Madhyama Adikari – der mittelmäßige Schüler

Adikari heißt, ein Schüler, einAspirant, ein spiritueller Aspirant, jemand, der bereit ist, sich zu schulen, jemand, der eine Aspiration hat, eine Sehnsucht hat nach der höchsten Wahrheit. Einen spirituellen Aspirant gibt es in drei Kategorien: Es gibt Madhyama, der mittelmäßige. Es gibt Uttama, den besonders guten. Und es gibt den weniger guten, der mäßige. Und natürlich, wenn du schnell zur Verwirklichung kommen willst, dann musst du ein Uttama Adikari sein. Du kannst dir vornehmen: „Ich will ein Uttama Adikari sein, einer, der wirklich intensiv strebt. Und ich will probieren, wirklich meine Praktiken täglich und regelmäßig zu machen und mit Intensität tun.“ So wie Patanjali sagt, Abhyasa ist dann fest etabliert, wenn es über einen längeren Zeitraum, ohne Unterbrechung und Sakshatkara, mit großer aufrichtiger Hingabe ausgeführt wird. Dann bist du ein Uttama Adikari. Ein Uttama Adikari ist auch bereit, seine Gewohnheiten loszulassen, wenn nötig, seinen Lebensstil zu ändern. Er ist auch bereit, sich zu ändern. Und wenn der Guru ihm etwas sagt, dann macht er es auch. Und wenn er merkt, er macht etwas nicht richtig, dann ändert er es. All das ist Uttama Adikari. Ein Uttama Adikari hat großes Interesse an der Meditation, wird schnell zur Meditation kommen. Dann gibt es den am wenigsten guten Adikari, über den will ich jetzt nicht weiter sprechen. Der wird sehr langsam voranschreiten und typischerweise immer wieder in Streit geraten mit anderen oder einfach träge und tamasig sein. Die meisten Aspiranten zählen zu den Madhyama Adikaris. Ja, sie wollen irgendwie die Gottverwirklichung erreichen, aber es gibt ja noch so viel anderes in der Welt zu tun. „Ich will noch dieses machen und jenes machen und Erfolg im Beruf und die Beziehung und die Kinder usw.“

Ein Uttama Adikari kann auch im Beruf sein, Kinder und Beziehung und alles andere haben, aber es ist alles Teil des spirituellen Weges, es wird alles gesehen alles etwas, was hinleitet zum Höchsten. Der Madhyama Adikari, für den ist manchmal der spirituelle Weg wie eine Art Hobby. Da macht man morgens eine halbe Stunde und abends vielleicht noch vor dem Bettgehen, ab und zu  mal daran erinnern, ein bisschen Lebensstilveränderung, man hört, es wäre gut, noch mehr mitfühlend zu essen, ja, es wäre gut… „Ok, menschlich geht alles langsam.“ Dann bist du ein Madhyama Adikari. Oder der Madhyama Adikari sagt: „Ich bin halt so.“ Eigentlich merkt er: „Wenn ich die Verwirklichung erreichen wollte, dann müsste ich jetzt an mir arbeiten. Aber ok, ich bin halt so.“ Versuche, aus dem Mittelmaß herauszukommen. Ich nehme an, du bist mindestens ein Madhyama Adikari, warum sonst würdest du diesen Vortrag anhören. Es ist jetzt nicht – wie ich schon mal gesagt habt – das Allerfaszinierendste, Erklärungen von Sanskrit-Wörtern anzuhören. Entweder du bist Indologe und wirst dich vielleicht lustig machen, was der Sukadev so erzählt, denn ich mache es ja nicht von einem indologischen Standpunkt aus, wobei es auch sehr große Aspiranten gibt, die Indologen auch sind, aber die kennen ja die Bedeutung schon. Wahrscheinlicher ist, du bist ein Adikari. Vermutlich, als Uttama Adikari würdest du jetzt nur meditieren, aber als Uttama Adikari könntest du dich auch weiterbilden wollen. Als Madhyama Adikari hörst du vielleicht auch so etwas an, um ein bisschen an dir zu arbeiten. Da möchte ich dich inspirieren, arbeite daran, nicht nur ein Madhyama Adikari zu sein, werde ein Uttama Adikari. Versuche, mit Intensität zu streben, nimm dir jetzt nochmals vor: „Ja, ich bin bereit, an mir zu arbeiten. Ich bin bereit, meine Gewohnheiten zu ändern. Ich bin bereit, aus Denkgewohnheiten usw. auszusteigen.“ Werden vom Madhyama Adikari zum Uttama Adikari, vom Madhyama Adikari, mittelmäßigen Aspiranten, zum Uttama Adikari, zum wirklich herausragenden Aspiranten.

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