Maha oder Mahat – groß, das Große, großartig

In vielen Sanskrit-Wörtern findest du Maha. Maha heißt groß, großartig. Es gibt Kali, die göttliche Mutter und Maha Kali, die großartige göttliche Mutter. Es gibt Lakshmi und es gibt Maha Lakshmi, „Oh großartige Lakshmi“. Es gibt Mudra und es gibt Maha Mudra, großes Mudra. Und es gibt verschiedene Mantras, wie Maha Mrityunjaya Mantra, das große lebensspendende Mantra. Oder es gibt Maha Mantra, das große Mantra. Maha Mantra ist zum einen das „Hari Rama Hari Krishna“-Mantra, auch das „Om Namah Shivaya“-Mantra gilt als das Maha Mantra.

Also, Maha – groß und großartig. Und zunächst mal ist es leichter, Gott im Großartigen zu sehen, Gott ist das Großartige überall. Wenn es ein großartiger Sonnenuntergang ist, dort spürst du Gott. Wenn du auf einem großartigen Berg bist, ins Tal hinein schaust, da spürst du Gott. Wenn irgendwo ein großartiger Fluss ist, ein großartiger Wasserfall, oder jemand hat etwas Großartiges geleistet, in all dem kannst du Gott zunächst sehen. So sagt Krishna im zehnten Kapitel der Bhagavad Gita zu Arjuna: „Sieh mich zunächst in allem Großartigen. Und dann, wenn du mich erstmal in allem Großartigen gesehen hast, dann sieh mich überall.“ Und es ist auch eine spirituelle Übung, das Großartige zu sehen.

Wenn du einen Menschen siehst, überlege: „Was ist das besonders Großartige an ihm?“ Die meisten Menschen sind so sehr daran gewöhnt, immer die Fehler in anderen zu suchen. Wenn du guckst, findest du Fehler in jedem. Und es ist ja auch manchmal nicht falsch, Fehler zu sehen, dann kannst du jemandem helfen, darüber hinauszuwachsen. Aber oft ist es noch besser, das Großartige zu sehen und das Großartige in jedem zu schätzen. Auch wenn eine Situation da ist, die schwierig ist, sieh auch darin das Großartige. Das Großartige zu sehen, ist eine spirituelle Praxis. Krishna nannte es Vibhuti Yoga, der Yoga der göttlichen Manifestationen. Und so sieh überall das Großartige. Dann natürlich, sieh auch im Kleinen das Großartige. Aber letztlich, auch das Kleine ist großartig. Ein Grashalm – manchmal wird gesagt, „es ist nicht mehr wert wie ein Grashalm“. Aber ein Grashalm ist ein großes Wunder, was da alles geschieht. Oder in der Bhagavad Gita steht irgendwo, „wem ein Klumpen Erde und ein Klumpen Gold dasselbe bedeutet“. Das ist nicht abfällig gemeint über den Klumpen Erde. Eine Erde, unglaublich, heute weiß man, wenn man mit einem Mikroskop einen Klumpen Erde anschaut, Milliarden von Lebewesen, unglaubliches Wunder, ein Klumpen Erde, ein Staubkorn, alles ist letztlich großartig und eine Manifestation Gottes. Je mehr du dich mit allen Einzelheiten beschäftigst, umso mehr siehst du das Große im Kleinen und du siehst auch, dass jedes Kleine geborgen ist im Großen. So ist das eine der vielen Methoden, Gott zu erfahren, sich Gottes bewusst zu machen, Maha überall zu sehen, das Großartige in allem.

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