Lachen ist gesund

8699537870?profile=original

Yogi Nils Witze

Rennt der Yogi durch den Wald,

erwacht die Kundalini bald.

Schnauft er wie ein Schwein,

tritt er in die Einheit ein.

Mit einem guten Scherz,

vertreibt er Kummer und Schmerz.

Ist der Yogi voller Licht,

gelang ihm gerade ein Gedicht.

Wenn am Himmel scheint die Sonne,

ist der Yogi voller Wonne.

Er bringt Liebe in die Welt,

und das alles ohne Geld.

Nils surft viel im Internet,

ansonsten liegt er faul im Bett.

Singt ein Vogel auf dem Baum,

wacht er auf aus seinem Traum.

Der Bauer

Hat der Bauer Sorgen,

verschiebt er sie auf Morgen.

Ist der Bauer schlau,

sucht er sich eine nette Frau.

Quietsch das Bett in der Nacht,

der Bauer seinen Erben macht.

Trinkt der Bauer zu viel Bier,

reitet er auf einem Stier.

Schläft der Bauer bei dem Schwein,

trank er zu viel Wein.

Ist der Bauer wieder wach,

denkt er über das Leben nach.

Der kleine Guru

Sitzen, Gehen, wunderbar.

Plötzlich die Erleuchtung geschah.

Unser Yogi ist im Licht

und schreibt schnell ein Gedicht.

Von Einheit, Glück und Liebe.

Wie man das am besten übe.

Er bringt seinen Freunden Weisheit und Glück.

Und erleuchtet sie ein großes Stück.

Alle kommen zu ihm hin

und leben auch im großen Sinn.

Sie feiern, singen und meditieren gemeinsam.

Keiner ist ab jetzt noch einsam.

Der Sinn ist es im erleuchteten Sein zu leben.

Es kann nichts Größeres geben.

Mit spirituellen Übungen erwecken wir unser Glück.

Dann geben wir allen Wesen davon ein Stück.

Wir leben in der Ruhe und im großen Geben.

Und genießen auch ausreichend das Leben.

Für jeden gibt es einen Weg ins Licht.
Ohne Weisheit findest du ihn nicht.

Brief an eine Freundin

Ich gehe den Weg meiner Wahrheit und handel mir dadurch oft Ärger ein. In weltlichen Dingen kannst du mich nicht so leicht toppen. Meine Musik ist sicherlich viel weltlicher als deine. Mein Essen viel ungesünder. Mein Weg viel unspiritueller. Meine Mantren einfach nur albern. Meine Idee die Welt zu retten lächerlich. Meine Sehnsucht nach einer glücklichen Beziehung unermeßlich und mein Scheitern viel großartiger als deines.

Ich bin über keine körperlichen Reize erhaben. Sowohl was Frauen, Liebe und Schokolade anbelangt. Als auch was Schmerzen, Kälte und Hunger betrifft. Bei kleinstem Leid rege ich mich bereits fürchterlich auf. Wenn mich eine Mücke sticht, geht bei mir die Welt unter. Wenn der Computer kaputt ist, bricht Panik aus. Ich bin absolut kälteempfindlich und brauche es immer schön warm. Bei dem kleinsten Hungergefühl stürze ich gleich zum Kühlschrank. Tempo-Taschentücher habe ich genug, obwohl ich eigentlich nie krank werde. Aber man weiß ja nie. Ich plane gerne vor.
Gott wollte den kleinsten und elendsten Yogi schaffen, den man sich vorstellen kann. So entstand ich. Als Gott mich sah, musste er weinen. So kam das Mitgefühl in die Welt. Gott erkannte, dass ich seiner Hilfe bedarf. Und seit der Zeit sorgt er rührend für mich. Geht es mir schlecht, rufen plötzlich aus unerklärlichen Gründen alle meine Freundinnen bei mir an. Brauche ich etwas zu essen, kommt eine Nachbarin vorbei und bringt mir etwas von ihrer köstlichen Suppe.

Der Wasserfloh

In einer meiner frühen Inkarnationen war ich ein Wasserfloh. Daraus kann man viel über Karma lernen. Die Tierwelt besteht weitgehend aus Fressen und Gefressenwerden. Man kann vereinfacht sagen, wer anderen Schlechtes tut (auffressen) erntet ein schlechtes Karma. Er wird irgendwann von einem größeren Tier gefressen. Wer anderen Gutes tut (lieben) erntet ein gutes Karma. Ihm wird auch irgendwann geholfen. Die Pflanzenfresser sind überwiegend die Guten und die Fleischfresser die Bösen.

