Nagarjuna ist einer der großen Weisheitslehrer im Buddhismus. Bereits als Jugendlicher trat er in ein Kloster ein und wurde Mönch. Da er sehr intelligent war, las er viel und erlangte schnell ein großes Wissen. Doch bald erkannte er, dass ihn Wissen alleine nicht zur Erleuchtung bringt.
Er verließ das Kloster und lebte als freier Yogi. Er praktizierte den Kundalini-Yoga. Er erweckte durch Atemübungen die Kundalini-Energie in seinem Wurzelchakra (in der Erde unter sich) und ließ sie dann durch alle Chakren bis zu seinem Kopf aufsteigen. Wenn die Kundalini-Energie (die Kundalini-Schlange) seinen Kopf erreichte, gab es einen Bewusstseinsumschwung in seinem Kopf. Seine Gedanken kamen zur Ruhe. Nagarjuna wurde friedlich und glücklich. Er war im Licht und lebte im Licht. Nach zwölf Jahren hatte er alle Dämonen in seinem Geist gebändigt. Er gelangte in das erleuchtete Sein. Er lebte friedvoll und glücklich im Hier und Jetzt. Aber auf einer tiefen Ebene war er nicht zufrieden mit seinem Leben. Ihm fehlte die Liebe in seinem Leben. Er erkannte, dass die Liebe die Essenz des Lebens ist.
Er überlegte, wie er die Liebe in sein Leben bringen konnte. Er beschloss für das Glück und die Erleuchtung aller Wesen zu leben. Das ist die Essenz des Mahayana-Buddhismus. Man nimmt selbst die eigene Erleuchtung nicht so wichtig wie das Glück seiner Mitmenschen. Weil letztlich alles eins ist. Wir sind nicht von unseren Mitwesen getrennt. Ihr Glück ist unser Glück. Ihr Leid ist unser Leid. Deshalb ist es notwendig die eigene Erleuchtung zu übersteigen und als spiritueller Diener aller Wesen zu leben.
Nagarjuna brauchte einen Weg des Helfens, der zu ihm passte. Da er sehr klug war und viel Wissen hatte, beschloss er als spiritueller Lehrer zu leben. Er befreundete sich mit dem König des Landes, gründete eine Universität und schrieb jeden Tag einen kleinen spirituellen Text, um seine Mitmenschen zu erfreuen.
Er entwickelte die Lehre vom mittleren Weg. Aus seiner Sicht besteht der Kosmos aus verschiedenen Ebenen. Er besteht aus der Ebene der materiellen Welt (Samsara, Dualität aus Freude und Leid) und der Lichtwelt (Nirwana, Erleuchtung, Leerheit, ohne Ego). Beide Ebenen sind nicht wirklich voneinander getrennt. In der Erleuchtung erlangt man ein Einheitsbewusstseins. Alles ist eins. Leere ist Form und Form ist Leere.
Die große Kunst ist es in der Erleuchtung (im Licht) zu verweilen und gleichzeitig in der materiellen Welt zu handeln, ohne in das Egobewusstsein abzurutschen und sein inneres Glück zu verlieren. Das gelingt durch den Weg der umfassenden Liebe, den Bodhisattva-Weg. Ein Bodhisattva ruht im Glück der Erleuchtung (Buddha lehrte, dass das Nirwana höchstes Glück ist) und wirkt gleichzeitig egolos für das Glück aller Wesen. Dadurch wächst er immer weiter in seinen spirituellen Fähigkeiten und kommt von der Stufe eines Arhats (Heiligen, Erleuchteten) zu der Stufe eines Buddhas (Meister der spirituellen Kräfte).
Nagarjuna ging diesen Weg und gilt deshalb als der zweite Buddha. Einen ähnlichen Weg zeichnet auch Amitabha auf, das große Vorbild im Amitabha-Buddhismus. Letztlich ist dieser Weg ganz einfach. Wir sollten immer gut für uns und unser eigenes Glück sorgen. Und gleichzeitig vorwiegend für das Glück aller Wesen leben. Wir sollten jeden Tag allen Wesen und der ganzen Welt Licht senden und jeden Tag eine gute Tat tun. Und wir sollten dabei einen mittleren Weg gehen, der weder uns noch unsere Mitmenschen überfordert.
