Mann und Frau in der Spiritualität

Aus der Erleuchtungssicht ist es ganz klar. Buddha, Gott (christlich), Brahman (Yoga) oder das Nirvana (Buddhismus) steht über der Dualität. Das Erleuchtungsbewusstsein ist einfach das Licht, der Urgrund unseres Seins (Quantenphysikalisch das höhere Informationsfeld hinter allen Dingen, eine Mischung aus Liebe, Energie und Information). Erleuchtung ist das Einheitsbewusstsein. Erleuchtung ist innere Reinheit, das heißt Auflösung aller Traumata, Loslassen aller Anhaftungen, innerer Frieden, totale innere Entspannung, totale innere Heilung. Aus der inneren Heilung entsteht dann das innere Glück, die innere Kraft und die umfassende Liebe. Mann und Frau gibt es in dieser Ebene nicht. Du bist in allem, eins mit allem.

Unterhalb der Lichtebene gibt es die Ebene der Dualität. Und die Dualität bezieht sich zum Einen auf Gut und Böse, Freude und Leid. Man überwindet diese Ebene, indem man weder an der Freude noch am Leid anhaftet. Man akzeptiert radikal alles gegebene Leid in seinem Leben. Man nimmt es total an, läßt es los und erhebt sich innerlich darüber. Alle Ängste verschwinden, es entsteht innerer Frieden und inneres Glück. Man verweilt gleichmütig in dem Tanz des Lebens aus Freude und Leid.

Die Dualität bezieht sich aber auch auf die Ebene von Mann und Frau. Zum Einen kann man versuchen die Anhaftung an das gegenüberliegende Geschlecht, also den Mann oder die Frau, loszulassen. Man kann die Männer geschlechtsneutral als Brüder oder Väter oder einfach Menschen sehen. Man kann die Frauen als Mütter, Schwestern oder einfach Menschen sehen. Wenn einem das nicht gelingt, kann man sich von den Männern oder Frauen fernhalten. Man kann ein Mönch oder eine Nonne werden, äußerlich oder auch nur innerlich. Vielen Menschen in den Religionen gelingt das nicht. Und so entsteht Wut auf das andere Geschlecht. Oder auch die Mißbrauchsfälle. Man wird ein Opfer der sexuellen Anziehung. Man wird ein Opfer der männlichen oder weiblichen Energie.

Man kann die Dualität aber auch durch Verschmelzung überwinden. Wenn beim Sex die Energie sehr stark wird, dann lösen sich die Personen auf und verschmelzen zu einer Einheit miteinander. Das ist der Weg des Tantra-Yoga. Das wird in der Geschichte von Adam und Eva beschrieben. Adam und Eva verbinden ihre Energien und die Kunalini-Schlange erwacht. Sie gelangen zur Erleuchtung, ins Licht, in ein Leben in Gott, ins Paradies. Die Schlange im Paradies ist die Kundalini-Energie, die in der Mitte des Körpers (symbolisiert durch den Baum) bis in den Kopf aufsteigt und dann als Krone das Einheitsbewusstsein erzeugt. Dieser tiefere Inhalt war den jüdischen Priestern bekannt. Jesus kannte das auch. Er hatte viel Kontakt mit Frauen. Aber Paulus hat den Weg der Abgrenzung bevorzugt, der dann leider teilweise zur Ablehnung und Unterdrückung der Frauen führte. Wie es auch im Hinduismus und im Buddhismus leider oft der Fall ist.

Wenn Männer und Frauen gut zusammenwirken, können sie ihr Bewusstsein und die ganze Welt in ein Paradies verwandeln. Aber vor dem Eingang zum Paradies stehen die vier Cherubim Löwe (Selbstdisziplin), Adler (Weisheit), Stier (Egoopferung) und Engel (umfassende Liebe). Diese Eigenschaften sind nicht einfach zu entwickeln.

Es gibt spezielle Kundalini-Yoga-Übungen, mit denen man die Kundalini-Energie auch ohne Partner erwecken kann. Diese Übungen gibt es in verschiedenen Formen in jeder Religion. Sind sie den Priestern bekannt, kann mit den religiösen Ritualen echte Energie erzeugt werden und die Menschen können in den Frieden, in das Glück und in die Liebe gebracht werden. Teilweise geschieht das auch, zum Beispiel durch die Weihnachtslieder im Christentum, durch den Gottheiten-Yoga im tibetischen Buddhismus oder durch die Körperübungen im Yoga. Aber gut kann ein Priester, Yoga-Lehrer oder spiritueller Meister nur die Energien erwecken, wenn er sie selbst spüren kann. Am besten er hat sie in sich, kennt die Erleuchtungsstufe und kann die Menschen dahin führen.

Tantra-Yoga hat auch eine einfache Ebene. Man erweckt mit den Genüssen des Lebens seine Lebensfreude und damit seine innere Energie. Oder man tut etwas, wozu man Lust hat und was einem Freude bereitet. Ich schreibe zum Beispiel gerade diesen Text. Das bringt mir Spaß und erweckt meine Energie. Ich höre schöne Musik, sehe ein aufbauendes Video, spreche mit einer netten Person und esse etwas Schönes. Wenn dann die Lebensenergie erweckt ist, dann vertieft man sie in einer zweiten Stufe durch spirituelle Übungen (Mantren, Meditation, Visualisierungen, positive Selbstsuggestionen, sich als Buddha oder Gottheit sehen, sich in der Einheit der Natur sehen, allen Wesen Licht senden). Und so gelangt man ins Licht.

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