Aber so einfach ist es nicht. Gott hat uns auch Weisheit gegeben. Wer weise ist, kann aus gutem und aus schlechtem Karma lernen. Er kann an gutem und schlechtem Karma spirituell wachsen und in ein Bewusstsein des dauerhaften Glücks gelangen. Bei schlechtem Karma übt man es die Dinge so anzunehmen wie sie sind. Und bei gutem Karma freut man sich und genießt es.

Hätte ich das schon als Wasserfloh begriffen, wäre ich wohl ein Wasserfloh geblieben. Dann würde ich ewig fröhlich durch das Wasser hüpfen. So nahm mein inneres Glück im Laufe der Leben ab, meine Chakren blockierten sich und ich musste einen Weg suchen wieder eine glückliche Psyche zu erlangen. So traf ich meine Meister Epikur, Laotse, Buddha, Patanjali und Jesus. Sie halfen mir Weisheit zu entwickeln. Vielleicht werde ich im nächsten Leben wieder ein Wasserfloh, aber dann ein weiser.

Nach dem Sturm

Da saß ich also in meinem nassen Bett. Die Nacht war immer noch schwarz, aber der Sturm ließ langsam nach. Ich überlegte, was jetzt zu tun ist. So mache ich das immer bei einer Katastrophe: einen klaren Kopf bewahren und das Notwendige tun. Aufregen kann man sich später.

Die Eimer waren unter die tropfende Stelle im Dach gestellt. Das Dach konnte ich erst morgen reparieren. Jetzt war es dunkel und regnete noch immer etwas. Der Nachbar war noch nicht informiert. Ich zog deshalb eine Regenjacke und feste Stiefel an und stapfte durch die dunkle Nacht zum Nachbarn. Das Haus des Nachbarn liegt hinter den Tannen etwa fünfhundert Meter von meinem Haus entfernt an dem Fluß. Das Wasser war mächtig angeschwollen, aber das Haus steht auf einer Anhöhe über den momentan gefährlich brodelnden Fluten.

Ich läutete kräftig die gußeiserne Glocke, die an der Tür seines großen Holzhauses hing. Es dauerte eine Zeitlang, dann tapste eine verschlafene Gestalt auf die Tür zu. Die Tür öffnete sich einen Spalt. Trotz der schwarzen Nacht erkannte mich die verschlafene Gestalt. Sie bat mich herein. Ich überlegte, wie ich meine Geschichte spannend aufbereiten konnte. Genüßlich erklärte ich erst einmal: "Du brauchst dich nicht zu erschrecken." Entsetzt fragte er: "Was ist passiert?" Ich antwortete: "Nichts Schlimmes. Nur eine deiner Tannen hat meine Hütte platt gemacht." Er schluckte geschockt. Aber ich beruhigte ihn: "Das war ein Scherz. Nur die Dachpappe ist kaputt und es regnet in mein Bett."

Daraufhin entspannten sich seine Gesichtszüge. Normalerweise ist mein Nachbar der Gelassene und ich komme immer aufgeregt mit irgendwelchen Katastrophenmeldungen zu ihm. Diesmal wollte ich es einmal anders machen. Aber zum Scherzen war ihm irgendwie nicht zumute. Er hatte im Moment nicht viel Geld. Und es würden erhebliche Kosten auf ihn zukommen, außer wir könnten die Dinge gemeinsam regeln. Zum Glück bin ich ein netter Mensch, mit dem man alles freundschaftlich bereden kann.

Hundetreffen

Gerade habe ich meinen Morgenspaziergang gemacht. Eine Stunde lang geht es an der Alster flußaufwärts durch Wiesen und Wälder. Hier befindet sich das schönste Stück auf Gottes großer Erde. Was soll ich in die Südsee reisen? Das Paradies ist hier. Das Wetter ist milde, genau richtig für einen einsamen Yogi. Im Winter schneit es manchmal und im Sommer scheint an einigen Tagen sogar die Sonne. Die Blumen blühen und die Bäume treiben grüne Blätter aus. Die Vögel singen und die Liebespaare küssen sich auf den Bänken am Rande des Weges.