Wikipedia: Nagarjuna (ca. 2. Jahrhundert) gilt als die erste historisch bedeutende Persönlichkeit im Kontext des Mahāyāna-Buddhismus. Das zentrale Motiv hinter Nāgārjunas Lehrtätigkeit war die „Schule des Mittleren Weges“ (Mādhyamaka). Das Ziel seiner Methodik, die durch eine Zurückweisung von extremen Standpunkten charakterisiert war, lag darin, die buddhistische Lehre wieder als einen konsequenten Weg der Mitte begreifbar zu machen.
Über die Person Nāgārjunas ist so gut wie kein gesichertes Wissen verfügbar. Die innerhalb der buddhistischen Tradition lange nach seinem Tode verfassten Hagiographien sind sehr stark mit Mythen und Legenden ausgeschmückt, und daher in Bezug auf eine Herausarbeitung historisch belegbarer Fakten höchst unzuverlässig. Zu diesen meist pädagogisch gedachten und von großer Verehrung gekennzeichneten Legenden gehören Geschichten, deren Inhalte von Tradition zu Tradition mit leichten Abwandlungen überliefert sind.
In einer Erzählung erregt Nāgārjuna durch seine Lehrreden die Aufmerksamkeit eines mythischen Volkes von drachenähnlichen Schlangenwesen, den Nāgas (Nils: die Schlange ist ein Symbol für die Kundalini-Energie). Sie laden Nāgārjuna in ihre auf dem Grund des Meeres liegende Heimatwelt ein (Nils: ein Symbol für das Meer der Energie, das uns umgibt) und händigen ihm dort die Prajñāpāramitā-Schriften (Nils: den Weg der Weisheit, der Erleuchtung) aus. Diese Legende spielt auf Bedeutung des Namens „Nāgārjuna“ an, der übersetzt etwa soviel bedeutet wie „weiße Schlange“. Die indische Mythologie verbindet die Farbe Weiß (arjuna) mit Reinheit (Nils: im Licht leben) und das Symbol der Schlange (nāga) mit Weisheit (Nils: Kundalini-Energie, Nagarjuna bedeutet Meister der Kundalini-Energie).
Als annähernd gesichert gilt, dass Nāgārjuna im 2. Jahrhundert n. Chr. als Sohn einer Brahmanenfamilie in der mittelindischen Region Vidarbha im heutigen Bundesstaat Maharashtra zur Welt kam. Vermutlich verbrachte er sein späteres Leben bis zu seinem Tod im in Südindien gelegenen Amaravati. Auf dem Berg Sri Parvata soll Nāgārjuna ein Kloster gegründet und dort unterrichtet haben. Aus verschiedenen Quellen geht hervor, dass Nāgārjuna vermutlich eine langjährige Freundschaft zu einem Herrscher der Śātavāhana-Dynastie pflegte.
Nāgārjuna warnt davor, die Leerheit mit einer hinter der Welt liegenden „Realität“ zu verwechseln. Man sollte sich davor hüten, sie ihrerseits zum Träger einer Substanz oder gar zum „wahren Wesen“ der Phänomene zu machen. Die Leerheit ist für Nāgārjuna vorrangig im Sinne eines Hilfsmittels zu verstehen. Die höchste Wahrheit kann nicht gesagt werden, man kann nur auf sie hindeuten mittels konventioneller Wahrheit – um sie daraufhin in einer tiefer gehenden, intuitiven Einsicht unmittelbar zu erfahren. Es gibt nichts, was Samsara vom Nirvana, und das Nirvana vom Samsara unterscheidet. Nur derjenige, der nicht zur Weisheitserfahrung der universellen Einheit gelangt ist, haftet an ihnen, und dies versperrt ihm den Weg zur Einsicht – er errichtet eine Grenze zwischen Samsara und Nirvana, die es nicht gibt.
Kommentare
Danke, das war es , was ich heute gebraucht habe!