Lebenszeit und Lebenssinn

Im Moment hat Barbara gerade das Skatspiel entdeckt. Sie möchte Skat spielen lernen. Und so beschäftigen wir uns mit Skat. Leider gewinne ich im Moment meistens, weil ich eine mathematische Begabung habe. Das bringt Barbara weniger Spaß. Ich muss mich da etwas zurücknehmen. Oder wir finden einen Weg, wo eher der Zufall eine Rolle spielt.

Heute ist mein Thema die Lebenszeit. Wir alle sind nur eine bestimmte Zeit auf der Erde. Eines Tages werden wir alles loslassen müssen. Es ist gut, das schon während des Lebens zu üben. Mein Meister Sai Baba sagt, dass wir mit wenig Gepäck reisen sollen. Wir sollen uns nicht zu abhängig von der Welt und anderen Menschen machen. Wir sollen vorwiegend in uns und in unserem spirituellen Weg ruhen. Buddha erklärte dazu, dass wir uns selbst eine Insel sein sollen. Egal was im Außen geschieht, wir sollten in unserem eigenen inneren Glück verankert sein. Mit den Techniken Meditation und Gedankenarbeit kann das gelingen. Jesus lehrte dementsprechend, dass wir uns in Gott (also in der Erleuchtung, im Licht) verankern sollen. Wir sollen nicht das Glück auf der Erde suchen, wo es die Motten zerfressen. Wir sollen es in uns selbst, in einem Leben im Licht, suchen. Im Yoga spricht man vom Sat-Chid-Ananda. Sat ist das erleuchtete Sein, Chid das Gottesbewusstsein (Einheitsbewusstsein, sich als Teil der Natur begreifen) und Ananda die Glückseligkeit. Alle drei Dinge gehören zusammen und folgen aufeinander.

Ich fragte mich heute, was ein gut genutztes Leben ist. Ein gut genutztes Leben ist aus meiner Sicht ein Leben im inneren Glück (Ananda, Glückseligkeit), das aus dem erleuchteten Sein und dem Einheitsbewusstsein folgt. Des weiteren ist ein gut genutzes Leben ein Leben in der Liebe. Im Buddhismus gibt es dafür den Bodhisattva-Weg. Der Beziehungsweg ist zwar auch ein Weg der Liebe, aber er ist meistens mit starken Anhaftungen und Problemen verbunden. Als Bodhisattva lebt man dagegen vorwiegend im Sein und im Geben. Man gibt allen Wesen Glück und spirituelles Wissen. Ich empfinde mein Leben als ein Leben in einer Wolke aus Liebe. Daneben sind aber das erleuchtete Sein und die Beziehung mit Barbara wichtig. Alle drei Dinge zusammen ergeben für mich ein erfülltes Leben.

Um ins erleuchtete Sein zu kommen, jedenfalls in eine Vorstufe davon, ist es wichtig in der Ruhe zu leben und immer wieder zur Ruhe zu kommen. Nur durch die Ruhe finde ich immer wieder zu mir selbst. Mein Leben wird erfüllter, je ruhiger ich leben. Das habe ich herausgefunden. Die Ruhe ist der erste Schritt und die spirituellen Übungen sind der zweite Schritt. Damit erwecke ich jeden Tag immer wieder mein inneres Glück. Und wenn ich das Glück in mir habe, dann kann ich auch meine Beziehung positiv leben.

 

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