Wie komme ich jetzt auf Frühling? Und auf Liebespaare? Im Moment haben wir Winter! Also, es ist richtig schön kalt hier. Nicht zu kalt, gerade richtig für einen kleinen, einsamen Yogi. Durch das Gehen wird ihm warm und sehr gesund ist es auch. Das tägliche Gehen löst die inneren Verspannungen und bringt den kleinen Yogi in gute Laune. Dann vergisst er seine Einsamkeit und erkennt in den Vögeln in den Bäumen seine Freunde und Weggefährten.

Am Ende des Wanderweges befindet sich mitten im Wald ein Hundetreffen. Ein kleine Holzbrücke führt über den Fluss, der genau an dieser Stelle so flach ist, dass die Hunde dort wunderbar spielen können. Der kleine Yogi beobachtet manchmal die Hundebesitzer. Es gibt Männer mit großen starken Rüden und viele Frauen mit kleinen Schoßhunden. Besonders witzig finde ich eine ältere Frau mit sechs kleinen Möpsen. Einige Hunde sind angeleint und einige laufen frei herum. Es ist ein großes Gewusel. Wie in einer Menschenfamilie. Jeder hat seinen eigenen Willen, keiner gehorcht und alle erfreuen sich am gemeinschaftlichen Chaos.

Der kleine Nils

Als Nils zur Welt kam, regnete es. Seine Mutter meinte, er sähe aus wie eine Ratte. So war seine Mutter. Sehr realitätsbezogen. Keine falsche Sentimentalität. Immer klar die Wahrheit im Auge. Seine Mutter hätte natürlich auch denken können: "Ist er nicht süß." Nils war tatsächlich ein süßer kleiner Kerl. Das fiel ihr aber erst später auf. Im ersten Moment sah sie zunächst einmal die Dinge wie sie waren.

Wir können also davon ausgehen, dass Nils bei seiner Geburt eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Ratte hatte. Wenn ein großer Yogi geboren wird, erklingen normalerweise Glocken, Regenbogen erscheinen, Wunder geschehen und die Eltern haben verheißungsvolle Träume. Bei Nils geschah nichts dergleichen. Daraus können wir entnehmen, dass Nils möglicherweise kein großer Yogi war. Diese Interpretation ist nicht ganz von der Hand zu weisen.

Andererseits gab es da diese Geschichte mit der Ratte. Forschen wir hier einmal nach. Die Ratte oder auch die Maus ist im Yoga das Krafttier des Glücksgottes Ganesha. Ganesha besitzt die Fähigkeit auch unter schwierigen Umständen zu siegen. Er ist der Gott des Gelingens. Er ist der Meister der fünf Elemente. Je nach Situation siegt er mit Weisheit, Liebe, Egoopferung, Selbstdisziplin oder Freude. Er kann sich ganz klein und unauffällig machen. Dafür steht die Maus (oder die Ratte) als Symbol. Er kann geschickt alle Hindernisse umgehen. Wie die Schlange, die er als Gürtel um den Bauch trägt. Oder er geht mit dem Kopf durch die Wand. Deshalb hat er einen Elefantenkopf. Seine Ziele läßt er nie los. Mit dem Seil, dass er in der linken Hand trägt, bindet er sich an seinen Zielen fest.

Jetzt wird uns auch klar, warum es bei der Geburt von Nils regnete. Der Regen deutet auf schwierige Lebensumstände hin. Ganesha braucht schwierige Umstände, um seine Fähigkeiten gut trainieren zu können. Wenn wir die Ereignisse bei der Geburt von Nils genau betrachten, erkennen wir, dass hier eine Ganesha-Seele zur Welt kam.

Das süße Kerlchen

Zum Glück für die Nachwelt hat seine Mutter über die ersten zehn Jahre seines Lebens genau Tagebuch geführt. Dieses Tagebuch liegt uns jetzt vor. Die wichtigsten Abschnitte daraus wollen wir zitieren: "Nun ist unser kleiner Sohn schon vier Wochen alt. Am 16. Mai 1952 um 14.25 Uhr krähte zum ersten Mal sein zartes Stimmchen. Ich war ja so froh über den kleinen Kerl. Was sein Vater wohl sagen würde? Wie groß sein Glück über seinen kleinen Sohn wohl sein mag? Alle bestaunten das süße Kerlchen. Denn das ist er bestimmt. Ich habe noch nie so ein wonniges Baby gesehen. Am niedlichsten ist sein Lachgesicht. Tausend Kosenamen rufe ich ihm zu. Ich erzähle ihm hundert liebe Dinge. Ich kann stundenlang mit ihm spielen und ihn betrachten. Sein Gesichtsausdruck ist so interessant und klug, als verstünde er manches und wollte alles ergründen."

