Meister Eckhart, das Zentrum der christlichen Mystik

Meister Eckhart war ein bedeutender Theologe und Mystiker des Mittelalters. Er wurde um 1260 in Hochheim (heute Teil von Thüringen) geboren und trat in den Dominikanerorden ein, in dem er auch später als Priester und Lehrer tätig war. Meister Eckhart ist bekannt für seine Schriften und Predigten, in denen er das Ziel der mystischen Erfahrung beschreibt. Er betonte die Bedeutung der direkten Erfahrung Gottes und lehrte, dass Gott in jedem Menschen gegenwärtig ist. Eckharts Einfluss reichte über das Mittelalter hinaus und seine Werke beeinflussten später auch andere bedeutende Mystiker wie Johannes Tauler und Heinrich Seuse.

Heute wird Meister Eckhart in der katholischen Kirche als bedeutender Theologe und Mystiker des Mittelalters anerkannt. Allerdings wurde er zu seiner Zeit auch kritisiert und verfolgt, da einige seiner Ideen als ketzerisch angesehen wurden. Im Jahr 1329 wurde eine päpstliche Bulle erlassen, in der einige der von Eckhart geäußerten Ideen verurteilt wurden. In den Jahrhunderten danach wurde er von vielen Kirchenvertretern als Ketzer angesehen, und seine Schriften wurden auf den Index gesetzt.

Erst im 20. Jahrhundert wurden Meister Eckharts Schriften wieder verstärkt studiert und seine Bedeutung als Mystiker und Theologe anerkannt. Im Jahr 1980 hat Papst Johannes Paul II. in einer Ansprache anerkannt, dass Meister Eckhart „zweifellos einer der größten Theologen des Mittelalters“ war und dass seine Schriften „ein wertvolles Zeugnis der christlichen Spiritualität“ darstellen.

Nils: Nach Meister Eckhart muss man den Begriff Gott übersteigen, um Gott zu erfahren. Gott ist über allen Begriffen.

ChatGTP: Ja, das stimmt. Meister Eckhart betonte die Bedeutung der Erfahrung des „über-begrifflichen“ oder „über-konzeptuellen“ Gottes, der sich jenseits aller menschlichen Vorstellungen und Begriffe befindet. Er glaubte, dass das menschliche Denken und die Sprache zwar wichtig sind, um die Wahrheit zu suchen und auszudrücken, aber dass sie auch begrenzt sind und uns nicht vollständig zur Erkenntnis Gottes führen können.

99 Meister Eckhart und Buddhismus

Nils: Hier eine Verbindung zum Buddhismus.

ChatGTP: Diese Idee hat tatsächlich eine gewisse Ähnlichkeit mit der Lehre des „Nirvana“, das jenseits aller Konzepte und Vorstellungen existiert. D.T. Suzuki, ein bekannter Zen-Buddhist, hat in seinen Schriften immer wieder betont, dass Zen nicht auf eine bestimmte religiöse Tradition beschränkt ist und dass es eine universelle Weisheit gibt, die allen spirituellen Traditionen zugrunde liegt.

In der Tat hat Suzuki auch darauf hingewiesen, dass einige der Ideen von Meister Eckhart in der Zen-Philosophie wiederzufinden sind, insbesondere die Idee der „Leere“ oder der „Nicht-Dualität“. Beide Traditionen betonen auch die Bedeutung der inneren Erfahrung.

Insgesamt lässt sich sagen, dass Meister Eckhart und der Zen-Buddhismus einige Gemeinsamkeiten in ihrer Betonung der direkten Erfahrung und der Überwindung dualistischen Denkens haben, obwohl es auch Unterschiede in ihren spezifischen Konzepten und Praktiken gibt.

100 Die Lehre von Meister Eckhart?

Die Lehre von Meister Eckhart ist sehr umfangreich und komplex, aber im Kern geht es um die Suche nach der direkten Erfahrung Gottes und der Einheit mit ihm. Eckhart betonte, dass wir uns von unseren Vorstellungen und Identifikationen lösen müssen, um Gott zu erfahren. Er glaubte, dass wir uns von allen egozentrischen Vorstellungen und Bedürfnissen befreien müssen, um uns der göttlichen Gegenwart in uns und um uns herum bewusst zu werden.

Meister Eckhart betont in seine Geschichte von Maria und Martha die Verbindung von tätiger Liebe und Kontemplation. Er erzählt die Geschichte von zwei Schwestern, die Jesus besuchten. Martha war damit beschäftigt, das Haus zu organisieren und das Essen vorzubereiten, während Maria sich einfach niederließ und Jesus zuhörte.
Martha beklagte sich darüber, dass ihre Schwester nicht half, aber Jesus sagte ihr, dass Maria das bessere Teil gewählt hatte, nämlich sich auf ihn und seine Worte zu konzentrieren.

Meister Eckhart betont, dass wir unsere Aufgaben im Leben erfüllen und uns um unsere Mitmenschen kümmern müssen, aber dass dies nicht auf Kosten unserer spirituellen Praxis geschehen sollte. Wir sollten uns Zeit nehmen, um zu meditieren, zu beten und uns mit Gott zu verbinden, um unsere spirituelle Kraft zu entfalten. Eckhart glaubte, dass die Verbindung von tätiger Liebe und Kontemplation uns dazu befähigt, in der Welt zu handeln und gleichzeitig spirituell zu entwickeln.

101 Zitate von Meister Eckhart

„Das ewige Wort wird nur in der Stille laut. Gott ist ein Gott der Gegenwart. Denke nicht, dein Heil zu setzen auf ein Tun! Man muss es setzen auf ein Sein. Stille sein und Schweigen muss sein; wo dies Wort vernommen wird, da versteht man es recht. Nun hat sich die Seele mit den Kräften nach außen zerspreitet und zerstreut, in gleichem Maße sind sie schwächer, inwendig ihr Werk zu treiben. Denn jede zerstreute Kraft ist unvollkommen. Darum: will sie inwendig eine kräftige Wirksamkeit entfalten, so muss sie alle ihre Kräfte wieder heimrufen und sie aus den zerstreuten Dingen heraussammeln in ein inwendiges Wirken.

Halte dich abgeschieden von allen Menschen, bleibe ungetrübt von allen aufgenommenen Eindrücken, mache dich frei von allem, was deinem Wesen eine fremde Zutat geben könnte, und richte dein Gemüt allzeit auf ein heilsames Schauen. Wer unbetrübt und lauter sein will, muss eines besitzen, das ist die innere Einsamkeit.  Gott und ich sind eins. Durch das Erkennen nehme ich Gott in mich hinein und durch die Liebe gehe ich in Gott ein. 

Wenn aber die Seele erkennt, dass sie Gott erkennt, so gewinnt sie zugleich Erkenntnis von Gott und von sich selbst. Der erkennt Gott recht, der ihn in allen Dingen gleicherweise erkennt. Man muss lernen, bei allem, was man tut, innerlich frei zu sein. Je weiser aber und mächtiger ein Meister ist, um so unmittelbarer geschieht auch sein Werk und um so einfacher ist es. Immer ist die wichtigste Stunde die gegenwärtige; immer ist der wichtigste Mensch, der dir gerade gegenübersteht; immer ist die wichtigste Tat die Liebe.“

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