Liebe, Freude und Wonne

Hallo und herzlich willkommen zu den Yoga Vidya täglichen Inspirationen! Heute geht es um Prema Mudita und Ananda.


Prema Mudita sind zwei wichtige Eigenschaften, die wir entwickeln können. Prema heißt Liebe und Mudita heißt Freude. Ananda ist die gleichmäßige Freude oder auch Wonne.


Unser Geist geht durch Höhen, unser Geist geht durch Tiefen. Das sind die Dualitäten, von denen u.a. die Bhagavad Gita spricht, Sukha und Dukha, Vergnügen und Schmerz und so geht der Geist durch verschiedene Emotionen. Aber hinter allem bleibt als Grundlage stets Ananda, die reine Wonne. Das ist vergleichbar mit den Wellen eines Meeres: Sie sind mal hoch, dann gibt es ein Wellental, einen neuen Wellenberg, dann kommt ein Sturm auf und dann ist es wieder etwas ruhiger, aber unterhalb von all diesen Wellen bleibt immer ruhiges und gleichmäßiges Meer. Dies ist eines der wichtigen Dinge, an die wir uns immer wieder erinnern können, hinter allen Höhen und Tiefen des Geistes, hinter allen schönen und weniger schönen Emotionen, hinter allen schönen und weniger schönen Reaktionen auf äußere Dinge, bleibt immer das unendliche Meer und Ananda. Und wenn wir uns daran erinnern, dass dieses gleichmäßige Unendliche immer da ist, dann können wir eben uns Ananda tatsächlich bewusst sein, inmitten der Wechselfälle des Alltags.


Wenn wir dann noch dazu erkennen, dass wir alle Teil des gleichen Ozeans sind, dann erfahren wir Prema, Liebe. Wir wissen, „Auf der einen Seite bin ich jetzt gerade wie eine Welle in Höhen und Tiefen und kommuniziere mit anderen Wellen mit ihren Höhen und Tiefen und die Kommunikation ist dann vielleicht mal schöner und mal weniger schön, aber tief im Hintergrund, tief unten, sind wir alle miteinander verbunden.“ Diese tiefe Liebe schließt auch ein, dass es mal Auseinandersetzungen gibt. Diejenigen, die Kinder haben, wissen, dass man sich auch mal über das Kind ärgern mag, aber jede Mutter liebt ihr Kind, das ist die Grundstimmung: Liebe. Wenn wir tief im Inneren wissen, wir sind alle eins, wir sind alle miteinander verbunden, dann ist dies die Grundstimmung, die wir gegenüber jedem Menschen haben können!


Mudita können wir bewusst auch selbst kultivieren. Mudita ist nämlich durchaus auch enthusiastische Freude. Das heißt, wir können im Bewusstsein, dass das, was im Alltag ist, Höhen und Tiefen sind, uns zwischendurch immer wieder sagen: Ich möchte wieder enthusiastisch sein! Wie kann ich Zugang finden zu meinem Enthusiasmus? Wie kann ich diesen Enthusiasmus in den Umständen, in denen ich bin, auch hineinbringen? Dabei gilt es auch, öfters mal zu schauen, wenn dieser Enthusiasmus gerade beginnt, ihn dann bewusst fließen zu lassen. Eines der größten Hindernisse für Mudita ist die Alles-oder-Nichts-Philosophie. Das heißt, man denkt: „Ich wäre ja gerne enthusiastisch, wenn die Umstände ganz anders wären.“ Und da sie halt nicht so sind, gibt man es gleich auf. Besser ist, man schaut: „Mit den Umständen und mit den Menschen, mit denen ich zu tun habe, wie kann ich dort meinen Enthusiasmus hineinbringen? Wie kann ich ihn dort fließen lassen und wo kann ich mich anstecken lassen von einem Enthusiasmus vom Inneren oder vom Äußeren?“


Hari Om Tat Sat


Transkription eines Kurzvortragesvon Sukadev Bretz im Anschluss an die Meditationim Satsang im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Mehr Yoga Vorträge als mp3

 

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