Hier finden wir schon die ersten Formen der Verehrung. Das Rufen der tausend Kosenamen erinnert an die Technik der tausend Namen Gottes. Einige Monate später heißt es in dem Tagebuch: "Unser Nils ist ein vergnügliches Kind. Wenn ihn jemand freundschaftlich anlacht, lacht er sofort wieder. Und so herzhaft klingt sein Lachen. Und neugierig ist unser Nils. Alles, was sich bewegt, ist für ihn interessant. Er will immer beschäftigt sein. Legt man ihn in sein Bettchen, wird er ärgerlich und knurrt." "Sitzen ist jetzt sein Hauptvergnügen. Mit einer Hand hält er sich irgendwie fest, dann geht es eine Zeitlang bis das Köpfchen schwer wird. Und plumps, da liegt er." Später als Yogi hat Nils dann herausgefunden, dass man im Liegen doch besser meditieren kann. Er entwickelte die Technik Liegen, Lesen, Gehen und Gutes tun. Der optimale spirituelle Weg für faule Yogis.

Ein Stück Scheiße

Hören wir weiter den Bericht seiner Mutter: "Spielen kann unser Kind stundenlang allein. Am besten ist es, wenn man sich gar nicht um ihn kümmert. Heute war Nils aber sehr ungezogen. Als er auf dem Töpfchen saß, klaubte er sich eine Handvoll heraus und wollte es gerade in den Mund stecken. Ich schrie: Igitti gitti gitt."

Die Mutter von Nils wusste nicht, dass für einen Yogi alles gleich ist. Die Identifikation mit einem Stück Scheiße kann ein großer Fortschritt auf dem spirituellen Weg sein. Der Weg zur Erleuchtung führt durch die Nichtswerdung. Wer sich in einem Stück Scheiße sieht, sieht sich als ein Nichts. Er sieht sich als unwichtig, als irgendwie bedeutungslos. Er löst sein Ego auf. Er macht sich ganz klein und kann durch die Tür der Nichtswerdung ins Paradies eintreten.

Als Nils fünfzig Jahre alt war, trat er einmal aus Versehen in ein Stück Hundescheiße. Spontan identifizierte er sich damit. Er wurde selbst zu einem Stück Scheiße, zu einem Nichts, und gelangte dadurch in einen Zustand des inneren Glücks. Kurz nachdem er sich vollständig als ein Stück Scheiße empfand, überrollten ihn Wogen des inneren Glücks. Er hatte sich selbst losgelassen und war so in die Welt des Glücks eingetreten. Das nennt man Erleuchtung durch ein Stück Scheiße.

Ein berühmter Zen-Meister beschrieb seinen Erleuchtungszustand einmal mit den Worten: "Scheiße am Stock". Da erschauderten alle seine Schüler vor Ehrfurcht. Dieser Witz wird immer noch gerne Zen-Schülern als Prüfungsfrage gestellt: "Was bist du?" Der Schüler denkt dann monatelang über die Frage nach: "Wer bin ich?" Wenn er erkennt, dass er nur ein Stück Scheiße ist, wird er zum Priester ernannt.

Nichtswerdung und inneres Glück gehören zusammen. Erleuchtung und Leerheit bedingen einander. Wie sollte die Mutter von Nils das erkennen. Die Welt des Yoga ist eine geheimnisvolle Welt. Wie sollte seine Mutter begreifen, dass Gott auch in einem Stück Scheiße zu finden ist. Das würden auch heute noch viele Christen als Gotteslästerung empfinden. Sie verstehen nicht, dass man über seine einfachen Gottesvorstellungen hinaus wachsen muss, um zu einem Leben in Gott zu gelangen.

Der Orakel-Yogi

Aber kehren wir zum kleinen Nils zurück, der inzwischen ein Jahr alt geworden ist: "Jetzt macht er schon vier Schritte im Zimmer. Dann plumps. Und weiter voran auf allen Vieren. Bei ihm geht es nicht immer sachte zu. Ein blauer Fleck löst den anderen ab. Manchmal gibt es dann ein furchtbares Geschrei. Dann sucht er Trost bei Mutti." Orakel = Kleine siegen mit kleinen Schritten, Geschick und Ausdauer. Mit kleinen Schritten voran. Gelingen.

