vision stärkte ihr Gefühl der Partnerschaft und des Zusammenhalts.

Noah und Emilia lernten auch die Kraft der Dankbarkeit kennen. Jeden Abend nahmen sie sich Zeit dafür, um jeweils drei Dinge aufzuschreiben, für die sie am Tag dankbar waren – sei es etwas Kleines wie ein Lächeln eines Fremden oder etwas Größeres wie eine erfolgreiche Präsentation bei der Arbeit. Diese Praxis half ihnen nicht nur dabei, das Positive im Alltag wahrzunehmen, sondern förderte auch eine Atmosphäre des Wohlwollens in ihrer Beziehung.

Mit der Zeit bemerkten Noah und Emilia die positiven Veränderungen in ihrer Beziehung. Ihre Bindung wurde stärker; sie fühlten sich sicherer miteinander und konnten offen über alles sprechen – selbst über schwierige Themen wie Ängste oder Zukunftspläne.

Eines Abends saßen sie wieder auf ihrer Terrasse und blickten auf die Sterne. „Weißt du“, sagte Noah lächelnd, „ich hätte nie gedacht, dass wir so gut miteinander umgehen können.“ Emilia nickte zustimmend: „Es ist erstaunlich, was man erreichen kann, wenn man an den richtigen Prinzipien festhält.“

Sie wussten beide: Ihre Beziehung war nicht perfekt – aber sie war stark und voller Liebe. Mit den Erkenntnissen von Gottman als Leitfaden hatten sie eine solide Grundlage geschaffen, auf der ihre Liebe weiter wachsen konnte. Und so lebten Noah und Emilia glücklich zusammen – stets bemüht darum, ihre Beziehung mit Respekt, Kommunikation und Liebe zu nähren.

10.5 Auf der Suche nach Heilung

Der Stress des Alltags, die Herausforderungen mit ihren Kindern und finanzielle Sorgen belasteten ihre Beziehung zunehmend. Um ihre Liebe zu retten, entschieden sie sich, eine Therapie bei Dr. Weber in Anspruch zu nehmen.

Als sie zum ersten Mal in Dr. Webers Praxis saßen, fühlten sich beide nervös. Der Raum war freundlich eingerichtet, mit warmen Farben und bequemen Sesseln. Dr. Weber begrüßte sie herzlich und bat sie, ihre Probleme zu schildern.

„Wir streiten ständig“, begann Emilia zögerlich. „Es fühlt sich an, als ob wir uns immer wieder im Kreis drehen.“ Noah nickte zustimmend: „Und es gibt so viele Themen – unsere Sexualität ist angespannt, die Kinder machen uns fertig, und das Geld ist immer ein Problem.“

Dr. Weber hörte aufmerksam zu und stellte gezielte Fragen. Er ermutigte sie, offen über ihre Gefühle zu sprechen und die Wurzeln ihrer Konflikte zu erkunden.

In den folgenden Sitzungen arbeiteten Noah und Emilia daran, ihre Kommunikationsmuster zu verbessern. Sie lernten Techniken zur Konfliktlösung und versuchten, einander zuzuhören, ohne sofort zu reagieren. Doch trotz ihrer Bemühungen schien der Stress des Alltags oft überwältigend.

Die Probleme mit ihren Kindern waren besonders belastend. Ihre beiden kleinen Kinder waren lebhaft und fordernd; oft fühlten sich Noah und Emilia erschöpft und frustriert. „Wir haben kaum Zeit für uns selbst“, klagte Emilia eines Abends in der Therapie. „Es ist schwer, intim zu sein oder einfach nur Zeit miteinander zu verbringen.“

Noah stimmte ihr zu: „Und wenn wir dann mal Zeit für uns haben, sind wir so gestresst, dass wir nicht einmal wissen, wo wir anfangen sollen.“

Ein weiteres Thema war ihre Sexualität. Früher hatten sie eine leidenschaftliche Beziehung geführt, doch jetzt schien Intimität ein ferner Traum zu sein. In einer Sitzung sprach Dr. Weber dieses Thema behutsam an: „Wie fühlt ihr euch in Bezug auf eure körperliche Nähe?“

