Hamsa – eigentlich der Ganter, also die männliche Gans, auch Wildgans genannt oder auch Schwan, sehr häufig als Schwan bezeichnet. Es ist auch symbolisch, im übertragenen Sinne, ein Asket. Hamsa steht aber auch für das Selbst. Du siehst, Hamsa hat viele Bedeutungen. Zunächst mal, wörtliche Bedeutung ist eine zoologische Bedeutung. Es gibt Gänse und der männliche Vertreter von Gans ist Ganter und Hamsa ist eigentlich männlich. Aber trotzdem findest du meistens die Übersetzung „Gans“ oder „Wildgans“. Manchmal wird er auch übersetzt, „Schwan“ und letztlich, man findet heutzutage auch als Symbol und Reittier von Brahma, dem Schöpfer, den Schwan. Ursprünglich aber, die Gans oder Wildgans, aber eine weiße Wildgans, daher wurde es irgendwann auch zu Schwan. Wenn du mal Wildgänse am Himmel beobachtet hast, wie sie fliegen, z.B. kommen sie zurück im Frühjahr vom Süden und fliegen wieder zurück nach Norden, oder im Herbst, das hat etwas Erhabenes. Wenn du den Himmel anschaust und diese Wildgans am Himmel fliegt, da erhebt sich dein Herz, da spürst du diese Weite, diese Leichtigkeit.

Hamsa steht daher für Freiheit, steht für Unendlichkeit. Und Hamsa ist damit auch das Reittier von Brahma. Brahma, der Schöpfer, der letztlich ungebunden ist. Er schöpft die Schöpfung, aber er ist nicht gebunden, er bleibt ewig frei. Und so steht Hamsa auch dafür, dass Gott frei bleibt. Ein Asket versucht auch, diese Freiheit zu haben, er versucht, an nichts gebunden zu sein.

Hamsa ist auch der Name für einen Swami, manchmal auch Paramahamsa, höchster Schwan. Jemand, der unabhängig ist, frei ist, frei fliegt. Er mag sich auch mal niederlassen auf die Erde, er mag auch einen ganzen Sommer, einen Winter irgendwo sein. Trotzdem, er ist jederzeit frei, wieder zu gehen. So ähnlich, selbst wenn du einen Beruf hast, eine Familie hast, selbst wenn du dich engagierst für ein wichtiges gemeinnütziges Projekt, dennoch, du kannst dich fühlen wie ein Hamsa, du kannst dich fühlen, frei, wie ein Schwan. Und du kannst öfters auch in der Meditation dich so fühlen, du kannst auch in der Tiefenentspannung das machen, du kannst dir vorstellen, dein Körper liegt auf der Erde, du verlässt den Körper, du bist frei wie ein Schwan, du bewegst dich weit weg. Manchmal, wenn dir alles zu viel zu werden scheint und du irgendwo nicht weißt, was soll das Ganze, dann lege dich in die Tiefenentspannung, lege dich in die Meditation oder sitze in der Meditation, und stelle dir vor, du verlässt diesen Körper und all das, was mit dem Körper zusammenhängt. Fliege nach oben, fliege zu Gott, regeneriere dich, so ähnlich wie ein Schwan im Winter im Süden überwintert und Kraft dort sammelt. Du musst nicht einen ganzen Winter dort sein, es braucht nur ein paar Minuten zu sein. Dann kehre zurück mit neuer Kraft und wirke durch diesen Körper, wirke durch die Psyche, tue das, was zu tun ist, tue es mit Enthusiasmus, und dennoch leicht und abgehoben wie ein Schwan.

Hamsa steht damit auch für das Selbst, denn das Selbst ist auch etwas, was sich scheinbar niederlässt in diesem Körper, bleibt frei, Hamsa bleibt frei. Du kannst dir eben sagen: „Ich bin das Selbst und ich lasse mich jetzt nieder in diesem Körper, in dieser Psyche, ich lasse mich nieder in all diese Welt und ich spreche mit Menschen, ich habe Beziehungen mit Menschen, ich tue meine Aufgaben, all das, aber ich bleibe das Selbst, das unberührt ist, ewig rein.“

Daher, Hamsa. Es gibt z.B. auch ein Mantra für Swamis, da spielt Hamsa eine Rolle, dass man sich vornimmt: „Ich will frei sein, frei wie ein Vogel.“ So ähnlich, wie Reinhard Mey ja mal ein Lied komponiert hat: „Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein.“ In diesem Sinne, ist das das gleiche Symbol: Über den Wolken, und die Wolken sind die eigenen Gedanken und all das. Wenn man dort hinaus wächst, kommt man zu seinem eigenen Selbst. Fliege dort immer wieder hin und erfahre dich als Hamsa, als Selbst, als Freiheit, erfahre dich frei wie ein Vogel. Und erinnere dich immer wieder daran: „Ich bin frei.“ Hamsa – Ganter, Schwan, Reittier von Brahma, dem Schöpfer, Symbol für Brahman, Name auch für einen Asketen, Name für einen Swami, Bezeichnung eines Swamis und auch Bezeichnung für das höchste Selbst.

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