"Neulich ist Nils in die Speisekammer gekrochen und hat mit beiden Händen die Butter bearbeitet. Aber man kann ihm nicht böse sein. Er muss eben alles kennenlernen. Nils liebt Schokolade sehr. Aber auch Marzipan findet er sehr gut. Weihnachten ist Nils in die Gute Stube geschlüpft, hat ein Marzipanbrot ausgewickelt und es von allen Seiten angebissen. Das war zu witzig. Ja, unser Nils weiß was gut schmeckt." Orakel = Heute darfst du etwas Schönes tun. Was ist deine Tat der Freude?

"Bemerkenswert war die Bekanntschaft mit einem kleinen Mädchen. Nils sah sie, eilte auf sie zu, stellte sich vor sie hin und lächelte sie holdselig an." Kurz gesagt: Er kam, sah und siegte. Das kennen wir von Julius Cäsar. Schon der kleine Nils wußte genau, wie man am besten mit dem weiblichen Geschlecht umgeht. Erst anlächeln und dann vernaschen. Jetzt haben wir etwas verwechselt. Vernaschen tat Nils damals nur Süßigkeiten. Das dafür aber umso mehr. Orakel = Gehe deinen Weg mit Freude. Wenn die Freude auf dem spirituellen Weg im richtigen Maß gelebt wird, verhilft sie einem Menschen zum spirituellen Sieg.

Im Alter von sieben Jahren kam Nils zur Schule. Die Lehrerin stellte fest, dass Nils sehr eigenwillig ist. Er musste drei Sätze aufschreiben und bei sich zuhause aufhängen: "Ich will nicht eigenwillig sein. Ich will tun, was meine Lehrerin sagt. Ich will immer im Unterricht aufpassen." Viel genützt haben diese Sätze nicht. Auch einige Jahre später stand noch in seinem Zeugnis: "Die Haltung von Nils ist nicht immer einwandfrei. Er scheint den Sinn einer Schulordnung nicht zu erfassen." Orakel = Gehe deinen eigenen Weg.

Im Alter von vierzehn Jahren stellte Nils die Glück und Pech-Theorie auf. Nach dieser Theorie hat ein Mensch in seinem Leben manchmal Glück und manchmal Pech. Das beobachtete Nils jedenfalls. Hatte er einmal viel Pech, erinnerte er sich von nun an daran, dass jetzt auch viel Glück folgen muss. Darauf freute er sich dann. Nachdem Nils die Glück und Pech-Theorie aufgestellt hatte, interessierte ihn die Frage, wie man sich über das ewige Spiel von Glück und Pech erheben kann. Wie kann ein Mensch dauerhaft auf einem hohen Niveau glücklich sein? Die Antwort auf diese Frage ist die Lehre vom inneren Glück. Sein inneres Glück kann jeder Mensch unabhängig von äußeren Umständen durch bestimmte körperliche und psychische Techniken entwickeln. Den Weg des inneren Glücks entdeckte Nils im Alter von dreißig Jahren. Da traf er auf den griechischen Philosophen Epikur. Hätte Nils Epikur schon früher kennengelernt, wäre ihm viel Verwirrung erspart geblieben. Orakel = Nach dem Regen kommt der Sonnenschein. Veranker dich in deinem eigenen inneren Glück und du kannst positiv mit dem ständigen Wandel des Lebens fließen.

Als Nils eines Abends seinen täglichen Spaziergang machte, hatte er plötzlich das Gefühl, dass er vom Himmel her gesehen wurde. Es war, als ob sich am Himmel ein großes Auge befand, das ihn sah. Die Botschaft dieses Auges war: "Du kannst vertrauensvoll deinen Weg gehen. Du wirst gesehen." Das Auge am Himmel ist im Christentum ein Symbol für Gott. Nils interpretierte es als eine Manifestation seiner Meister. Sie wollten ihm damit sagen, dass er von ihnen gesehen und geführt wird. Sie sagten ihm ihren Schutz zu. Der spirituelle Weg ist nicht einfach. Er geht oft durch steiniges Gelände und schwierige Wegstrecken, bei denen man Hilfe aus der höheren Dimension des Kosmos dringend braucht. Orakel = "Om alle erleuchteten Meister. Om innere Weisheit. Ich bitte um Führung und Hilfe auf meinem Weg." Vorwärts. Gelingen.

