Janaka – Vater, Erzeuger

Janaka – Vater, Erzeuger. Janaka – Name eines großen indischen Königs, König von Videha. Janaka – der Vater von Sita, die deshalb auch Janaki genannt wird, Tochter von Janaka. Über Janaka gibt es viele Mythen und auf den Yoga Vidya Seiten, www.yoga-vidya.de, brauchst du bloß einzugeben, „Janaka“ und dann findest du viele Erzählungen um Janaka. Sowohl als Internetseiten, als Texte, als auch als Video und als Audio. Janaka ist der Vater, der Erzeuger schlechthin. Er ist der Vater, zwar nur von einer einzigen Frau, nämlich von Sita, aber er war der Vater des ganzen Landes, er war der Vater einer ganzen Bewegung, nämlich der Bewegung von Karma Yoga. Das heißt, in der Welt leben, aber nicht von der Welt sein. Janaka hatte einen Guru gehabt, der hieß Ashtavakra. Und dieser Guru lehrte Janaka, wie man in der Welt ein vollkommenes Leben führen kann und in der Welt verwirklichen kann. Janaka ging einige Jahre zu Ashtavakra in die Lehre und am Ende der Lehrzeit sagte Janaka dem Ashtavakra: „Ich bin dir dankbar, du kannst dir einen Gurudakshina aussuchen.“ Im alten Indien war es üblich, wenn man zu einem Guru in die Lehre gegangen ist, dass man am Ende ein Dakshina, eine Gabe, gegeben hat. Janaka wusste, dass Ashtavakra nichts brauchte, er hatte alles. Er wusste also nicht, was er ihm geben sollte. Und so sagte er dem Ashtavakra: „Suche dir doch was aus.“ Ashtavakra lächelte etwas verschmitzt und sagte: „Kann ich mir alles aussuchen?“ Janaka, der wusste, jetzt könnte was passieren, sagte: „Ja, du kannst dir alles aussuchen.“ Ashtavakra sagte: „Ok, dann überschreibe mir dein Königreich.“ Janaka schluckte und er überschrieb aber sein Königreich an Ashtavakra. Dann sagte Ashtavakra: „Ok, jetzt gehört mir das Königreich, aber ich bin eigentlich ganz zufrieden in meinem Ashram, in meiner einfachen Hütte. Ich beauftrage dich hiermit, das Königreich für mich zu regieren, aber unter zwei Auflagen: Erstens, sage niemandem, dass ich der König bin. Trotzdem bin ich der König, du hast mir das ja unterschrieben, die Abtretungsurkunde, und hast mir das königliche Siegel daraufgesetzt. Das heißt also, es ist mein Königreich. Gehe in das Königreich zurück, regiere es, erzähle niemandem, dass es meines ist, aber regiere es gut, denn ich bin dein Guru, für deinen Guru regiere das Königreich gut. Und als zweites, ich kann jederzeit kommen und das Königreich selbst regieren. Sei dir also bewusst, jeder Zeit kann dir das Königreich genommen werden.“ So ging Janaka zurück nach Videha, in seine Hauptstadt, er regierte das Königreich für seinen Guru, für Ashtavakra.

Ab und zu mal kam Ashtavakra vorbei, um nach dem Rechten zu schauen, verschmitzt lächelnd, und Janaka verstand es. So erreichte Janaka die höchste Verwirklichung. Er praktizierte Meditation, er praktizierte Yoga, er praktizierte Vedanta. Er verstand sein höchstes Wesen, er erreichte Atman JnanaBrahman Jnana, das Wissen des Selbst, das Wissen von Brahman. Und er regierte sein Königreich gut. Und so wird Janaka immer wieder auch in der Bhagavad Gita von Krishna genannt als ein Beispiel, der durch Handeln, der durch verhaftungsloses Wirken, das Höchste erreicht hat. Und so kannst auch du das Höchste erreichen als Karma Yogi, als jemand, der den Weg des Handelns geht.

Sei dir bewusst, nichts gehört dir, letztlich gehört alles Gott. Du musst nicht diesen Kunstgriff machen, wie Ashtavakra mit Janaka, denn eigentlich, dir gehört ja nichts, es kann alles dir weggenommen werden, es gehört alles Gott. Auch wenn für praktische Zwecke du vielleicht sagen kannst: „Ja, dieses Hemd gehört mir. Ja, mir gehört irgendwo ein Möbelstück.“ Vielleicht gehört dir sogar etwas Geld auf dem Bankkonto usw. Du kannst sagen: „Das gehört mir.“ Aber tief im Inneren weißt du: „Es gehört mir nicht. Das Yogazentrum gehört mir nicht. Die Kleidung gehört mir nicht. Die Aufgabe gehört mir nicht. Alles gehört Gott. Ich habe es überlassen bekommen, um damit Gott zu dienen. Ich werde das nicht ständig verkünden und herumposaunen, ich weiß es tief im Inneren, es gehört Gott. Ich diene damit Gott, ich mache es für Gott, und Gott kann es mir jederzeit nehmen.“ So wie auch Hiob gesagt hat: „Gott hat es gegeben, Gott hat es genommen, gepriesen sei Gott.“

In diesem Sinne, sei wie Janaka, wisse, nichts gehört dir, alles gehört Gott. Gott hat es dir anvertraut, damit du damit gut umgehst, damit du damit Gott dienst, damit du damit dein Dharma erfüllst, deine Aufgabe, deine Verantwortung. Jederzeit kann Gott es dir wegnehmen. Daher, wenn dir was weggenommen wird, lamentiere nicht, wisse nur, Gott hat das wieder weggenommen, was er dir anvertraut hat. Nicht dein Besitz ist vergangen, sondern nur, Gott hat das genommen, was er dir anvertraut hat. Janaka war aber auch der Vater von Sita. Janaka hatte keine leiblichen Kinder gehabt, seine Frau und er blieben kinderlos. Aber eines Tages, als sie wieder die Pflugzeit eingeleitet haben durch ein Ritual – also, das Ritual des Pflügens zelebriert haben – haben sie in einer Erdfurche Sita gefunden, ein kleines Baby, ein kleines Mädchen. Und sie adoptierten es, da niemandem sonst dieses Mädchen gehört hatte. Und es heißt, Sita ist eigentlich die Inkarnation von Lakshmi, die große Göttin, die Göttin des Reichtums. Und Lakshmi inkarnierte sich als kleines Baby, als Sita, in einer Ackerfurche. So ist Sita auch diejenige, die aus einer Ackerfurche kommt. Sita hieß dann aber auch Janaki, denn sie gilt als Tochter von Janaka, denn Janaka adoptierte zusammen mit seiner Frau die Sita. Es gibt noch viele weitere Geschichten über Janaka, du findest dort einige auf unseren Internetseiten unter www.yoga-vidya.de. Nimm aber jetzt die Inspiration von Janaka, sei dir bewusst und überlege: „Was denke ich, was mir gehört?“ Und sei dir bewusst: „Nichts gehört mir, noch nicht mal der Körper, noch nicht mal meine geistigen Fähigkeiten. Alles kann mir genommen werden, alles ist eine Gabe Gottes. Ich nutze all das, um Gottes Werk zu tun. Ich nutze all das, um wie Janaka zu sein. Ich werde nicht ständig herumposaunen, es gehört mir nicht, bin ich nicht.“ Aber fühle es tief im Inneren, sei wie Janaka und erfahre die Vollkommenheit, indem du handelst, verhaftungslos handelst, verhaftungslos dienst.

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