Im Unterschied zu Pravritti Marga. Pravritti Marga ist der Weg des Zuwendens. Du kannst dich abwenden und du kannst dich zuwenden und beides führt zur höchsten VerwirklichungNivritti heißt, du wendest dich ab von allem Begrenzten. Pravritti heißt, du wendest dich allem überall zu. Nivritti Marga heißt, du nimmst das Gelübde der Entsagung auf dich, du wirst ein Entsagter. In Nivritti Marga gehen in Indien, insbesondere im Hinduismus, heißt, du nimmst das Gelübde von Brahmacharya, das heißt in dem Fall, du nimmst das Gelübde der Keuschheit und der Enthaltsamkeit auf dich und du bereitest dich vor auf Sannyasa. Dann wirst du Sannyas nehmen, das heißt, das Gelübde der Entsagung ablegen, da gibt es auch ein gewisses Ritual, eine gewisse Zeremonie, und anschließend bist du Swami. Als Swami gehst du Nivritti Marga, den Weg der Entsagung. Das heißt, du hast keinen Besitz, den du persönlich nennst, du hast keine geschlechtlichen Beziehungen, du hast keinen Partner, mindestens keinen Liebespartner, und du nimmst dir vor, an nichts verhaftet zu sein.

Jemand, der in Nivritti Marga geht, ist aber mehr als nur im Sinne von geschlechtlicher Entsagung. Nivritti Marga heißt auch, dass du dir vornimmst, du willst wirklich an nichts hängen, du willst allem entsagen, alles loslassen. Natürlich, es gibt nicht nur Nivritti Marga. Die indischen Schriften sind voll von Vervollkommneten, die die höchste Verwirklichung erreicht haben in der Welt. Es gibt Janaka, es gibt die ganzen Rishis, die größtenteils verheiratet waren, die meisten hatten auch Kinder gehabt, die ganzen Inkarnationen Gottes, wie Rama und Krishna, hatten auch Kinder gehabt, waren verheiratet, hatten Frau, zum Teil sogar Frauen, wie Krishna, aber Rama hatte eine einzelne Frau und zwei Kinder. Sie gingen, man kann sagen, Pravritti Marga.

Menschen sind unterschiedlich. Es gilt aber, seinen Weg sehr bewusst zu gehen. Nivritti Marga, der Weg der Entsagung, hat seine eigene SchönheitSwami Sivananda preist ihn in einigen seiner Werke, natürlich insbesondere im Buch „Necessity of Sannyasa“, wo es darum geht, Sannyas zu nehmen, dass das auch wichtig ist. Aber Swami Sivananda hat auch geschrieben über Leben in Beziehung und im Beruf und wie man im Alltag ein spirituelles Leben führen kann und so auch zur Verwirklichung kommt.

Bei Yoga Vidya geht die Mehrheit der Menschen, kann man sagen, eine gewisse Pravritti Marga, und wir haben ein paar, die das Gelübde von Brahmacharya und von Sannyasa auf sich genommen haben, das heißt Entsagung und Enthaltsamkeit. Man kann auch sagen, diejenigen, die im Ashram leben, die haben eine Mischung aus Pravritti und Nivritti. Wir haben ja in den Yoga Vidya Ashrams Menschen, die in Familie leben, in Beziehung leben, Kinder haben. Auf der einen Seite haben sie also ein Leben mit Familie, PartnerschaftLiebe usw., auf der anderen Seite haben sie aber auch ein Gemeinschaftsleben und haben weniger, man kann sagen, Privatsphäre, dafür ein Gemeinschaftsleben. Also, man verzichtet auf etwas, um etwas anderes zu haben. Und so gibt es verschiedene Zwischenschattierungen. In jedem Fall kannst du sagen, auch wenn du ein Leben in Beruf und Familie hast, du kannst dennoch etwas Nivritti üben, im Sinne von Verhaftungslosigkeit, Wunschlosigkeit und Loslassen. Aber Nivritti Marga ist der Weg des Loslassens, der Weg der Entsagung, ist das monastische Leben eines Mönches und einer Nonne.

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