Nils wird Yogalehrer

Mitte 1988 zog Nils in sein kleines Haus im Wald und wurde ein Yogi. Er machte eine Ausbildung in Rational Emotiver Therapie (Positives Denken) und veranstaltete Positiv Denken Kurse in einem Gesundheitszentrum. Manchmal besuchten ihn Einzelklienten in seiner Yogi-Hütte.

Anfang 1991 saß er in der Hamburger Volkshochschule vor seiner ersten Yogagruppe. Zwölf fremde Menschen blickten ihn neugierig an. So sah also ihr Yogalehrer aus. Was er wohl jetzt tun würde? Das wusste Nils leider auch nicht. Aber er war voller Optimismus. Irgend etwas würde ihm schon einfallen. Wir müssen bedenken, dass Nils damals weder eine Yogalehrer-Ausbildung noch irgendwelche Erfahrungen mit Yogagruppen hatte. Grundsätzlich sollte man erst eine Ausbildung machen, bevor man eine Yogagruppe leitet. Aber hier war eine besondere Situation, die eine Ausnahme von der Regel erforderte.

Immerhin hatte Nils bereits eine tägliche Yogapraxis von vier Jahren hinter sich. Er kannte viele Yogabücher. Und er besaß ein gutes Gespür für innere Energien. Er konnte spüren, welche Übungen spirituell wirkten und welche nicht.

Als erstes machte Nils eine Vorstellungsrunde. Jeder Teilnehmer erzählte, was er persönlich von dem Yogakurs erwartete. Die meisten Gruppenmitglieder wollten etwas Entspannung, etwas Gymnastik und etwas Gesundheitstraining. Sie wollten ihren Stress abbauen und gute Energie erhalten. Einige Teilnehmer waren völlig ohne Erwartungen. Sie wollten einfach nur einmal Yoga kennenlernen.

Nach der Vorstellungsrunde schaltete Nils eine schöne Musik an und ließ alle Menschen zehn Minuten lang auf ihre Art ihren Stress austanzen. Daraus entwickelte sich später die Schüttelmeditation, bei der eine Beinbewegung mit Gymnastikübungen im Stehen (Schulterkreisen, Wirbelsäulendrehen, Selbstmassage) verbunden wird.

Nach dem freien Tanzen legten sich alle auf ihre Yogamatten und entspannten sich. Dann zeigte Nils ihnen einfache Yogaübungen in der Rückenlage, der Bauchlage und im Sitzen. Grundsätzlich werden in einer Yogastunde immer alle Körperbereiche trainiert, so dass nach der Stunde ein rundherum gutes Körpergefühl entsteht. Nach den dynamischen Yogaübungen meditierten sie zehn Minuten im Sitzen und fünfzehn Minuten im Liegen. Nils brachte seinen Leuten alle wichtigen Meditationen des Yogas bei.

Nach der Yogastunde fragte er die Teilnehmer, was sie gut und was sie schlecht fanden. Entsprechend ihren Wünschen und Anregungen veränderte er die Yogaübungen und passte sie den Bedürfnissen der Menschen an. So entwickelte er im Laufe der Jahre seinen speziellen Yogastil. Er nannte ihn den intuitiven Hatha-Yoga. Der Schwerpunkt des Übens lag auf dem inneren Gespür. Jeder Teilnehmer durfte selbst herausfinden, was für ihn hilfreich war und was ihm gut tat. Nils sagte die Übungen an, machte sie vor, und dann durfte jeder kreativ seinen eigenen Weg des effektiven Übens finden.

Später fand Nils für seinen Yogastil auch das Wort Glücks-Yoga. Er lehrte einen Yoga, der glücklich macht. Nach einer Yoga-Stunde aus dynamischen Übungen, positivem Denken, Meditation und Entspannung waren alle Teilnehmer friedlich und glücklich. Nils war als Yogalehrer so erfolgreich, dass ein regelrechter Ansturm auf seine Gruppen einsetzte. Nach und nach bekam er immer mehr Yogagruppen, bis er fast jeden Tag in der Woche ein bis zwei Gruppen hatte. Und am Wochenende veranstaltete er manchmal ein Wochenendseminar.