Emilia senkte den Blick: „Ich fühle mich oft unattraktiv und gestresst.“ Noah seufzte: „Ich habe das Gefühl, dass wir uns emotional voneinander entfernt haben – es ist schwer für mich, intim zu sein, wenn ich weiß, dass wir so viele ungelöste Probleme haben.“

Dr. Weber half ihnen dabei, die Verbindung zwischen emotionaler Intimität und körperlicher Nähe zu verstehen. Er ermutigte sie dazu, kleine Schritte in Richtung mehr Nähe zu unternehmen – sei es durch Berührungen oder einfaches Kuscheln auf dem Sofa.

Die finanziellen Schwierigkeiten trugen ebenfalls zur Belastung ihrer Beziehung bei. Noah hatte vor einigen Monaten seinen Job verloren und suchte verzweifelt nach einer neuen Anstellung. Emilia arbeitete Teilzeit als Lehrerin und versuchte gleichzeitig, die Familie zusammenzuhalten.

In einer Sitzung brachten sie das Thema Geld zur Sprache: „Wir machen uns ständig Sorgen um unsere Finanzen“, sagte Noah frustriert. „Es fühlt sich an, als ob wir nie genug haben.“ Emilia fügte hinzu: „Das führt nur dazu, dass wir uns gegenseitig Vorwürfe machen.“

Dr. Weber schlug vor, einen Haushaltsplan aufzustellen und gemeinsam über ihre Ausgaben nachzudenken. Er betonte die Bedeutung von Teamarbeit in finanziellen Angelegenheiten – dass sie gemeinsam Lösungen finden sollten statt sich gegenseitig die Schuld zuzuschieben.

Trotz all der Herausforderungen begannen Noah und Emilia langsam Fortschritte zu machen. Sie setzten die Techniken aus der Therapie um – hörten einander aktiv zu und versuchten bewusst positive Momente im Alltag zu schaffen. Mit jeder Sitzung bei Dr. Weber lernten Noah und Emilia mehr über sich selbst und übereinander. Sie erkannten die Wichtigkeit von Geduld – sowohl mit sich selbst als auch mit ihrem Partner.

Szene: Dr. Webers Praxis, ein heller Raum mit bequemen Sesseln und beruhigenden Farben. Emilia und Noah sitzen gegenüber von Dr. Weber, der freundlich lächelt und einen Notizblock in der Hand hält.

Dr. Weber: (blickt abwechselnd zu Emilia und Noah) Schön, dass ihr heute hier seid. Ich möchte mit euch über positive Momente in eurem Leben sprechen und wie wir diese verstärken können. Ihr habt beide gesagt, dass ihr eine glückliche Beziehung wünscht. Was denkt ihr, was euch daran hindert, diese positiven Erlebnisse zu schaffen?

Emilia: (seufzt) Es ist so schwer für uns, positiv zu denken. Der Stress mit den Kindern, die finanziellen Sorgen – manchmal fühlt es sich an, als ob alles gegen uns arbeitet.

Noah: Ja, genau. Wenn ich nach einem langen Arbeitstag nach Hause komme, bin ich oft einfach nur erschöpft. Ich habe das Gefühl, dass ich nicht mehr die Energie habe, um etwas Positives zu schaffen.

Dr. Weber: Das ist verständlich. Stress kann sehr belastend sein und es ist normal, dass man sich dann auf die negativen Aspekte konzentriert. Aber lasst uns versuchen, einen anderen Blickwinkel einzunehmen. Könntet ihr euch an einen Moment erinnern, in dem ihr gemeinsam etwas Positives erlebt habt?

Emilia: (überlegt kurz) Letzte Woche haben wir zusammen gekocht – das war eigentlich ganz schön! Wir haben gelacht und uns gegenseitig beim Schneiden der Zutaten geholfen.

Noah: (nickt) Ja! Und danach haben wir sogar ein bisschen getanzt – das war unerwartet lustig!

Dr. Weber: Das klingt wunderbar! Solche kleinen Momente sind wichtig für eure Verbindung. Wie könntet ihr mehr solcher Erlebnisse in euren Alltag integrieren?

