Mein verrücktes Leben als Yogi

Der größte Schatz im Leben ist die Weisheit. Hören wir die Geschichte von dem jungen Mann, der auf der Suche nach der Weisheit war.

Es war einmal ein junger Mann, der fragte sich, was er mit seinem Leben anfangen sollte. Alle Möglichkeiten lagen vor ihm. Er hatte gerade sein Abitur gemacht. Viele Jahre anstrengenden Lernens lagen hinter ihm.

Deshalb wollte der junge Mann als erstes das Leben genießen. Von Hamburg aus trampte er über die Autobahn nach Süd-Frankreich. In Marseille traf er in der Jugendherberge eine junge Frau. Da erkannte er, dass das Leben zu zweit viel mehr Spaß bringt. Sie trampten zusammen an der Cote Azure entlang bis nach Monacco. Es war eine schöne Zeit. Sie hatten viel Spaß und lachten viel. Aber in Montecarlo trennten sich ihre Wege. Im Spielcasino von MonteCarlo verspielte er sein ganzes Geld. Da erkannte er, dass das Glück in der Liebe und im Spiel nicht lange anhält.

Wo war das Glück zu finden, dass er suchte? Auf einem Aprikosenfeld in Südfrankreich bekam er von dem Bauern eine Aprikose geschenkt. Wie köstlich war diese eine Aprikose? Die Sonne schien, die Luft war warm und im Gras zirpten die Zikaden. Der junge Mann saß im Gras und genoss das Leben. Ihm wurde klar, dass das Glück in den kleinen Dingen zu finden ist. Oder besser in einer bescheidenen Geisteshaltung. Wer mit wenig zufrieden ist, der ist meistens zufrieden.

Als er wieder zuhause in Hamburg war, zog er in eine kleine Wohngemeinschaft mit zwei Freunden und begann zu studieren. Er studierte alles, wozu er Lust hatte. Er hatte einen großen Wissensdurst. Was sagten die großen Denker der Welt über den Sinn des Lebens? Was hatten sie herausgefunden? Der junge Mann beschäftigte sich mit dem griechischen Weisen Sokrates, dem Begründer der westlichen Philosophie. Er las Epiktet, Seneca und Epikur.

Sokrates hatte die Frage nach der Wahrheit gestellt. Aber Epikur gab die Antwort. Seine Philosophie war die Lehre vom inneren Glück. Ein Mensch sollte an seinen Gedanken arbeiten, positiv denken, inneren Frieden finden und ein bescheidenes Leben, am besten mit einigen guten Freunden, führen. Er sollte für das Glück aller Wesen wirken. So würde das Leben am besten gelingen.

Damals war an den Universitäten politisch viel los. Es war die Zeit der 68iger. Es gab ständig Diskussionen, Demonstrationen und wilde Parties. Sex and Drugs and Rock n Roll. Von Drogen hielt der junge Mann nicht viel. Er hatte mal etwas Haschisch geraucht. Aber es war nicht sein Weg. Er interessierte sich eher für die Rettung der Welt. Drogen machten träge und passiv. Und außerdem schadeten sie der Gesundheit. Seine Eltern waren große Anhänger einer gesunden Ernährung. Bereits als Kind hatte er jeden Tag sein Müsli gegessen. Von daher passte es nicht jetzt in den Drogensumpf abzugleiten. Er wollte lieber lange, gesund und glücklich leben.

Auch die freie Liebe der damaligen Zeit war nicht sein Ding. Seine erste Freundin war eine heiße Studentin. Leider war sie zu heiß. Sie ging mit vielen Männern ins Bett. Das tat dem jungen Mann im Herzen weh. Das wollte er nicht. Also suchte er sich in Zukunft nur eine Frau, die ihm auch treu war. Die fand sich auch bald. Der junge Mann arbeitete als Schilehrer in der Studentenorganisation. Er reiste in einem großen Bus von Hamburg aus nach Österreich in die schneebedeckten Berge. Es saßen dort auch viele junge Frauen im Bus. Und natürlich verliebte sich sofort eine junge Frau in den attraktiven jungen Schilehrer, der so klug reden konnte und gleichzeitig auch viel Humor hatte. Auf einer Apres Ski Party kam es dann zum ersten Kuss. Ein halbes Jahr später zogen sie zusammen.