Nils beginnt mit dem Lachyoga

Das Lachen gehört zum Yogaweg dazu. Wer im Glück ruht, lacht gerne. Wer erleuchtet ist, hat das Lachen in sich. Bei einem Buddha entsteht das Lachen spontan aus seinem Bauch heraus. Dazu bedarf es keiner großen Anlässe. Ein Buddha kann auch über kleine Witze lachen. Er hat deshalb beständig etwas zu lachen, weil das Leben voller kleiner Witze ist.

Es war einmal ein Zen-Meister, der meditierte alleine hoch oben auf einem Berg. Plötzlich brach der Mond hinter den Wolken hervor. Der Zen-Meister lachte darüber so laut, dass die Menschen unten im Tal es hören konnten. Sie nannten ihn den lachenden Zen-Meister.

Als der kleine Yogi 2006 ein Sommertreffen mit seinen Leuten veranstaltete, waren alle sehr traurig, weil eine Frau schwer an Krebs erkrankt war. Ihr Leben neigte sich dem Ende zu. Sie starb kurze Zeit später. An allen vier Abenden lehrte Nils deshalb den Lach Yoga. Sie lachten in diesem Sommer so viel, dass alle ihr Leid vergaßen. Sie transformierten sich durch das Lachen ins Licht. Sie erhoben sich durch das regelmäßige Lachen über das Leid des Lebens.

Meister-Yoga

Nils vertritt den Weg des Meister-Yoga. Er glaubt, dass seine erleuchteten Meister ihn aus dem Jenseits sehen und führen. Er glaubt, dass jeder Mensch auf dem spirituellen Weg geführt und beschützt wird, der sich jeden Tag einem erleuchteten Meister seiner Wahl oder mit Gott (den Licht, Shiva, Krishna, Amitabha) verbindet.

Ab einer bestimmten Stufe seines Weges traten nacheinander verschiedene erleuchtete Meister in sein Leben. Es begann mit dem Glücksphilosophen Epikur. Später kamen Laotse, Buddha und Jesus hinzu. Auf dem Yogaweg führten ihn Swami Sivananda, Vishnudevananda, Sai Baba, Anandamayi Ma, Amritanandamayi und Mutter Meera. Sein buddhistischer Meister ist der Dalai Lama.

Seine Meister erschienen Nils oft in Träumen und Visionen. Sie gaben ihm damit zu verstehen, dass sie ihn beständig sehen und führen. Sein spiritueller Weg war nicht einfach. Aber er kam dank der Hilfe seiner Meister gut durch alle Krisen.

Swami Sivananda lebte von 1897 bis 1963 in Indien. Er ist einer der größten indischen Heiligen der Neuzeit. Er lehrte den Yoga der Dreiheit (Trimurti-Yoga), die Verbindung von Hatha-Yoga (spirituelle Übungen), Karma-Yoga (für eine glückliche Welt arbeiten) und Meister-Yoga (tägliche Verbindung mit einem erleuchteten Meister).

Je älter Swami Shivananda wurde, desto mehr betonte er den Weg der umfassenden Liebe und das Ziel einer glücklichen Welt. Er setzte sich sehr für die Zusammenarbeit aller großen Religionen ein. Auch die Yogis untereinander sollten zusammenarbeiten. 1958 organisierte er eine Konferenz in Venkatagiri, bei der Sai Baba den Vorsitz führte.

Swami Shivananda liebte den Humor. Bei ihm wurde viel geübt und viel gelacht. Als seine Schüler einmal ziemlich missmutig und unausgeschlafen zum Yoga-Unterricht kamen, veranstaltete er einen Lachwettbewerb. Er erzählte einen Witz und alle begannen zu lachen. Nach und nach kamen immer mehr Menschen zusammen und lachten mit. Zum Schluss wusste keiner mehr worum es ging und alle waren fröhlich.

Swami Shivananda verfasste das Lied der achtzehn Eigenschaften, die ein Yogi besitzen sollte. Die Heiterkeit steht dabei an erster Stelle.

Weiterlesen: https://sites.google.com/site/nilshorn2/lachyoga

E-Mail an mich, wenn Personen einen Kommentar hinterlassen –

Sie müssen Mitglied von Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda sein, um Kommentare hinzuzufügen.

Bei Yoga Vidya Community - Forum für Yoga, Meditation und Ayurveda dabei sein

Kommentare

  • Der kleine Nils ist heiter
    und schreit immer weiter.

  • Der kleine Nils ist mit dabei,
    macht nur noch seinen letzten Schrei.

Diese Antwort wurde entfernt.