Vielleicht war ich etwas naiv und zu wenig informiert, als dass ich einen kritischen Blick auf unsere Geschichte hätte haben können.
Das Buch von Wolf Dieter Storl, "Ur-Medizin" hat mir einen, für mich, ganz neuen Einblick in diese Zeit verschafft.
Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der sich auch für die Traditionelle europäische Medizin (TEM) interessiert.
Es hat mich sehr betroffen gemacht, was der Kampf der Christen gegen das Heidentum alles angerichtet und zerstört hat.
Bei der Synode von Liftinae (743 n.u.Z. von Bonifatius einberufen), wurde die Verehrung von Bäumen und anderen heidnischen Bräuchen verboten.
So verlor der größte Teil der Bevölkerung leider immer mehr an Achtung und Wertschätzung der Natur.
Die Schädigung der Waldheiligtümer hatte verheerende Folgen, die nicht nur der Vergangenheit angehören.
Denke nur an die rasanten Waldrodungen von Sibirien bis zum Amazonas, die alles Leben vernichten und das Weltklima gefährden! In deutschen Wäldern findet man nur noch selten Bäume, die über 100 Jahre alt sind.
Leider musste ich feststellen, dass sich dieser Kampf in christlichen Gemeinden bis heute fortsetzt.
Ich war jahrelang in einer evangelischen Kirchengemeinde aktiv. Mein musikalisches Talent war immer sehr willkommen und ich brachte mich gerne in Gottesdiensten ein. Das ich irgendwann anfing Yoga zu praktizieren, wurde von Anfang an sehr argwöhnisch beobachtet.
Mit Ethnomedizin, bzw. Schamanismus und Esoterik beschäftigte ich mich schon seit Jahrzehnten, es war für mich ganz normal und ich hängte es nicht "an die große Glocke". Für mich schloss das eine, das andere nicht aus.
Pfarrer und andere Gemeindeglieder sahen das allerdings anders. Irgendwann fielen dann Sätze wie: "man muss sich eben entscheiden, ob man Hühner oder Schweine züchten möchte", und ich bekam ganz deutlich immer mehr Ablehnung zu spüren.
Lange Zeit litt ich ziemlich unter diesem Druck und entwickelte zunehmend ein schlechtes Gewissen, erzählte auch nichts mehr. Als ich meine Tibetischen Klangmassagen öffentlich bewarb, wurde mir Hokus Pokus und Götzentum vorgeworfen. Das, was mir zuvor Kraft und Liebe schenkte, wandelte sich immer mehr zum Negativen.
Schließlich wendete ich mich dieser Gemeinde ganz ab, denn ich konnte es nicht länger ertragen, zu meinem Leben nicht offen stehen zu können.
Es war für mich einfach nicht mehr auszuhalten, ständig subtile Ablehnung zu spüren. Unterhaltungen wurden nach jahrelanger "Dazugehörigkeit" abrupt abgebrochen, wenn ich einen Raum betrat, und Freundschaften verliefen im Sand, Einladungen blieben aus .....
In Gesprächen mit anderen Yogis und Yoginis stellte sich heraus, dass es vielen schon ähnlich ergangen ist.
Obwohl ich immer gerne Gottesdienst besuchte und in der christlichen Gemeinschaft gerne gebetet und gesungen habe, musste ich letztendlich meine Konsequenzen ziehen und wieder aus der Kirche austreten. Diese Entscheidung viel mir nicht leicht und ich habe sie lange vor mir her geschoben, aber anscheinend lässt sich Yoga, Ethnomedizin und Christentum nicht parallel praktizieren.
Kommentare
Liebe Gitti, ich danke dir sehr für deinen Kommentar! ❤️
Om Shanti,
Heike
Liebe Heike!
So ähnlich wie du habe ich es auch in der evangelischen Kirchengemeinde,in der ich viele Jahre aktiv mitgearbeitet habe,erlebt.Mein Talent mit Kindern zu arbeiten wurde liebend gern angenommen,auch meine Mitarbeit im CVJM.Dann begann ich Yoga zu machen u. entdeckte dessen positive Wirkung auf meinen Körper.Der Bhuddismus ,seine Weisheit faszinierten mich u. halfen mir sehr praktisch bei meinen Problemen u. meine christlichen Bekannten mieden mich auf einmal.Sie sagten,sie könnten nicht mehr mit mir zusammen sein,weil ich mich mit teuflischen ,vom Satan geschickten Dingen beschäftigte u. mich vom christl. Glauben abwandte.Anfangs war ich darüber sehr traurig u. enttäuscht,doch ich ging meinen Weg weiter mit Yoga u. den asiatischen Weisheiten.Das meine christl. Bekannten so ängstlich u. rückschrittlich gegenüber anderen Weisheiten sind,verwunderte u. erschreckte mich.Vor über 10 Jahren trat ich aus der Kirche aus.
Liebe Nachtkerze,
hab vielen Dank für deinen Beitrag. Mich würde es auch interessieren, wie es anderen ergangen ist.
Herzliche Grüße,
Heike
Hallo Heike,
das ist alles sehr traurig. Mich würde es auch sehr interessieren, ob andere Yogis/Yoginis ähnliche oder sogar positive Erfahrungen gemacht haben.
Ich kann dazu nicht so viel beitragen, da ich relativ zeitnah nach meinem Umzug/Ausbildung aus der Kirche ausgetreten bin. Aber ich erinnere mich, dass auf der Hochzeit meiner Cousine meinem Bruder damals - als einzigem - das Händeschütteln vom Pastor verweigert wurde (er ist vor mir aus der Kirche ausgetreten).
So wie ich die Dorfgemeinschaft einschätze, haben wir es alle nicht für einen Zufall gehalten. Man wurde schnell wegen Kleinigkeiten "ausgestoßen".
Diese Scheinheiligkeit (im wahrsten Sinne des Wortes - denn sollten vor Gott nicht alle gleich sein?) hat mich natürlich auch beeinflusst, eine Entscheidung zu treffen bzw. habe ich mich einfach nicht mit dem Christentum identifiziert.
Liebe Grüße, Nachtkerze
Vielen Dank liebe Claudia!
Om Shanti ❤️
LG, Claudia