Emilia: Vielleicht könnten wir einmal pro Woche einen „Familienabend“ einführen? An einem Abend kochen wir gemeinsam oder spielen Spiele – ohne Ablenkungen durch Handys oder Fernseher.

Noah: Das klingt gut! Und vielleicht könnten wir auch mal ein „Date Night“ einplanen – nur wir zwei? Es muss ja nichts Großes sein; einfach mal zusammen ins Kino oder einen Spaziergang machen.

Dr. Weber: Das sind großartige Ideen! Es ist wichtig, solche positiven Rituale zu schaffen. Sie helfen nicht nur dabei, schöne Erinnerungen zu sammeln, sondern stärken auch eure emotionale Verbindung zueinander.

Emilia: (lächelt) Ich denke auch, dass es uns helfen würde, den Fokus von den negativen Dingen abzulenken.

Noah: Aber manchmal fällt es mir schwer, optimistisch zu sein – besonders wenn ich an unsere finanziellen Probleme denke.

Dr. Weber: Das ist nachvollziehbar. Es ist wichtig anzuerkennen, dass negative Gedanken kommen werden; sie sind Teil des Lebens. Aber was könntet ihr tun, um diese Gedanken umzuwandeln?

Emilia: Vielleicht könnten wir eine Liste mit positiven Dingen führen? Jeden Abend könnten wir drei Dinge aufschreiben, für die wir dankbar sind oder die gut gelaufen sind.

Noah: Das klingt nach einer guten Idee! So würden wir uns bewusst auf das Positive konzentrieren und nicht nur auf das Negative.

Dr. Weber: Genau! Diese Praxis kann helfen, euer Denken zu verändern und eine positive Grundhaltung zu fördern. Denkt daran: Es geht nicht darum, die Probleme auszublenden oder sie nicht ernst zu nehmen; es geht darum, sich auf die schönen Seiten des Lebens zu konzentrieren.

Emilia: (nickt) Ich glaube wirklich daran, dass das helfen könnte.

Noah: Ja! Und wenn wir diese positiven Momente schaffen können – sei es beim Kochen oder bei unseren Date Nights –, wird das unsere Beziehung stärken.

Dr. Weber: Absolut! Denkt daran: Eine glückliche Beziehung erfordert ständige Pflege und Aufmerksamkeit. Seid geduldig mit euch selbst und gebt euch Zeit für Veränderungen.

10.6 Das Geheimnis einer glücklichen Beziehung

Noah und Emilia standen in ihrer Beziehung oft vor Herausforderungen. Der Alltag, die Erwartungen und die kleinen Konflikte, die sich immer wieder auftaten, ließen sie zweifeln, ob sie je die glückliche und harmonische Beziehung führen könnten, die sie sich so sehr wünschten. Sie liebten sich, doch sie scheiterten oft daran, wie sie miteinander umgehen sollten, wenn der Stress des Alltags sie einholte. Eines Tages beschlossen sie, ihren buddhistischen Meister aufzusuchen, in der Hoffnung, er könne ihnen den Weg zu einer glücklicheren Partnerschaft zeigen.

Als sie vor ihm saßen, blickte der Meister sie mit sanften, durchdringenden Augen an. Seine ruhige Ausstrahlung allein schien bereits einen Teil der Anspannung von ihnen zu nehmen. „Meister,“ begann Noah, „wir wünschen uns so sehr, glücklich miteinander zu sein, aber im Alltag verlieren wir uns oft in kleinen Streitigkeiten und negativen Gefühlen. Was können wir tun?“

Der Meister lächelte milde und sprach mit einer Stimme, die so ruhig und klar war wie ein Bergbach: „Ihr sucht das Glück bei einander, doch ihr müsst es zuerst in euch selbst finden. Bevor ihr in Harmonie miteinander leben könnt, müsst ihr Frieden und Glück in euch selbst herstellen.“ Noah und Emilia blickten sich fragend an. „Aber wie können wir das tun?“ fragte Emilia.

