Eines der besten Dinge, die Menschen in der modernen Gesellschaft tun können für sich und letztlich auch für andere, ist, Meditieren. Meditationwar immer schon das Zentrum der meisten spirituellen Traditionen, egal, ob fernöstliche oder christliche Mystik oder Sufis oder in schamanistischen Traditionen. In die Ruhe zu gehen, in die Stille zu gehen, ist etwas ganz Großartiges. Es gibt inzwischen eine auch große empirische Forschung, die zeigt, dass eigentlich es nichts gibt, was der Mensch in der modernen westlichen Gesellschaft tun kann, also nichts, das so gut ist für seine psychische Gesundheit wie Meditation. Es gibt ein schönes Buch von Ulrich Ott, „Meditation für Skeptiker“. Übrigens ein gutes Geschenk für Menschen, die irgendwo der ganzen Yoga- und Meditationssache skeptisch gegenüberstehen. Ich habe das gerade zu Weihnachten meinem Vater geschenkt. Seit dem meditiert er regelmäßig und hat festgestellt, ein paar Probleme, die er hat, irgendwie, ich will jetzt nicht detailliert darüber sprechen, aber jedenfalls, ist erheblich besser geworden. Und mein Vater war schon sehr skeptisch. Also, wir können sagen, Meditation hilft z.B. bei chronischem Schmerzsyndrom. Meditation, die beste Vorbeugung, sogar Behandlung, bei Burnout und Depression. Übrigens, vollkommen entgegengesetzt dem, was man bis vor fünfzehn Jahren gesagt hat. Da wurde behauptet, jemand in einer Depression sollte nicht meditieren, weil er dann vielleicht noch tiefer reinrutscht. Die empirische Forschung zeigt genau das Gegenteil. Wenn nichts mehr hilft und alle anderen, sogar psychotherapeutischen Ansätze nichts mehr bringen, Meditation kann immer noch etwas helfen. Meditation hilft, Vorbeugung gegen Demenz. Meditation hilft gegen Senilität. Jemand, der meditiert, kriegt kein Alzheimer. Man weiß nicht, warum, aber es gibt Forschungsarbeiten diesbezüglich. Also, eine Menge Dinge, und wenn wir irgendwann feststellen würden, dass die spirituellen Aspekte der Meditation wir nicht so voll erreicht haben, wenigstens haben wir was Gutes getan für körperliche und geistige Gesundheit. Natürlich, im Yoga und in allen mystischen Richtungen, praktizieren wir Meditation nicht nur, um uns besser zu fühlen, gesünder zu sein und psychischen Störungen vorzubeugen oder sie zu behandeln, sondern Meditation hat noch natürlich sehr viel tiefere Wirkungen. Meditation will uns zum einen zu unserem wahren Selbst bringen. Meditation will uns dahin bringen, wer wir wirklich sind.
Patanjalisagt im
Yoga Sutra, eines der wichtigsten Yogaschriften, „Yogas Chitta Vritti Nirodha. Tada Drastu Svarupe Vastanam.” Yoga will den Geist zur Ruhe bringen und dann kommen wir zu unserem wahren Wesen. Und die Yogis haben ja die optimistischte Weltsicht überhaupt, nämlich, der Mensch ist seiner Natur nach göttlich. Das Bewusstsein des Menschen ist eins mit dem kosmischen Bewusstsein. Und wenn wir meditieren, kann das, was in uns drin ist, herausleuchten. Und dieses tiefe Innere ist auch das Unendliche und das Ewige, das Bewusstsein hinter dem gesamten Kosmos. Und es hilft auch der Meditation, wenn wir uns das bewusst machen vor der Meditation. Zum einen können wir uns bewusst machen: „Egal, wie gut oder schlecht meine Meditation jetzt ist, egal, wie müde, wach, unkonzentriert oder konzentriert ich sein werde, ich tue etwas Gutes für mich.“ Das kann man sich bewusst machen. Das ist nämlich auch eine interessante Sache, empirische Forschung zeigt, vom psychischen und physischen Aspekt her, spielt es gar keine Rolle, wie gut man meditiert. Meditation ist etwas Gutes. Das zweite ist aber, wir können uns bewusst machen: „Ja, ich will mit dieser Meditation Kontakt aufnehmen mit der Tiefe meiner Seele.“ Wir können nicht sagen, dass das immer passiert. Wir können es nicht willentlich erzwingen. Wir können nur sagen: „Wenn es heute möglich ist, würde ich das gerne erfahren.“ Oder wir können sagen: „Ich will mit der Meditation über die Grenzen meiner Psyche, über die Grenzen meines Denkens, meines Egos, meiner Identifikation, Verhaftungen hinauskommen. Ich will Kontakt aufnehmen zu einer höheren Wirklichkeit. Das Göttliche, das Transzendente, das Numinose, wie auch immer man es ausdrücken will, möchte ich erfahren.“ Und wir bitten darum: „Möge es heute möglich sein.“ Und manchmal kann die Erfahrung sehr tief sein und manchmal ist sie nicht so tief. Und so ist, wie alles im Yoga, alles, was wir tun, eine Mischung aus Anstrengung, also Bemühung, dann richtige geistige Einstellung, und dann Loslassen, Vertrauen, es wird geschehen, was geschehen soll.

Hari Om Tat Sat

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