Nach dem Examen tauchte plötzlich wieder die Frage nach dem tieferen Sinn des Lebens auf. Wie sollte der junge Mann, der jetzt nicht mehr ganz so jung war, sein weiteres Leben gestalten? Die Beziehung mit der Frau war inzwischen nicht mehr ganz so glücklich. Sie hatten ein Kind bekommen und als junge Eltern viel Streit und Stress. Sie lebten sich langsam auseinander.

Da traf der junge Mann auf den indischen Weisen Buddha. Buddha meinte, dass der tiefere Sinn des Lebens die Erleuchtung sei. Das äußere Leben auf der Erde sei überwiegend Leid. Aber man könnte sich befreien. Man könnte sein Ego loslassen und im Nirwana leben. Nirwana sei das höchste Glück. Erleuchtung sei die große Befreiung. Dazu müsste man am besten als Mönch oder als abgeschiedener Yogi leben und viel meditieren.

Der junge Mann hatte keine Lust ein Mönch zu werden. Auf Beziehungen und Sex wollte er nicht verzichten. Aber die Idee, als freier Yogi zu leben, gefiel ihm. Er trennte sich von seiner Frau, wurde Yogalehrer und zog in sein kleines Haus im Wald, in dem er bereits als Student mit seinen Freunden gelebt hatte. Das Geld zum Leben verdiente er als Yogalehrer an der Volkshochschule.

Er lebte konsequent nach einem spirituellen Tagesplan. Er spürte genau, wann er was wie brauchte. Er las in den Büchern seiner Meister, er ging dreimal am Tag spazieren, machte einige Yogaübungen, meditierte jeden Tag viele Stunden und hatte auch etwas Spaß. Er arbeitete an seinen Gedanken und motivierte sich durch positive Leitsätze. Er löste sein Ego auf, indem er im Schwerpunkt für das Glück seiner Mitmenschen lebte. Er schrieb Bücher und sandte jeden Tag allen seinen Freunden und der ganzen Welt Licht.

Nach vier Jahren intensiver spiritueller Praxis brach er zur Erleuchtung durch. Da erkannte er, dass Buddha recht hatte und dass die Erleuchtung der große Schatz im Leben ist. Das Glück der Erleuchtung überstieg bei weitem alles bisher erfahrene Glück. Gleichzeitig verschwanden alle Ängste und er lebte in einem tiefen Frieden. Das war für ihn die beste Art sein Leben zu leben. Er lebte im erleuchteten Sein und wirkte für das Glück aller Wesen.

Als er genau in sich hinein spürte, stellte er fest, dass er sich doch etwas einsam fühlte. Ihm fehlte eine Frau. Es war nicht gut für ihn auf die Dauer alleine zu leben. Also begann das größte Abenteuer seines Lebens. Er meldete sich im Internet bei einer Partnerbörse an. Und tatsächlich fand sich sofort eine passende Frau. Jetzt lebt er gemeinsam mit seiner Frau in seiner kleinen Hütte glücklich und zufrieden vor sich hin.  Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute und haben Spaß am Leben. Und manchmal streiten sie sich auch, denn beide sind ziemlich eigensinnig. Aber sie können auch über sich lachen und finden so immer wieder zur Harmonie.

Das hier ist nur ein verrücktes Märchen. Glaube nicht, was ich hier sage. Denke selbst nach. Finde deinen eigenen Weg des Lebens. Finde deine eigene Weisheit. Was willst du von deinem Leben? Was ist dein Weg des Glücks? Welche spirituellen Übungen funktionieren für dich? Schreibe das Märchen deines eigenen Lebens. Mit einem glücklichen Ausgang, denn alle wahren Märchen enden in der dauerhaften Liebe und im Glück.

 

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