Mein Erleuchtungsweg

Bereits als Jugendlicher war ich auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Ich erkannte, dass glücklich zu sein der tiefere Sinn des Lebens ist. Ich probierte viele Glückswege aus. Ich suchte das Glück in der Liebe, im beruflichen Erfolg in schönen Reisen und im äußeren Konsum. Doch das große dauerhafte Glück fand ich nirgends. Überall gab es den ständigen Wechsel von Freude und Leid. Am Anfang war eine Liebesbeziehung meist sehr beglückend. Doch nach einiger Zeit kehrte der Alltag ein, man gewöhnte sich an den Partner und sah auch die negativen Seiten. So war es auch mit meinen Berufen, mit meinen Reisen und mit dem Genuss von äußeren Dingen.Ich suchte weiter, bis ich im Alter von 30 Jahren auf den Philosophen Epikur traf. Epikur lehrte, dass der Mensch das Hauptglück in sich selbst suchen müsste. Das bestätigt auch die moderne Glücksforschung. Danach kommt 90% des Lebensglücks eines Menschen aus der Psyche. Die Psyche eines Menschen bestimmt sein allgemeines Lebensglück. Zwar gibt es Schwankungen bei Freude und bei Leid. Aber nach einiger Zeit kehrt ein Mensch normalerweise zu seinem allgemeinen Glücksniveau zurück. Wenn ein Mensch dauerhaft auf einem höheren Niveau glücklich sein will, muss er an sich selbst arbeiten. Grundsätzlich kann jeder Mensch mit einfachen Techniken wie Sport, Meditation und Gedankenarbeit sein Glücksniveau um 40 % erhöhen. Sonja Lyubomirsky empfiehlt es jeden Tag 20 Minuten zu meditieren, etwas Sport zu treiben, positiv zu denken und regelmäßig positive Aktivitäten in den Alltag einzubauen.Das allgemeine Glücksniveau eines Menschen kann durch extreme Leidsituationen und durch übergroßen Lebensstress stark absinken. Wir können am Leben zerbrechen. Aber wir können auch am Leben innerlich wachsen. Durch den Weg der Erleuchtung können wir unser Glücksniveau anheben. Im indischen Yoga heißt es, dass ein Erleuchteter 100 mal glücklicher ist als ein Nichterleuchteter. Und ein erleuchteter Karma-Yogi (Bodhisattva) ist noch 100 mal glücklicher als ein normaler Erleuchteter. Durch den Weg der Liebe können wir unser Glück stark vergrößern. Deshalb verbindet der moderne Neohinduismus ebenso wie der Mahayana Buddhismus den Weg der Meditation mit dem Weg der umfassenden Liebe.Als ich durch den griechischen Philosophen Epikur den Weg des inneren Glücks begriffen hatte, begann ich in der Psychologie, in der Philosophie und in den verschiedenen Religionen nach guten Techniken für den Weg der Erleuchtung zu suchen. Es gibt viele spirituelle Systeme auf der Welt. Sie enthalten viele wunderbare Techniken zur Entwicklung des inneren Potentials. Wichtig ist es genau zu spüren, was für einen persönlich hilfreich ist und was nicht. Wichtig ist es des weiteren aus den passenden Techniken den persönlichen Weg zu entwickeln und diesen konsequent bis zum Ziel zu gehen. Wir können einen traditionellen spirituellen Weg gehen oder unseren eigenen Weg finden. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Der Nachteil eines traditionellen Weges besteht darin, dass man leicht in den Dogmen festhängt, das Gespür für sich selbst verliert und irgendwann auf seinem Weg stagniert. Die Gefahr auf einem undogmatischen Weg ist es, dass man zu undogmatisch wird, keine Ausdauer hat, das Üben aufgibt und den großen Schatz wieder verliert.Ich machte eine Ausbildung als Yogalehrer und erlernte so die Techniken des Hatha-Yoga. Ich absolvierte eine dreijährige Ausbildung als Psychotherapeut und bekam so mein psychologisches Wissen. Ich beschäftigte mich mit dem Christentum, dem Hinduismus, dem Taoismus und dem Buddhismus. Von allen Religionen lernte ich sehr viel. Letztlich blieb ich beim Buddhismus als meinem Hauptweg.Ich gab meinen damaligen Beruf als Rechtsanwalt auf und wurde ein Yogi. Von meinen Großeltern erbte ich ein kleines Haus im Wald. Dort zog ich ein und praktizierte jeden Tag nach einem festen Tagesplan lesen, gehen, meditieren, Gutes tun und das Leben genießen. Ich arbeitete als Yogalehrer und teilweise auch als Psychotherapeut. So finanzierte ich mein abgeschiedenes Leben.1988 begann ich meinen spirituellen Weg. Vier Jahre brauchte ich, um die für mich hilfreichen spirituellen Übungen zu finden. Ich brach sehr oft zur Erleuchtung durch. Aber der Weg der Erleuchtung entpuppte sich als sehr langwierig. Was einen Menschen aus meiner Sicht an der Erleuchtung hindert, sind seine inneren Verspannungen. Diese inneren Verspannungen entstehen