Das bezieht sich auf einen der vier großen Schüler von Shankaracharya. Shankaracharya lebte um 800 n.Chr., er hatte viele Schüler, aber vier besondere Schüler. Da war zunächst mal Padma-Pada, der Lotosfüßige, dann gab es Hasta-Malaka, dann gab es als drittes Sureshvara und als viertes Trotaka. Und für alle gibt es Geschichten, wie sie zu Shankara kamen. Und die von Padma-Pada gehört zu den besonders faszinierenden.

Padma-Pada war ein intellektuell nicht so Bemittelter, kann man sagen. Shankara hat ja Jnana Yoga gelehrt, Vedanta, höchste Weisheit, auch mit hoher intellektueller Schärfe und Klarheit. Der Jnana Yoga, den Shankara gelehrt hat, ist auch logisch und erfordert starke intellektuelle Klarheit. Und einer der Schüler war jetzt aber einer, der nicht so ganz mitkam, der hat das nicht so ganz verstanden. Die Fragen, die er gestellt hat, haben gezeigt, dass er wenig kapiert hatte, und er hielt immer den Unterricht auf.

Eines Tages wollte Shankara den Vortrag beginnen mit Meditation und er stellte fest, Padma-Pada fehlte. Und er fragte die anderen: „Was ist mit dem los?“ Und die sagten: „Das wissen wir auch nicht, aber fangen wir doch einfach an. Der Padma-Pada, der taugt sowieso nichts, der weiß sowieso nichts, versteht sowieso nichts.“ Und da sah Shankara, dass auf dem anderen Ufer des Flusses, wo sie gerade waren, dort war Padma-Pada und hat die Wäsche gewaschen von Shankara, denn Padma-Pada war einer, der seinem Guru dienen wollte. Er wollte schauen, „was braucht mein Guru“ und hat ihm gedient. Und er hat dem Guru alles getan, was er wollte. Und Shankara rief und sagte: „Hey, du, Om, Atman.“ Wie auch immer er ihn genannt hat, ich weiß es nicht. Aber jedenfalls hat er gesagt: „Du, der Unterricht fängt an, komm sofort hierher.“

Padma-Pada, der unendliches Vertrauen hatte in seinen Guru Shankara, rannte einfach los. Und da war jetzt der Fluss dazwischen. Und so rannte der Schüler auf dem Fluss entlang. Und überall, wo dieser Schüler auftrat, war ein Lotos und die Lotosblüten gingen, so dass der Schüler überall stehenbleiben konnte und sich abstützen konnte. Und so lief dieser Schüler über den Fluss hinüber. Als er auf der anderen Seite ankam, dort lächelte Shankara, Padma-Pada verneigte sich vor ihm, und jetzt gab erst Shankara ihm den Namen Padma-Pada, der Lotosfüßige, denn unter den Füßen von Padma-Pada waren Lotosblüten entstanden. Und Shankara segnete Padma-Pada und durch den Segen wurde Padma-Pada jetzt besonders klug und er verstand die Schriften.

Padma-Pada ist sogar der Schüler unter den Schülern von Shankaracharya, der besonders viele Kommentare geschrieben hat, die bis heute in hoher Wertschätzung gehalten werden. So ist Padma-Pada ein Beispiel, dass Guru PriyaLiebe zum Guru, Guru BhaktiHingabe zum Guru, etwas sehr Wichtiges ist. Und dass es wichtig ist, seinem Guru mit Ehrerbietung zu begegnen, dass es wichtig ist, zu vertrauen und sich hinzugeben.

Selbst wenn du eine Weile nichts verstehst oder wenig verstehst, so wie im Falle von Padma-Pada, wenn du vertrauensvoll dienst und dich mit voller Hingabe dort bemühst, dann wird die Gnade kommen und du wirst zur höchsten Erkenntnis kommen. Padma-Pada ist dafür ein gutes Beispiel. Padma-Pada – der Lotosfüßige. Padma-Pada – der, der Lotosblüten unter den Füßen hatte. Padma-Pada – Name eines Schülers von Shankara und heute spiritueller Name für viele Menschen.

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