Ist ein Guru auf dem spirituellen Weg wichtig?

Ein bekannter Spruch lautet: "Ist der Schüler bereit, erscheint der Guru." Im tibetischen Buddhismus wird der Guru als das Zentrum des spirituellen Weges angesehen. Warum? Weil uns lebende Menschen am meisten inspirieren. Erleuchtung ist für einen Unerleuchteten nicht zu begreifen. Ein Erleuchteter gibt uns eine Ahnung von der Dimension des Lichts, die das Ziel aller Wesen ist. Ein Erleuchteter erhebt alleine durch seine Anwesenheit unser Bewusstsein. Ein Erleuchteter zeigt uns den Weg zu uns selbst, den wir ohne nicht nicht finden können.

Zwar hat jeder tief in sich versteckt eine Buddha-Natur. Aber jeder besitzt auch ein Ego, dass ihn vom Weg zu sich selbst abbringen will. Wir können tief in unsere eigene Wahrheit und Weisheit hineinspüren. Wenn wir gut in Kontakt mit uns selbst sind, dann werden wir auch den zu uns passenden spirituellen Weg finden. Und dann kommen wir eines Tages an eine Stufe, wo wir erkennen, dass wir jetzt einen erleuchteten Meister brauchen.

Das Ego kann nur den Weg des Egos gehen. Selbst wenn das Ego den spirituellen Weg geht, bleibt es immer ein Egoweg. Und dieser Weg endet grundsätzlich bei der Erhöhung des Egos. Das Ego will sich nicht überwinden. Das Ego will sich erhöhen. Das Ego will Anerkennung, Glück, Liebe, weltlichen Genuss, spirituellen Erfolg, Energie von anderen, Liebe von anderen, Macht über andere. Nur jemand, der sein Ego überwunden hat, kann uns helfen über die Dimension unseres Ego hinaus zu gehen.

Am Anfang meines spirituellen Weges war ich ein Sucher. Ich suchte nicht nach Erleuchtung, sondern nach Liebe, Frieden und innerem Glück. Diese Suche führte mich zu meinem ersten Meister, dem griechischen Philosophen Epikur. Er lehrte, dass wir das Hauptglück unseres Lebens in uns selbst finden. Das entspricht der Erkenntnis der modernen Psychologie, wonach 90 % des Lebensglücks aus der eigenen Psyche kommen. Wir brauchen eine Glückspsyche, wenn wir ein glückliches Leben haben wollen.

Als ich die Bücher des Philosophen Epikurs las, veränderte sich der Blickwinkel meiner Suche vollständig. Ich suchte das Glück nicht mehr außen, in Liebesbeziehungen, im beruflichen Erfolg und im weltlichen Konsum. Ich überlegte, wie ich das Glück in mir finden und entwickeln kann. So kam ich zu meinem zweiten Meister Buddha. Buddha zeigte mir den konkreten Weg, wie ich mein inneres Glück entwickeln kann. Er lehrte mich den Weg der Erleuchtung.

Ich suchte dann in der Psychologie, Philosophie und in vielen Religionen der Welt nach guten Hinweisen für meinen Weg des inneren Glücks. Ich lernte viele Techniken wie Yoga, Meditation und positives Denken. Aus der Zusammenschau aller Wege begriff ich das Gesamtsystem der Erleuchtung und konnte meinen eigenen Weg finden. Und dann traten nach und nach die erleuchteten Meister in mein Leben.

Zuerst traf ich den erleuchteten Heiler Keith Sherwood aus den USA. Er veranstaltete einen Satsang in Hamburg. Nach dem Satsang trat ich plötzlich in seine erleuchtete Energie ein. Viele Stunden durchfluteten mich erleuchtete Energien. Ein Jahr später nahm ich an einem Wochenkurs bei dem taoistischen Meister Mantak Chia teil. Er erweckte die Energie meiner inneren Organe und die Chakren meiner Augen. Plötzlich konnte ich durch meine Augen in eine höhere Dimension blicken und die Energie anderer Menschen auch auf große Entfernungen spüren.

