Kundalini-Meditation

Die Kundalini ist die Erleuchtungsenergie. Sie wird symbolisiert durch eine zusammengerollte Schlange. Wenn der Yogi die für ihn richtigen Übungen praktiziert, richtet sie sich in seinem Körper auf. Dann ist der Yogi voll innerer Kraft. Sein Geist wird positiv. Der Yogi lebt im Licht.

Der Hauptweg der Kundalini-Meditation ist es sich auf ein bestimmtes Chakra zu konzentrieren. Dabei beginnt man am besten mit dem Chakra, das bei einem persönlich am stärksten ist. Das kann das Herz-Chakra in der Mitte des Brustkorb mit dem Gefühl Liebe sein. Das kann das Kraft-Chakra im Unterbauch mit der Energie der Kraft sein. Das kann das Wurzelchakra mit dem Gefühl der Gelassenheit im Beckenboden, in den Fußsohlen oder in der Erde sein. Das kann das Scheitelchakra mit dem Himmelspunkt sein. Oder das kann das Einheitschakra mit dem Kosmos (der Natur) um dich herum sein.

Welches Chakra kannst du spüren? Wenn es sich öffnet, fließt die Energie des Chakras in dich hinein. Du sammelst sie dann im mittleren Energiekanal und erhälst so inneren Frieden, Glück und Erleuchtung. Das nennt sich Kundalini-Yoga. Es ist das Zentrum des tibetischen Buddhismus und des indischen Hatha-Yoga. Es gibt viele Chakren. Du findest sie durch dein inneres Gespür. Sie werden oft auch auf den tibetischen Gottheiten-Bildern (Thangkas) und den indischen Götterbildern dargestellt. Es gibt Punkte im Körper und um den Körper herum.

Wenn die Kundalini-Energie zu wenig aktiviert wird, wird der spirituelle Weg auf die Dauer langweilig. Wenn sie zu stark erweckt wird, entstehen im Körper und im Geist zu starke Reinigungsprozesse. Grundsätzlich sollten wir unsere spirituellen Übungen so regulieren, dass die Kundalini-Energie weder zu stark noch zu schwach entwickelt wird. Wir können sie zulassen oder stoppen. Jeder normale Mensch kann sie mit der Kraft seines Willens beherrschen. Wenn sie im Beckenboden aufsteigt, denken wir einfach nur "Stopp" und lassen sie in die Ausgangslage zurück fließen. Wir warten dann eine Zeitlang in einer ruhigen Meditation ab. Alle zu stark aktivierten Energieprozesse kommen dann zur Ruhe.

Psychisch kranke Menschen sollten keine Kundalini-Meditation praktizieren. Bei Problemen sollten wir einen spirituellen Therapeuten aufsuchen oder einen Yogalehrer fragen. Es ist gut sich regelmäßig mit einem erleuchteten Meister zu verbinden (Buddha, Amitabha, Padmasambhava, Longchenpa, Dalai Lama, Mutter Meera). Grundsätzlich folgt die Kundalini ihrer eigenen Intelligenz. Sie aktiviert sich nur, wenn der Mensch dazu bereit ist. Oder wenn sie durch einen erleuchteten Meister erweckt wird. Die folgende Kundalini-Meditation ist für Anfänger auf dem spirituellen Weg gedacht. Sie reinigt sanft alle wichtigen Energiebereiche (Chakren und Energiekanäle) im Körper.

1. Ruhe = Wir kommen zur Ruhe. Wir stoppen eine Minute alle Gedanken. Wir konzentrieren uns auf den Atem in unserem Bauch.

2. Erdung = Wir spüren den Erdboden. Wir reiben mit den Händen oder Füßen auf dem Erdboden. Wir visualisieren unter uns die ganze Erdkugel voller Menschen, Tiere, Pflanzen, Berge und Seen. Wir denken so lange das Mantra Erde, bis wir uns gut mit der Erde verbunden fühlen.