durch Leidsituationen, Anhaftung an weltliche Genüsse und durch den Stress des Lebens. Sie haben sich durch viele Leben hinweg entwickelt. Es dauert also einige Zeit, bis man diese Verspannungen aufgelöst hat. Dann kann die spirituelle Energie frei fließen und es entstehen innerer Frieden, Glück und Erleuchtung.Die Verspannungen können im Körper und im Geist sitzen. Wir brauchen also Übungen für den Körper und den Geist. Gute körperliche Übungen sind das tägliche Gehen, Joggen und Yoga. Die wichtigsten geistigen Übungen sind Meditation und Gedankenarbeit. Oft hängen beide Bereiche zusammen. Wir lösen zuerst die Verspannungen im Körper. Und plötzlich wird auch unser Geist frei. Oder umgekehrt. Wir lösen ein Problem im Geist und unser Körper entspannt sich.Durch meine speziellen Techniken (Kundalini-Yoga, Gottheiten-Yoga, Guru-Yoga) konnte ich gut spirituelle Energie in mir erzeugen. Ich kam dadurch sehr schnell in den Frieden, ins Glück und in höhere Bewusstseinszustände. Aber dann löste diese starke spirituelle Energie innere Verspannungen und ich wurde von Reinigungsprozesse überschwemmt. Das beobachte ich jetzt seit vielen Jahren bei mir. Dieser Weg ist ein sehr schneller Weg des spirituellen Wachstums. Nach der Lehre des tibetischen Buddhismus kann man damit in einem Leben zur Erleuchtung kommen. Normalerweise braucht man dazu viele Leben. Aber die Reinigungsprozesse können sehr anstrengend sein. Der Körper beginnt zu glühen, die Muskeln vibrieren, man kann nicht schlafen und der Geist wird von negativen Gedanken heimgesucht. Das geschieht insbesondere dann, wenn sich alte Traumata lösen. Bei der Auflösung von alten Traumata muss man grundsätzlich noch einmal durch alle Gefühle hindurchgehen, die das Trauma ausgelöst haben.Ich habe festgestellt, dass es viele verschiedene Stufen der Erleuchtung gibt. Die meisten Menschen kennen es, wenn durch lange Spaziergänge in der Natur innerer Frieden, Glück und Harmonie entstehen. Der Geist wir frei, glücklich und positiv. Insofern können die meisten Menschen eine einfache Stufe der Erleuchtung erfahren. Durch systematische spirituelle Übungen kann dieses Glück noch vertieft werden. Wir können in ein Einheitsbewusstsein (Nirwana) durchbrechen, unser Ego (Ich-Bewusstsein) kann sich auflösen und wir haben das Gefühl im Licht zu leben. In uns ist das Licht und um uns herum ist das Licht. Im tibetischen Buddhismus nennt man das den Zustand des klaren Lichts. Unser inneres Glück kann so groß werden, dass wir in ein Paradies-Bewusstsein eintreten. Wir erfahren dann die Welt um uns herum als Reines Land und als Paradies.Tiefste Erleuchtungszustände können wir nicht erzwingen. Sie kommen von alleine zu ihrer Zeit. Einmal lag ich in der Meditation, als eine Energiesäule in meinem Körper hochstieg. Als sie den Kopf erreichte, verwandelte sich mein Bewusstsein. Ich erlebte einen Zustand höchster Glückseligkeit, absoluter Egolosigkeit, Wahrheit, Frieden und Liebe. Ein anderes Mal wachte ich morgens auf und mein Ego hatte sich aufgelöst. Ich blieb zwei Wochen in einem Zustand des reinen Bewusstseins. Ich erlebte wie sich meine Chakren öffneten. Als sich das Herzchakra öffnete, gelangte ich in einen Zustand unbeschreiblich großer Liebe zu allen Wesen. Alles war Liebe. Als sich mein Kraftchakra im Unterbauch öffnete, erfuhr ich große innere Kraft. Als sich mein Wurzelchakra im Beckenboden öffnete, kam ich in die Dimension absoluten Gleichmuts. Selbst das größte Leid konnte mich nicht mehr berühren. Durch diese Erfahrungen lernte ich, wie weit man sich spirituell entwickeln kann.Nach der Aussage von Mutter Meera ist der spirituelle Weg endlos. Man kann sich ewig weiter entwickeln. Bis das Bewusstsein so weit wird wie der Kosmos und man die höchsten Siddhis (spirituelle Fähigkeiten) erlangt. Man kommt dann in eine Stufe der Allgegenwart, der Allwissenheit und der Allmacht, auf der man allen Wesen auf dem spirituellen Weg helfen kann. Das ist die Stufe der Buddhaschaft. Ein Buddha kann allen Menschen, die sich mit ihm verbinden, das geben, was sie für ihren Sieg auf dem spirituellen Weg brauchen. Er kann ihnen Energien übertragen, sie heilen und sie auf dem spirituellen Weg führen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass genau dieses geschieht, wenn man einen erleuchteten Meister hat. Ich bin sehr dankbar für meine Meister. Ich habe viele Wunder auf meinem Weg erlebt.

 

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