Jainismus

Jainismus, auch Jinismus genannt, ist eine der Religionen Indiens. Jainismus wurde begründet von Mahavira. Mahavira hat in etwa zur Zeit von Buddha gelebt. Diese Zeit im 6. bis 5. Jahrhundert v.Chr. wurde von Karl Jaspers ja auch als Achsenzeit bezeichnet. Es war die Zeit, wo in China Laotse und Konfuzius gelehrt haben, die Zeit, wo im alten Griechenland die Grundlagen der griechischen Philosophie gelegt wurden, es war die Zeit, wo in Indien die Upanishaden, die letzten Upanishaden, geschrieben wurden, die Zeit von Buddha, die Zeit von Mahavira. Manche sagen sogar, Patanjali lebte auch zu der Zeit, obgleich die meisten sagen, Patanjali lebte ein paar hundert Jahre später.

Jainismus, Jinismus ist eine Religion, die sehr starken Wert auf Ahimsa, auf Nicht-Verletzen, legt. Nicht-Verletzen heißt, ist die höchste Pflicht, Ahimsa Paramo Dharma. Lange Zeit war Jainismus einfach eine Unterteilung der indischen Religion. Der Ausdruck „Hinduismus“ kam ja sehr viel später, vermutlich erst im 19. Jahrhundert. Und Jainismus war eben eine bestimmte Richtung in dem großen Spektrum der indischen Religionen, ähnlich wie Buddhismus. Man könnte auch sagen, Jainismus und Buddhismus, VaishnavismusShaivismus usw. waren alle verschiedene Ausprägungen der großen indischen Religiosität. Später machten dann letztlich die Orientalisten aus Teilen davon eigene Religionen, tatsächlich, sie machten eigene Religionen, eben zu sagen, das ist eine eigenständige Religion. So entstand Buddhismus, so entstand Jainismus, so entstand Sikhismus und dann, all das, was dann keinen eigenständigen Religionsnamen bekam, das hieß dann Hinduismus.

Also, Jainismus, begründet höchstwahrscheinlich von Mahavira, auch wenn die Jain-Schriften sagen, dass es vorher schon Tirthankas gab. Tirthankas sind die Heiligen, die Weisen im Jainismus. Ein Tirthanka ist einer, der das höchste Wissen erreicht hat. Jainismus, geprägt von Ahimsa, Gewaltlosigkeit, so weit, dass die Jains ganz bedingungslose Vegetarier sind. Die Jain-Mönche gehen sogar soweit, dass sie einen Besen haben, mit dem sie ganz sanft Insekten von der Straße fegen, damit sie kein Insekt töten. Ein Jain in dieser Tradition, insbesondere ein Jain-Mönch, wird auch nicht Autofahren, weil beim Autofahren werden Insekten überfahren und bleiben Insekten an der Windschutzscheibe hängen. Jains haben auch eine interessante Weise, mindestens hatten sie es früher, was mit dem Körper nach dem Tod geschieht. Sie wollten mit ihrem Körper noch weiter dienen, also wurde der Körper auf Bergen aufgebahrt, so dass die Geier den Körper fressen konnten, so dass der Körper also noch etwas für Tiere Gutes tut. Man könnte sagen, wenn ein Mensch beerdigt wird, haben auch Tiere etwas davon, Würmer fressen dann die Eingeweide und das Muskelgewebe weg. Also, ein großer Wunsch, zu dienen, ein großer Wunsch, nicht zu töten.

Es heißt, dass Mahatma Gandhi das Konzept von Ahimsa von den Jains bekommen hat. Auf gewisse Weise hat Mahatma Gandhi Hinduismus, Jainismus und Christentum miteinander verbunden. Vom Hinduismus hat er insbesondere die Verehrung von Rama und die Wertschätzung von Mantras bekommen. Er hat auch die Bhagavad Gita geliebt, die verhaftungsloses, uneigennütziges Handeln lehrt, letztlich engagiertes Handeln ohne Identifikation. Vom Jainismus übernahm er die bedingungslose Gewaltlosigkeit, der gewaltlose Widerstand. Vom Christentum übernahm er auch die Feindesliebe und das Prinzip, dem Bösen nicht zu widerstehen und die Duldungskraft. Er übernahm aber auch noch von anderen eben tatsächlich die Prinzipien des gewaltlosen Widerstandes. Und so kultivierte Mahatma Gandha Ahimsa, was er insbesondere aus der Jain-Tradition hatte, ganz systematisch, so dass es ein politisches System zur Bekämpfung von Ungerechtigkeit wurde. Es nannte es dann auch Satyagraha, Aufstehen für die Wahrheit, sich engagieren für das Gute, aber mit Ahimsa. Und so gibt es noch viel mehr, was man über Jainismus sagen könnte. Du kannst ja auch nachschauen unter www.yoga-vidya,de, gib im Suchfeld ein, „Jainismus“, da erfährst du eine ganze Menge darüber. Jainismus, Jinismus – alte Religionen, die in Indien entstanden sind, vermutlich im 6. oder 5. Jahrhundert v.Chr., vermutlich begründet von Mahavira, der aber nur gilt als einer in der langen Reihe von Tirthankas, großen spirituellen Meistern.

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