3. Wurzelchakra = Wir visualisieren etwa einen Meter unter uns einen großen Edelstein. Was ist dein Lieblingsedelstein? Konzentriere dich auf deinen Edelstein, denke das Mantra Edelstein und aktiviere das Erdchakra. Visualisiere des weiteren unter deinen Füßen oder unter deinem Sitz eine große Lotusblume. Aus der Lotusblume wächst ein goldener Buddha. Du bist der goldene Buddha. Denke das Mantra: "Ich bin ein Buddha", bis du dich als Buddha fühlst.

4. Scheitelchakra = Visualisiere über deinem Kopf in einer Sonne im Himmel den goldenen Buddha "Amitabha". Fühle dich mit ihm real verbunden. Denke seinen Namen so lange als Mantra, bis seine Energie spürbar in dich hineinfließt und deinen Körper ausfüllt.

5. Kundalini-Schlange = Aus dem Edelstein steigt die Kundalini-Schlange auf und kreist so lange in deinem Körper, bis in dir Frieden und Glück entsteht. Lasse sie durch alle Energiekanäle kreisen, den vorderen, den hinteren, den mittleren und die seitlichen Kanäle. Lasse sie deinen Körper umkreisen. Visualisiere eine Schlange auf deine Art und denke dabei das Mantra "Schlange".

6. Unterbauch-Chakra = Wir konzentrieren uns auf unseren Unterbauch (eine Handbreit unter dem Bauchnabel), legen die Hände vor unserem Unterbauch zusammen und erwecken die Kraft in uns. Der Rücken ist gerade und der Bauch ist entspannt. Wir denken an eine Situation, wo wir Kraft brauchen. Wir denken im Unterbauch das Wort "Kraft" so lange, bis wir voller Kraft sind.

7. Solarplexus = Wir konzentrieren uns auf das Solarplexus-Chakra. Wir legen die Hände auf den Solarplexus. Wir denken im Solarplexus den Begriff "Kraft" so lange, bis die Kraft in uns hineinfließt und uns ausfüllt.

8. Herzchakra = Wir konzentrieren uns auf unser Herzchakra in der Mitte des Brustkorbs. Wir legen die Handflächen vor dem Herzchakra zusammen. Wir denken das Wort "Liebe" so lange, bis wir Liebe in uns spüren. Wir fühlen uns mit allen unseren Freunden liebevoll verbunden. Wir spüren die Energie der Liebe in uns.

9. Meister-Yoga = Dieser Schritt ist sehr wichtig, damit wir bei unserem Kundalini-Yoga geschützt sind. Wir suchen uns einen erleuchteten Meister (Buddha, Jesus, Shiva, Dalai Lama, Mutter Meera) und verbinden uns mit seiner Energie. Wir sehen sein Bild vor uns, fühlen uns real verbunden und denken das Mantra: "Om erleuchteter Meister. Om alle Buddhas und Bodhisattvas. Om innere Weisheit. Ich bitte um Führung und Hilfe auf meinem Weg."

10. Licht senden = Wir bewegen segnend eine Hand und senden allen Wesen Licht. Wir denken das Mantra: "Mögen alle Wesen glücklich sein. Möge es eine glückliche Welt geben." Wir fühlen uns real mit allen Wesen verbunden.

11. Kosmos = Wir machen große Kreise mit den Armen, visualisieren um uns den Kosmos voller Sterne und denken das Wort "Sterne" so lange, bis wir uns in der Einheit des Kosmos spüren.

12. Meditation = Wir legen die Hände im Schoß zusammen und kommen in uns zur Ruhe. Wir verweilen so lange in einer ruhigen Meditation, bis alle Energieprozesse (Wärme, Kälte, Fließen, Muskelzucken) von alleine zur Ruhe gekommen sind. Falls sie nicht von alleine zur Ruhe kommen, lösen wir alle Visualisierungen in die Leere des Raumes wieder auf.

13. Wir kehren wieder aus der Meditation zurück und bewahren unsere innere Kraft in unserem Alltag.

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