„Durch spirituelle Übungen,“ erklärte der Meister. „Zuerst müsst ihr lernen, die negativen Gefühle loszulassen, die sich in eurem Geist festsetzen. Stellt euch vor, wie ihr diese Gefühle ausschüttelt, wie ein Baum seine Blätter im Herbst abwirft. Macht eine Schüttelmeditation, einen Spaziergang oder tanzt eure Gefühle heraus. Wenn ihr spürt, dass Ärger, Frustration oder Traurigkeit in euch aufsteigen, nehmt euch bewusst die Zeit, diese Gefühle herauszubewegen.“

„Und was dann?“ fragte Noah. „Danach richtet euren Geist positiv aus. Denkt klar darüber nach, was wirklich wichtig ist. Oft konzentrieren wir uns auf die kleinen Unzulänglichkeiten des Alltags, doch sie sind vergänglich. Denkt an das größere Bild, an die Liebe, die ihr teilt, an die tiefen Verbindungen, die euch verbinden.“

Der Meister machte eine kurze Pause und sah die beiden aufmerksam an. „Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Verbindung mit eurem spirituellen Vorbild. Es kann eine Person sein, die euch inspiriert, oder ein Ideal, das ihr verfolgt. Diese Verbindung gibt eurem Geist Halt und Orientierung. Ihr könnt zu Buddha beten oder euch selbst als Buddha visualisieren. Ihr könnte die Eigenschaften eines Buddhas in euch durch positive Gedanken erwecken. Und ihr könnt allen Wesen Licht und Liebe schicken und eine glückliche Welt wünschen. So könnt ihr euren Geist immer wieder positiv ausrichten.“

„Und was ist mit uns als Paar?“ fragte Emilia. „Wie können wir zusammen glücklich sein?“ Der Meister nickte verstehend. „Wenn ihr zusammen seid, haltet euch an die fünf Grundsätze: Liebe, Treue, Weisheit, Frieden und Glück. Diese Prinzipien sind der Schlüssel zu einer erfüllten Beziehung.“

Noah runzelte die Stirn. „Aber wie können wir das im Alltag umsetzen?“ „Seid kreativ,“ antwortete der Meister. „Überlegt gemeinsam, wie ihr diese Grundsätze in euer tägliches Leben einbauen könnt. Liebe zeigt sich nicht nur in großen Gesten, sondern auch in kleinen, alltäglichen Dingen. Seid treu, nicht nur in euren Handlungen, sondern auch in euren Gedanken und Absichten. Weisheit bedeutet, sich auf das Wesentliche, die Liebe und die Erleuchtung zu konzentrieren. Frieden entsteht, wenn ihr friedliche Gedanken und Taten in eurer Beziehung pflegt. Und Glück – das findet ihr in den einfachen Momenten, die ihr miteinander teilt. Baut bewusst ausreichend Elemente der Freude in euren Alltag und eure Beziehung wird mit Freude erfüllt. Schafft Rituale der Freude und erweckt so die Freude in euch.“

Noah und Emilia sahen sich an, ihre Herzen waren leichter, ihre Seelen ruhiger. „Und vergesst nicht,“ fügte der Meister hinzu, „Meditation ist der Schlüssel, um all diese Prinzipien tief in euch zu verankern. Nehmt euch Zeit, um zusammen und auch allein in die Stille zu gehen. Denn in der Stille werdet ihr den Frieden finden, den ihr in der Hektik des Alltags sucht. Lebt aus der Ruhe heraus. Das ist der Schlüssel zum Glück.“

Mit diesen Worten verabschiedete sich der Meister von den beiden. Von diesem Tag an machten sie es sich zur Aufgabe, die fünf Grundsätze in ihr Leben zu integrieren. Sie meditierten gemeinsam, schüttelten ihre negativen Gefühle ab, richteten ihren Geist positiv aus und fanden immer wieder kreative Wege, Liebe, Treue, Weisheit, Frieden und Glück in ihren Alltag einzubinden. Und so fanden sie schließlich nicht nur das Glück in ihrer Beziehung, sondern auch den Frieden in sich selbst.

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