1991 traf ich dann das erste Mal persönlich den Dalai Lama und trat in sein Energiefeld ein. Er erschien mir danach viele Jahre in meinen Träumen und führte mich auf meinem spirituellen Weg. Ich machte 1992 eine Yogalehrer-Ausbildung in Kanada und traf dort den erleuchteten Meister Swami Vishnudevananda. Durch seine Energie konnte ich in der Meditation in tiefe Energiezustände gelangen. Ich fühlte mich fast so, als wäre ich selbst erleuchtet. Ich brach danach später oft in tiefe Erleuchtungszustände durch.

1996 kam ich dann in eine große spirituelle Krise, die bis 2003 andauerte. Meine Kundalini-Energie erwachte und tobte in meinem Körper und meinem Geist. Ich war oft unruhig, negativ und hatte schwere Schlafstörungen. Ich war nur sehr begrenzt fähig meinen Alltag zu organisieren. Die Krisen führten mich oft an die Grenze meiner Möglichkeiten. In dieser Zeit tauchte der erleuchtete Meister Sai Baba in meinen Träumen auf und führte mich durch die schwierige Zeit.

Danach fand ich dann zu Mutter Meera, die mich seit dem auf meinem spirituellen Weg begleitet. Sie tut es eher unauffällig. Aber wenn Krisen da sind, hilft sie. Sie sieht und führt mich über eine höhere Dimension. Sie lehrt den Mantra-Yoga. Denke den Namen deines Meisters als Mantra, verbinde dich mit seiner Energie und du wirst auf deinem spirituellen Weg immer Hilfe bekommen.

Und natürlich sind alle anderen Meister auch noch in meinem Bewusstsein anwesend. Ich lebe in der Energie des Dalai Lama und der tibetischen Meister. Ich lebe in der Energie des Yoga und meiner Yogameister. Mein Hauptweg ist es allerdings meiner eigenen Weisheit zu folgen und undogmatisch meinen spirituellen Weg zu gehen. Meine Meister führen mich über meinen undogmatischen Weg, weil ich so den Menschen im Westen am besten helfen kann.

Die Fähigkeiten eines erleuchteten Meisters sind Allgegenwart, Allwissenheit und Allmacht. Ein erleuchteter Meister kann dich an jedem Ort sehen, deine Gegenwart und deine Zukunft erkennen, und dir mit seiner spirituellen Energie und seinen besonderen Fähigkeiten helfen. Wenn die Zeit für dich reif ist, wird er dich zur Erleuchtung bringen. Wenn wir einen erleuchteten Guru haben, brauchen wir uns um nichts zu sorgen. Alles geschieht so, wie es für unseren persönlichen spirituellen Weg richtig ist.

Im Buddhismus praktizieren wir grundsätzlich den Guru-Yoga so, dass wir uns jeden Tag mit Buddha als unserem Vorbild, seiner Lehre als unserem Weg und der Gemeinschaft aller Buddhisten als unserer spirituellen Familie verbinden. Wir finden dann unseren Weg aus uns selbst heraus. Buddha führt uns hauptsächlich durch seine spirituelle Lehre. Aber viele Buddhisten haben auch einen persönlichen erleuchteten Meister. Das ist im Zen-Buddhismus und im tibetischen Buddhismus besonders wichtig.

Im Amitabha-Buddhismus ist der Buddha Amitabha unser erleuchteter Meister. Er führt und hilft uns auf unserem Weg. Wir brauchen nur jeden Tag seinen Namen als Mantra denken. Da Buddha Amitabha in einer höheren Dimension lebt, kann sich jeder mit ihm verbinden, egal welchen spirituellen Weg er ansonsten geht. Im tibetischen Buddhismus und im Zen wird oft Buddha Amitabha angerufen. Aber grundsätzlich ist der Amitabha-Buddhismus ein undogmatischer Weg. Jeder darf auf seine eigene Weise glücklich werden. Hauptsache wir sind ein guter Mensch und leben in der großen Verbindung mit einem erleuchteten Vorbild.

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